Entdeckung der Langsamkeit im Dreiländereck

ADAC Deutschland Klassik 2017 Tag 2: Durch Thüringen auf die Wasserkuppe

07.07.2017 - Am zweiten Tag der ADAC Deutschland Klassik 2017 stand für die 117 Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet die malerische Natur Westthüringens und der höchste Berg Hessens, die Wasserkuppe, auf dem Programm.

Nachdem am Bäder Park Hotel in Künzell morgens ausgecheckt wurde, lachte die Sonne den Oldtimerfreunden den ganzen Tag ins Gesicht: Übers ehemalige Zonenrandgebiet führte die Reise nach Kaltennordheim, um am Mittag im thüringischen Mittelzentrum Schmalkalden zum großen Schau-Einlaufen einzuladen. Wiederum verhalf die historische Bausubstanz den eleganten Oldtimern zu einem gelungenen Auftritt: Das Rathaus der Stadt Schmalkalden rückte durch die Gründung des Schmalkaldischen Bundes in den Mittelpunkt europäischer Geschichte. Hier vereinten sich die protestantischen Stände gegen den katholischen Kaiser Karl V. zur Durchsetzung des evangelischen Glaubens. Das Rathaus umschließt mit der gotischen Stadtkirche St. Georg, der Todenwarthschen Kemenate und Fachwerkhäusern in fränkischer Rähmbauweise den Schmalkalder Altmarkt auf eindrucksvolle Weise. Die Teilnehmer hingegen interessierten sich eher fürs Fachsimpeln: Auf dem Marktplatz wurden die Motorhauben geöffnet und Problemlösungs-Strategien besprochen. Die hohen Temperaturen setzten so mancher Rarität zu. Beliebtes Mittel gegen Hitzetod: die Heizung anschalten, um den Motor zu entlasten. Im Teilnehmerfeld der Exoten und Raritäten stechen Elisabeth und Wilfried Roth aus Krefeld mit ihrem Ford Modell T aus dem Jahr 1911 hervor: Das Chassis erinnert eher an eine Kutsche, die liebevolle Dekoration bis hin zur Blumenvase macht die liebenswerten Senioren bei Oldtimer-Fahrten zu begehrten Gästen.

Morgens ...

Die "Gelben ...

Die Oldtimer ...

Künzells ...


Um die Mittagszeit stand das barocke Schloss Elisabethenburg, das Residenzschloss der Herzöge von Sachsen-Meiningen, auf dem Programm. Es beherbergt die Meininger Museen mit dem Max-Reger-Archiv, das Stadtarchiv und das Thüringische Staatsarchiv Meiningen. Im Innenhof staunten die Oldtimerfans mit ihren Schätzen, deren Wert sich teils im sechsstelligen Bereich bewegt, nicht schlecht: Ein dekorierter Trabi hieß die Teilnehmer willkommen. Auf der Strecke sind insgesamt drei "Gelbe Engel" mit ihren Pannenhilfe-Fahrzeugen sowie ein Abschleppwagen für liegengebliebene Oldtimer unterwegs. Manche der Fahrzeuge sind mehr als 80 Jahre alt. Erstaunlich: Trotz der hohen Temperaturen blieb keines der Unikate auf der Strecke. Bis hinter Meiningen: Der Fahrer eines petrolgrauen Opel Rekord aus dem Jahr 1964 hatte den Tipp mit der Heizung nicht beherzigt, auf einer langen Steigung blieb der Klassiker liegen. Glück im Unglück: Bodo Hinz fuhr nur wenige Minuten hinter dem Pannen-Rekord und konnte unkompliziert Abhilfe schaffen. Der "Gelbe Engel" aus Darmstadt wurde eigens fürs "Oldtimer-Wandern" freigestellt: "Bei den alten Fahrzeugen gibt es noch keine Bord-Elektronik, keine Bereiche, auf die nicht zugegriffen werden kann. Selbst rustikale Lösungen helfen meist erstaunlich gut", erklärt Hinz. Nachdem die Abdeckung aufgeschraubt war, konnte mit einer überdimensionalen Spritze Kraftstoff angesaugt und in den Vergaser gesprüht werden. 

Alte Hasen: ...

Die Strecke ...


Neben den offiziellen Haltepunkten gab es auf der insgesamt 208 Kilometer langen Strecke touristische Sehenswürdigkeiten, die bei Interesse angesteuert werden konnten: Die Viba Nougatwelt in Schmalkalden gibt einen Einblick in die Herstellung feinster Nougat- und Schokoladenartikel. Besucher können den Confiseurinnen bei ihrer filigranen Handarbeit über die Schulter schauen. Das Schwarze Moor im Dreiländereck vermittelte den ortsfremden Besuchern die Vielfalt der Rhöner Flora abseits der Strecke. Nach den reizvollen Stationen in Thüringen ging es für die Oldtimer-Freunde zur Wasserkuppe, der Wiege des Segelflugs. Neben den Flugzeugen wurde das verbliebene Radom bestaunt, geschichtliche Hintergründe gaben einen Einblick ins Geschehen auf Hessens höchstem Berg zur Zeit des Kalten Krieges.

Einlaufen ...

Der Opel ...


Obwohl die Entschleunigung beim "Oldtimer-Wandern" des ADAC im Vordergrund steht, werden am Samstagabend im Maritim Hotel Pokale für die drei Strecken verliehen. Fragen zu den besuchten Sehenswürdigkeiten und zum automobilen Allgemeinwissen spornen die Teilnehmer an und vermitteln nebenbei Wissenswertes zur Region.
Die Lösungen für den heutigen SONAX-Pokal lauten: Carl Rübsam (Welcher Unternehmer wurde vom Papst ausgezeichnet?); 1.814.226 Besucher (Wieviele Besucher sind seit Eröffnung des Erlebnis-Bergwerks Merkers eingefahren?); 1. FC Magdeburg (Welcher Verein aus der DDR-Oberliga gewann den Europapokal der Pokalsieger?); Sichel (Welches Symbol war auf der DDR-Flagge nicht abgebildet?); 1997 (In welchem Jahr wurde das H-Kennzeichen eingeführt?); Carnauba-Palme (Woher stammt das Carnauba-Wachs?).


Morgen führt die Teilnehmer ihre Strecke in den Vogelsbergkreis: Neben dem Hoherodskopf und dem Vulkaneum in Schotten stehen die Schlösser in Gedern und in Steinau an der Straße auf dem Programm. Von 16.30 Uhr bis 19.30 Uhr werden die Fahrzeuge zudem wieder zum Schaulaufen eintreffen. OSTHESSEN|NEWS ist als Medienpartner des ADAC mit aktueller Berichterstattung vor Ort. (mau) +++

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