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Die dicke blaue Linie (rechts) zeigt den Vorschlag für den Erdkabelkorridor. -

REGION Osthessens Politiker sind "total erleichtert"

Keine "Monster-Strom-Trasse" durch die Region - Tennet will Ost-Variante mit Erdkabel

08.03.17 - Diese Nachricht dürfte viele Menschen in weiten Teilen Osthessens freuen. "Tennet wird die Ost-Trasse über Thüringen als Vorzugstrasse bei der Bundesnetzagentur einreichen", teilte Bundestagsabgeordneter Michael Brand (CDU) am Dienstagmittag OSTHESSEN|NEWS mit. Fast im "Minutentakt" erreichten die Redaktion zahlreiche Informationen und Stellungnahme zu dieser in der Region als "positiv" empfun-denen Meldung. Die Kommentare reichten von "Ich bin total erleichtert und froh" (CDU-MdB Brand) über "tolle Nachricht für unsere Region" (SPD-MdB Kömpel) und "erspart unserer Region eine Menge an Belastungen" (CDU-MdB Heiderich") bis zu "ein erster Zwischenerfolg" (SPD-MdB Roth). 

Keine Monster-Trasse durch das Fuldaer Land. Tennet strebt die Ost-Trasse an. ...

Also: keine "Monster-Trasse" - wie sie von Gegnern genannt wird - quer durch Waldhessen, das Hünfelder und Fuldaer Land, den Westen der Domstadt und Teile der Rhön. Seit 2014 gab es heftigen Aufruhr und eine strikte Ablehnung der heimischen Komunalpolitiker gegen dieses Großprojekt. Nun will Tennet die Trasse von Wilster nach Grafenrheinfeld vorzugsweise durch Thüringen führen.

SPD-MdB Birgit Kömpel "freut sich auch"

Auch die SPD-Abgeordnete Birgit Kömpel äußerte sich in einer Pressemitteilung: "Das ist eine tolle Nachricht für unsere Region, die natürlich auch deutlich dichter besiedelt ist als die Ortschaften in Thüringen. Gleichwohl müssen wir wachsam bleiben, weil ja zumin-dest die Alternativtrasse den Kreis Fulda betrifft“, sagt Kömpel, die sich sehr darüber freut, dass ihre kontinuierliche Arbeit in Berlin und im Wahlkreis von Erfolg gekrönt war. „Jetzt müssen wir natürlich aufmerksam schauen, was aus der 380-KV-Wechselstromtrasse wird, die unsere Region betreffen könnte."

Das Unternehmen Tennet hat auf seiner Internetplattform über 7000 Hinweise von Kommunen und Bürger/innen bekommen. 95 Prozent davon wurden in den Planungen berücksichtigt. Birgit Kömpel: „Herzlichen Dank an alle, die ihre Hausaufgaben gemacht haben. Es hat sich gelohnt.“

CDU-MdB Helmut Heiderich "ist fröhlich"

CDU-MdB Helmut Heidenreich (re) und Tennet-Chef Lex Hartmann

„Die heutige Entscheidung für die sogenannte „Ost“-Trasse der SuedLink-Gleichstromleitung von der Nordsee nach Bayern erspart unserer Region eine Menge an Belastungen und Auseinandersetz-ungen“, erklärt der CDU-Abgeordnete Helmut Heiderich. Dies bedeute, dass der gesamte Wahlkreis Hersfeld-Rotenburg nicht mehr betroffen sei. Der Gesamtausbau der Gleichstromverbindung SuedLink in vollständiger Erdverkabelung soll bis 2025 fertiggestellt und für die Stromübertragung verfügbar sein. „Angesichts der vielfältigen Belastungen durch 380 kV-Freileitungen in unserer Region wird die heutige Tennet-Entscheidung sicherlich von allen Seiten begrüßt“, ist sich Heiderich sicher.

CDU-MdB Brand: "Der hartnäckige Einsatz hat sich gelohnt"

Nach viel Kritik jetzt ein freundliches Bild: CDU-MdB Michael Brand (li.) und Tennet-Chef ...Fotos: Hendrik Urbin /privat

"Unsere Argumente haben sich durchgesetzt, der hartnäckige Einsatz hat sich gelohnt", so der Unions-Politiker aus Fulda. Ein Grund für die letztliche Tennet-Entscheidung: "Die Raumwiderstände für die Ost-Variante waren in Thüringen geringer als hier in Osthessen. Als ich im Oktober 2016 erstmals zum "Runden Tisch" alle Bürgermeister und Landräte ins Landratsamt Fulda eingeladen hatte, mit den Spitzen von Bundesnetzagentur und Tennet, wurden unsere Einwände von dem Unternehmen rundweg zurückgewiesen. Heute haben wir uns durchgesetzt." 

Michael Brand zu O|N: "Wir werden in Hessen wachsam bleiben, da nicht auszuschließen ist, dass andere Bundesländer wie Thüringen und Bayern jetzt politischen Druck aufbauen wollen. Entscheidend ist ausschließlich die fachliche Prüfung, TenneT hat gute Arbeit geleistet. Hier habe ich Vertrauen in die Bundesnetzagentur."

Landrat Bernd Woide: "Region Osthessen bleibt jedoch Korridoralternative"

Der Fuldaer Landrat Bernd Woide

"Positiv hat Landrat Bernd Woide auf die Ankündigung des Übertragungsnetzbetreibers Tennet vom heutigen Tag reagiert, den Vorschlagskorridor für das sogenannte SuedLink-Projekt nicht durch den Landkreis Fulda zu führen. Auf der Grundlage dieses Vorschlagskorridors wird Tennet nun einen Antrag auf Bundesfachplanung bei der Bundesnetzagentur stellen. Dieser Antrag ist der Beginn des eigentlichen Raumordnungsverfahrens für das SuedLink-Projekt. Der Landkreis Fulda hatte sich bereits Ende November des letzten Jahres, also unmittelbar nach der Bekanntgabe der Korridorvarianten an Tennet gewandt, und in einer umfangreichen Stellungnahme auf die erheblichen Raumwiderstände für das SuedLink-Projekt im Kreisgebiet aufmerksam gemacht.

Diese gravierenden Raumwiderstände sind nach Auffassung von Landrat Woide sicherlich auch einer der Gründe dafür, die Tennet zu einem Vorschlagskorridor außerhalb der Region bewogen haben. Festzuhalten bleibt jedoch, dass die SuedLink-Korridore durch den Landkreis Fulda auch weiterhin von Tennet als Alternativplanungen Berücksichtigung finden. Der Landkreis Fulda wird daher auch im Rahmen des jetzt anstehenden Bundesfachplanungsverfahrens auf die gravierenden Raumwiderstände im Kreisgebiet, z. B. Ver- und Entsorgungsleitungen, bestehende Stromtrassen, Verkehrswege, städtebauliche Entwicklungsflächen und Naturschutzbelange, gegenüber der Bundesnetzagentur hinweisen."

Michael Roth MdB: "Ein erster Zwischenerfolg"

SPD-MdB Michael Roth ...

"Heute hat mich in Berlin der Netzbetreiber TenneT über die aktuellen Pläne zum Verlauf der Stromtrasse SuedLink informiert. Vieles spricht derzeit dafür, dass die Trassenführung nicht durch die Landkreise Werra-Meißner und Hersfeld-Rotenburg, sondern weiter östlich durch Thüringen verlaufen wird. Im September 2016 hatte TenneT zwei mögliche Trassenkorridore für die Region Nordhessen/Thüringen vorgestellt, die in den vergangenen Monaten auf der Grundlage von objektiven, transparenten Kriterien eingehend untersucht wurden. Aufgrund der geringeren Raumwiderstände bevorzugen die Planer von TenneT aktuell die östliche Variante durch die thüringischen Landkreise Eichsfeld, den Unstrut-Hainich-Kreis und den Wartburgkreis als Vorschlagskorridor. Das ist ein erster Zwischenerfolg, aber noch keine endgültige Vorfestlegung auf einen endgültigen Trassenverlauf.

Nach den Worten Roth zeigt es aber, dass der engagierte Einsatz vieler Kommunalpolitiker sowie Anwohner hat sich ausgezahlt. Ich bin guter Dinge, dass diese Argumente auch im weiteren Planungsverlauf überzeugen werden, der weitere Beteiligungsmöglichkeiten für Kommunen und Bürgerschaft bietet. Dass nun auf der kompletten SuedLink-Trasse ausschließlich Erdkabel verlegt werden sollen, ist und bleibt ein großer Erfolg. Im weiteren Verfahren wird TenneT als Netzbetreiber den Vorschlagskorridor im März 2017 bei der Bundesnetzagentur einreichen. Ende 2018 soll dann nach Abschluss der Bundesfachplanung ein tausend Meter breiter Korridor feststehen, in dem die Erdkabel verlaufen werden. Der tatsächliche Verlauf des Erdkabels innerhalb dieses Korridors wird erst im anschließenden Planfeststellungsverfahren ermittelt. Gegen 2025 könnte SuedLink dann schließlich in Betrieb genommen werden." (Christian P. Stadtfeld / Julius Böhm / pm) +++


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