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Bürgermeister Manfred Dickert mit Mitgliedern der Arbeitsgruppe "Muna"

09.05.13 - GREBENHAIN

Sonnenstrahlen tanzen auf moosbewachsenen Stufen, ein Baum hat seine Wurzeln tief in den Beton geschlagen, in einer Nische nistet ein Vogel – friedlich erwacht die Natur an diesem Frühlingstag im Vogelsberg. Vor 70 Jahren lagen hier tonnenweise totbringende Bomben und Munition in der Dunkelheit zwischen den dicken Betonwänden. Die Bedrohlichkeit des Ortes steigert sich heute, 68 Jahre nach der Kapitulation der Nationalsozialisten, langsam. Zwischen den Buchenstämmen tauchen sie auf, die Überreste der vielen vielen Bunker, in denen erst die nationalsozialistische Wehrmacht eine von 74 „Luft-Munas" (Luftmunitionsanstalt) betrieb und dann die Nato ein Versorgungslager installierte.

Das vor zwei Jahren eröffnete Muna-Museum im Grebenhainer Ortsteil Bermuthshain bietet Führungen durch den Oberwald an. Die etwa neun Kilometer langenTour führt vorbei an einfachen Baracken, Wachhäuschen und offenen Fahrzeug-Hallen. Aber auch an Betonwänden mit schweren Stahltüren, Bunkern ohne Betondecken und Bombentrichtern im Waldboden. Dort, wo die Betonsilos gesprengt und die Trümmer beiseite geräumt wurden, darf die Natur wieder wachsen. Nebenan werden einige Bunker erhalten. In einem Gewölbe werden Fundstücke von Grebenhainer Dachböden und Kellern ausgestellt. „Uns ist vor allem wichtig, dass unsere Arbeit im Sinne einer Friedensbewegung verstanden wird – auf keinen Fall soll das eine martialische Waffenausstellung sein", betont Jürgen Löffler-Wegwerth, zweiter Vorsitzender des eben gegründeten Muna-Fördervereins.

550 Hektar Wald werden seit 20 Jahren vom hessischen Kampfmittelräumdienst „entmunitionisiert". Führungen werden regelmäßig angeboten, unter http://www.muna-grebenhain.de/ gibt es die Termine und die Kontaktdaten. (am)+++


Viele Exponate sind "Dachbodenfunde"


Die Ausstellung steht unter dem Motto "Nie wieder Krieg" und soll keine morbide Waffenschau sein.


Stationen der Friedensbewegung hängen an den Wänden.


Die Bomben wurden vom Kampfmittelräumdienst entschärft und dem Museum zur Verfügung gestellt.




Leere Granatenhülsen findet man oft im Oberwald - Finder sollten allerdings vorsichtig sein und den Fund melden, statt Alleingänge zu versuchen.




Hier wurden Bombenfunde gesprengt, die Bunker abgebaut und der Boden wieder aufgefüllt.


Die Tonziegel schützten die Bunker vor Feuchtigkeit.

Ein Vogelnest in einer Bunkernische - die Natur erobert sich ihr Terrain zurück.


Das Muna-Museum in Grebenhain-Hartmannshain


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