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13.04.13 - HÜNFELD

Schutzgut Mensch hat Vorrang: Gutachterliche Überprüfung beauftragt

Während die Marktgemeinde Burghaun und die Stadt Hünfeld bereits im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit eine enge Abstimmung bezogen auf die durch die Regionale Planungsgemeinschaft Nordhessen angestrebten Potenzialflächen für Windkraft praktizieren, hat sich nunmehr auch die Gemeinde Petersberg in die gemeinsame Interessenwahrung eingebunden. Wie die drei Bürgermeister, Alexander Hohmann, Burghaun, Dr. Eberhard Fennel, Hünfeld, und Karl-Josef Schwiddessen, Petersberg, gegenüber der Presse mitteilten, dürfe bei dem notwendigen Umstieg auf eine vorrangige Nutzung von alternativen Energien das wichtigste Schutzgut, nämlich der Mensch, seine Gesundheit und seine Lebensqualität keine unzumutbaren Beeinträchtigungen erfahren. Hierfür wollten sie im Interesse der ihnen anvertrauten Menschen kämpfen, gemeinsam mit örtlichen Kommunalpolitikern und den sich zunehmend bildenden Bürgerinitiativen.

Sie erwarten, dass die politischen Verantwortungsträger, insbesondere in der Regionalversammlung aus dem Landkreis Fulda, aber auch die Abgeordneten der im Hessischen Landtag vertretenen Fraktionen aus der Region sich ebenfalls als Anwalt für das Wohlergehen ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger einbringen und ihrer Verantwortung gerecht werden. Die nunmehr veranlasste immissionsschutzrechtliche Prüfung, für die von allen Bürgermeistern parallel der TÜV Rheinland Energie und Umwelt GmbH beauftragt wurde, bezieht sich auf die im Teilregionalplan Energie Nordhessen 2013 vom Regierungspräsidium Kassel vorgesehenen Vorrangflächen für Windenergieanlagen.

Über die Vorrangflächen hinaus werden zusätzlich die im Regionalplanentwurf vorgesehenen Suchräume bezogen auf die Immissionen durch Schall, Schattenwurf und Sichtbarkeit in die Prüfung eingebunden. Aufgrund der vorhandenen Dringlichkeit sollen in einem ersten Schritt die Geräuschimmissionen, der Schattenwurf und die Sichtbarkeit der Windenergieanlagen überschlägig ermittelt und beurteilt werden mit einer Darstellung der Ergebnisse in farbigen Lärm- bzw. Schattenwurfkarten. In einem zweiten Schritt im Rahmen von Zusatzaufträgen sollen für besonders sensible Bereiche realistische Visualisierungen in Form von Fotomontagen erarbeitet werden. Der TÜV Rheinland wurde für die Durchführung der Immissionsschutzprüfung ausgewählt, da dieser gegenwärtig insbesondere im Siegener Land, in Siedlungsbereichen mit vergleichbaren Mittelgebirgsstrukturen, entsprechende Untersuchungen vornimmt. Diese haben dort bereits zu eindrucksvollen, aber auch teilweise erschreckenden Ergebnissen geführt.

Entsprechende Untersuchungen haben gezeigt, dass auf keinen Fall durch den in der Regionalplanung bisher vorgesehenen Abstand von 1.000 Metern zu Wohngebäuden negative Auswirkungen erheblicher Art auf Menschen ausgeschlossen werden. Dies insbesondere in Mittelgebirgslandschaften, in denen in der Regel Siedlungsflächen im Tal und Windparkflächen auf umgrenzenden Höhenlagen zur Ansiedlung kommen. Bei der Entscheidung über Potenzialflächen, so die Bürgermeister, dürfe man zudem nicht außer Acht lassen, dass die gegenwärtige Generation von optimierten Windkraftanlagen mit einer Narbenhöhe für unsere Region in der Regel von ca. 140 Metern und Rotorenblättern von bis zu 100 Metern Durchmesser, später durch deutlich höhere Anlagen ersetzt werden können. Insofern seien bereits 180 Meter in der Diskussion. Wer dies außer Acht lasse, handele bezogen auf nachfolgende Generationen nicht verantwortungsvoll. Durch die eingeleiteten Prüfungen wolle man sich der berechtigten Anliegen der Menschen annehmen.

Erste Ergebnisse werden durch einen Fachmann des TÜV Rheinland bezogen auf die 15 Gemarkungen der Stadt Hünfeld bereits am 17. April um 19.30 Uhr in der Stadthalle Kolpinghaus vorgestellt und diskutiert. Dann wird allerdings noch keine realistische Visualisierung vorliegen können. Auch in Burghaun und Petersberg sollen zeitnah in öffentlichen Veranstaltungen nicht nur die politischen Gremien, sondern alle interessierten Bürger Gelegenheit erhalten, die Ergebnisse kennen zu lernen. Diese sollen einschließlich dann vorliegenden realistischen Visualisierungen in die jeweiligen Stellungnahmen der gemeindlichen Gremien zum Teilregionalplan Energie Nordhessen 2013 einfließen.Zusätzlich hat die Marktgemeinde Burghaun kurzfristig noch ein Gutachten zur vertieften naturschutzfachlichen Bewertung der vorgeschlagenen Vorranggebiete im Bereich der Marktgemeinde Burghaun beauftragt. Aktuell werden hierfür die notwendigen Untersuchungen vor Ort vorgenommen.+++

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