Abend voller Highlights - 1. Fremdensitzung der Florengäßner Brunnenzeche

Mit mehr als 150 Aktiven präsentierte sich die Florengäßner Brunnezeche am Samstagabend bei ihrer ersten großen Prunksitzung im restlos ausverkauften Kolpinghaus. Zweifellos war es wieder gelungen ein buntes Programm mit sprachlich ausfegeilten Wortbeiträgen, bodenständigem Witz und abwechslungsreichen musikalische Darbietungen auf die Bühne zu zaubern. Das Publikum war begeistert. Nachdem Ulrike Kammel als Charliy Rivel mit ihren Narrenschülern Noah Diegelmann, Paula Grosser und Maximilian Licht die Gäste auf die folgenden Stunden eingestimmt hatte, begrüßte nach großem Einmarsch das Brunnenpaar "Christina und Thomas von der Brunnengarde" auf charmante Art seine närrischen Untertanen im Saal.

Gleich zu Beginn des Programms kündigte sich mit den Kleinsten der Brunnenzeche ein Abend voller Highlights an. Die Lollipops, trainiert von Biggi Fricke und Steffi Stolz, fegten unbefangen in Lederhose und DirndeI über die Bühne und zeigten dem Publikum wie zünftig eine Hüttenparty sein kann. Doch nicht nur tänzerisch war der Nachwuchs an diesem Abend unterwegs. Dass ein wahrer Gardist ohne zu lamentieren gerne marschiert, erklärte der kleine Fips - Tom Seifert - unbeirrt und nachdrücklich dem Publikum. Mit seinem Auftritt zeigte sich, dass Humor und Perfektion in der Bütt nicht altersabhängig ist. Die scheinbar über 75-jährige Oma Fine (Michael Vogel) führte wieder in unnachahmlicher Weise durch das Programm und sorgte dafür, dass die Besucher der Prunksitzung selbst in der Zeit zwischen den Programmpunkten auf das Beste unterhalten wurden.

Als Mary Popins tipptopp gestylt resümiert der Protokoller Rolf Cammerer das Geschehen des letzten Jahres und ließ u.a. die Rettungsschirmthematik und die eine oder andere Promigeschichte nicht kommentarlos. Kathi Süssemilch, eine Studentin mit Geldnot, erzählt von ihren Erfahrungen als Babysitter und erkennt letztendlich, dass das elterliche Zuhause doch die bessere Alternative ist. Wieviel Leid ein Mann in der Midlife-Crisis ertragen muss, schilderte Bernd Weber so eindrucksvoll, dass so mancher im Saat ebenso schmerzhaft mitlitt und sich wünschte, dass er nie aufhören würde zu erzählen, weil "Leiden so gut tut". Im Gespräch mit einem Baum, berichtet dem "Dummpfaff sen Klenne" (beide gesprochen von Marko Ortenzi) von allen  Geschehnissen in Fulda und um Fulda herum und ließ die eine oder andere Entscheidung oder Versäumnis der Politik nicht unbeschadet davon kommen.

Verpackt in eine tadellose Choreographie, von Alexandra Darnieder und Carmen Vasikonis, ließen die kessen Mädels der Juniorentanzgarde ihre Beine und die Garderöckchen akkurat zur Marschmusik fliegen. In Höchstform und mit Höchstleistung begeisterte ebenso die Seniorentanzgarde das Publikum. Jennifer Weber, die Trainerin dieser Truppe, zeigte allen voran perfekte Battements, Spagat und Stern. Zum Song "Rosegarden"von Lynn Anderson brachten die Tanzweiber im feschen Country Look und einem Linedance einen Hauch von "wildem Westen" auf die Bühne. Die Showtanzgruppe "Hei Höpper", trainiert von Babsi Martinez, wackelte als Pinguine zur Filmmusik von Happy Feet zwischen Eisbergen munter und lustig umher.

DJ Bobos "Colour of life" inspirierte die Schnurrbezel zu einem gekonnt temperamentvollen Auftritt in farbenfrohen Kostümen. Vielleicht liegt es an den "Garde-Genen", denn auch die Männer der Brunnengarde bewiesen in Uniform ihr tänzerrsches Geschick und zwei der männlichen Gardisten schlüpften für diese wenige Minuten sogar in die Rolle eines kecken Gardemädels. Dem Publikum gefiels sehr und auch die Trainerinnen Manuela Weber und Babsi Martines konnten rundum mit ihrer Mannschaft zufrieden sein.

Für musikalische Abwechslung sorgten die "Stoadtschisser" - Susi Süssemilch, Klaus Möller, Martin Kessler und Bernd Fricke - mit Liedem, die u.a. ihre Liebe "zu unserem schönen Fulda" ausdrücken. Der Musikverein Niesig, der in diesem Jahr 40-jähriges Jubiläum feiert, brillierte mit einer "Wiesenmusik"-Show der Extraklasse, erstmalig unter der musikalischen Leitung von Rene Wilhelm. Die Steckemusiker - Oma Fine (Michael Vogel), Sven Fricke und Christain Vogel, begleiteten ihre Musikbeiträge mit Boomwrackers und versetzten den Saal u.a. mit dem Lied "An Tagen wie diesen" mächtig in Bewegung. So richtig emotional wurde es beim Finale als Oma Fine das Lied "Wir sind Fulda" zur Melodie des Songs "Wir sind Kölle" anstimmte. Die Florengäßner Brunnenzeche hat mit dieser Präsentation einmal mehr ihre besondere Klasse unter Beweis gestellt. (red)  +++