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Alle Vorstandsmitglieder hielten sich symbolisch die Ohren zu, von links: Kassenwart Gerhard Klee, Schriftführer Markus Trapp, Kassenprüferin Martina Herbig, Beisitzer Harald Preßmann, erster Vorsitzender Gerhard Deiseroth, zweiter Vorsitzender Thomas Baumann, Kassenprüferin Annabella Freibach, sie machte zusätzlich auch noch die Augen zu, Ralf Luckhardt und Beisitzer Jörg Brand.

Im Sitzungsraum des Ludwigsauer Rathauses fand die Gründungsversammlung statt. - Fotos: Gerhards Manns

28.04.13 - LUDWIGSAU

„Bündnis gegen den Bahnlärm" gegründet: Täglich 200 Züge durch Friedlos

Zum Vorsitzenden des neu gegründeten Vereins „Bündnis gegen den Bahnlärm" wählten die ca. 25 anwesenden Personen aus allen Gemeinden, die unmittelbar an die Bahnstrecke angrenzen, Gerhard Deiseroth aus Bad Hersfeld und zu seinem Stellvertreter den Ludwigsauer Bürgermeister Thomas Baumann. Als Beisitzer bestimmte die Versammlung den Haunecker Bürgermeister Harald Preßmann und Jörg Brand aus Bebra. Zum Schriftführer wurde Markus Trapp und zum Kassierer Gerhard Klee, beide aus Bad Hersfeld, gewählt. Die Kasse, die sich hoffentlich durch Spenden bald füllen wird, sollen auf Beschluss der Anwesenden, Martina Herbig aus Friedlos und Annabella Freibach aus Bad Hersfeld prüfen.  

Vor der Verabschiedung der Vereinssatzung und den anschließenden Vorstandswahlen erläuterte Thomas Baumann, warum man sich zur Gründung eines solchen Vereins, der auch im Vereinsregister beim Amtsgericht eingetragen werden soll, entschlossen hat.  

Ziel des Vereins ist es, daran mitzuwirken, die Probleme des Schienenlärms im Bereich der Bahntrasse 3600 Fulda-Göttingen - hierbei insbesondere in den betroffenen Ortslagen Haunetal, Hauneck, Bad Hersfeld, Ludwigsau und Bebra - offenzulegen und eine Verbesserung der Situationen durch aktive Lärmschutzmaßnahmen zu erreichen.  

Seit Jahren verweist die Bahn darauf, dass ab dem Jahre 2.000 Sanierungsarbeiten durchgeführt wurden und darüber hinaus passiver Lärmschutz für besonders Betroffene bereitgestellt wurde. Diese Maßnahmen betrafen aber nur die Häuser, die ca. 100 m vom Bahnkörper entfernt liegen. Weitere Maßnahmen erfolgten nicht mehr und die Bahn zog sich aus dem Projekt zurück. Die Bahn sah keinen weiter gehenden Handlungsbedarf mehr.  

In den letzten Jahren hat der Verkehr auf der Bahntrasse weiter zugenommen. Täglich durchfahren etwa 200 Züge die Gemarkungen, teilweise in unmittelbarer Häusernähe.   Im Rahmen einer grundhaften Erneuerung wurde sowohl der Schienenkörper als auch die Signaltechnik erneuert, damit die Leistungsfähigkeit, z. B. durch einen in beide Richtungen befahrbaren Streckenverlauf erhöht werden konnte. Durch Anpassung der Radien und Überhöhungen ist im erneuerten Streckenbereich eine höhere Maximalgeschwindigkeit möglich. Bei allen diesen Sanierungen ist es unterblieben, Lärmschutzmaßnahmen für die betroffene Bürgerschaft umzusetzen. So werden ganze Ortslagen mit Lärm geschädigt, der teilweise durch parallel verlaufende Bundesstraßen noch verstärkt wird. Mit dem Einbau schalldämmender Fenster für besonders exponierte Lagen ist es nicht getan.   Nicht erst seit dem Ausbau des Flughafens Frankfurt ist es medizinisch erwiesen, dass Lärm krankmacht, insbesondere Herz- und Kreislauferkrankungen mehren sich in Lärmbereichen.  

Ein besonderer Kritikpunkt des Schienenlärms sind die Güterzüge mit teilweise veraltetem Waggonmaterial, die insbesondere in der Zeit zwischen 23:00 und 2:00 Uhr auffallend stark unsere Ortslagen durchfahren.   Schienenlärm entsteht in der Verbindung zwischen Rad und Schiene und breitet sich dann über große Gemarkungsbereiche aus. Von daher fordert das in Gründung befindliche „Bündnis gegen Bahnlärm" aktiven Schallschutz durch Schallschutzwände, so wie diese Maßnahmen jetzt in den Gemeinden Burghaun und Cornberg umgesetzt wurden. Nur so haben die Bürger eine Chance und der Lebensraum wird erhalten.  

Mit dem Aufbau neuer Magistralen wird der Güterverkehr auf dem Schienenverkehrsnetz weiter zunehmen. Grundsätzlich ein zu begrüßender Tatbestand, dieses darf jedoch nicht zulasten der Anlieger gehen.   Der Verein „Bündnis gegen Bahnlärm" fordert die Umsetzung von Lärmsanierungsmaßnahmen nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz, auch in Bereichen, für die in Teilen bereits ein passiver Lärmschutz – Schallschutzfenster – eingebracht wurde. Mit der Einführung eines lärmabhängigen Trassenverkehrspreises für Nutzer ist es nicht getan, denn dadurch wird es nicht leiser. Dieses Programm wird lediglich die Einnahmen des Netzbetreibers erhöhen.  

Eine avisierte Umrüstung des Wagenparks wird Jahrzehnte in Anspruch nehmen und die Belastungen durch ein mehr an Schienenverkehr nicht auffangen können.  

Schon jetzt fordert der Verein „Bündnis gegen Bahnlärm" den Bundesverkehrsminister und den Landesverkehrsminister, insbesondere aber alle heimischen Abgeordneten und alle, die Verantwortung für den Betrieb im Gemarkungsbereich der Kommunen Haunetal, Hauneck, Bad Hersfeld, Ludwigsau und Bebra tragen, sich für ein neues Sanierungsprogramm zur Schaffung von aktivem Lärmschutz einzusetzen. Die aktuellen Maßnahmen in Burghaun und Cornberg dokumentieren und demonstrieren diesen Standard. Es kann nicht sein, dass Bürger nunmehr auch noch dafür bestraft werden, dass aufgrund des übergroßen Lärms bereits in den Jahren 2.000 und danach Teilsanierungen durch passiven Lärmschutz umgesetzt werden.  

Zum Abschluss der Versammlung sagte Baumann, „er lade alle interessierten Bürger ein im Verein mitzumachen, Bündnisse dieser Art nehmen zu und er sei deshalb optimistisch, dass man gemeinsam etwas erreichen kann". (gm) +++


Gerhard Deiseroth bei der Durchsicht der Satzungsunterlagen.

Auch der ehemalige Bürgermeister von Haunetal Hein-Peter Möller, rechts und der zweite Beigeordnete der Gemeinde Haunetal Wolfgang Schmitt, links nahmen an der Versammlung teil.


Versammlungsleiter Thomas Baumann, rechts und Jörg Brand aus Bebra.

Die Abstimmung zur Satzung.


Bei einigen Vorstandsposten gabs wegen mehrerer Kandidaten geheime Abstimmung, Dieter Pfaff aus Mecklar sammelt die Stimmzettel ein.

Thomas Baumann, links und Wolfgang Schmitt beim Auszählen der Stimmen.


Der Haunecker Bürgermeister Harald Preßmann unterschreibt den Antrag auf Mitgliedschaft im Verein.

Auch Jörg Brand betätigte sich als Wahlhelfer.


Die Satzung wird unterschrieben.

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