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Ottmar packt selbst mit an:

Ottmar Leitschuh beim Abpumpen des Kellerwassers. - Fotos: Konstantin Müller

27.05.13 - EICHENZELL

Nicht nur der April, sondern vor allem der Mai macht in diesem Jahr was er will und das zum Leidwesen der Bürger aus der Region: Schwankende Temperaturen, Unwetterwarnungen und sogar Neuschnee auf der Wasserkuppe. Besonders betroffen vom wechselhaften Frühlingswetter ist nun ein privater Gärtnereibetrieb in Eichenzell/Sachsenhausen. Dort kam es in der letzten Nacht zu starken Überschwemmungen in Gebieten, die direkt an der Fulda grenzen. Der gesamte Keller des Hauseigentümers Ottmar Leitschuh lief voll Wasser; die Feuerwehr war bis zum frühen Mittag mit 20 Einsatzkräften vor Ort um den Keller mit Sandsäcken zu sichern und das Wasser abzupumpen. Das Hochwasser sei nach Angaben einiger Eichenzeller Bürger in der Gegend nicht ungewöhnlich - mit solchen Ausmaßen habe aber niemand gerechnet.

Überrascht und vor allem überrannt von der plötzlichen Sintflut hieß es für Ottmar Leitschuh und seine Angestellten am Montagvormittag: „Alle anpacken und retten was zu retten ist." So war das Gebäude bald größtenteils abgesichert und die gröbsten Wassermassen abgepumpt. Der wirtschaftliche Schaden für den Eigentümer und seinen Betrieb steht am Montagnachmittag noch nicht genau fest.

Doch wo liegen die Ursachen für eine derartige Überschwemmung? Zum einen ist der gestrige Niederschlag für den hohen Wasserstand verantwortlich. Nach Meinung der Anwohner, sei aber auch eine Baustelle der K+S KALI GmbH in unmittelbarer Entfernung unter der Brücke der A66 für den enormen Wasserandrang verantwortlich. Gerhard Dehler, Ortsvorsteher von Eichenzell, weist ebenfalls auf die Baustellen-Problematik hin. Durch die Verlegung einer neuen Pipeline sei nun ein Abflussgraben, welcher direkt neben den Bahnschienen verläuft, nicht mehr nutzbar. So stellt das überschüssige Regenwasser eine zusätzliche Gefahr dar. Dennoch seien sich die Anwohner der Straße der Hochwassergefahr bewusst und haben Sandsäcke griffbereit. Auch die Feuerwehr ist für derartige Notfälle stets gewappnet und einsatzbereit.

Auf Nachfrage von osthessen-news äußerte Bernd Klee, kaufmännischer Leiter der K+S KALI GmbH im Werk Neuhof Ellers, dass die Beschuldigungen der Geschädigten absolut unbegründet seien. Die Bauarbeiten seien bereits abgeschlossen, und von einem Abflussgraben habe Klee noch nie etwas gehört. Die einzigen Gruben die errichtet wurden, seien von K+S für Bohrungen genutzt worden. Verlegt wird eine 30cm breite Pipeline zum Abführen von versalzenem Wasser nach Philippsthal, um es dort vorschriftsgemäß in die Werra einleiten zu können. „Unsere Bauarbeiten sind bereits abgeschlossen, mit dem Hochwasser hat das absolut nichts zu tun", äußerte sich der kaufmännische Leiter.

Herr Leitschuh selbst trägt sein Schicksal mit Fassung, nachdem sich unser Kamerateam für den Eintritt bedankte und verabschiedete antwortete er: „Im Gegensatz zum Wasser habt ihr immerhin gefragt, ob ihr reinkommen dürft!"(km)+++


Die Sandsäcke sollen den Keller weitestgehend trocken halten.


Wasser aus der Steckdose:




Die besagte Baustelle der K+S KALI GmbH.

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