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Fotos: Christoph Helfenbein

26.09.11 - FULDA

Filme über das Fuldaer St. Antoniusheim - nach eigener Definition "ein von Bürgern getragenes heilpädagogisches Zentrum" hat es in den vergangenen 20 Jahren viele gegeben - gedreht von Fernsehsendern oder auch im Auftrag des Hauses als filmische Dokumentation und Selbstdarstellung. Seit einigen Tagen aber gibt es einen zehnminütigen Film, der unter der Leitung von Kinofilm-Regisseur Su Thurhan entstanden ist und das Antoniusheim und seine Menschen mit und ohne Behinderungen vorstellt. Er ist spannend, macht neugierig auf mehr und ist auch im Internet bei YOU TUBE von Jedermann anzuschauen. Der Link: http://www.youtube.com/watch?v=tMntt3MowWY Öffentliche Premiere war an einem ungewöhnlichen Ort: in der Fernsehabteilung des Fuldaer Media-Marktes, wo sich nicht nur Verantwortliche und Mitwirkende trafen, sondern der Film gleichzeitig auf fast 100 Bildschirmen zu sehen war.

Schon das Opening überrascht - keine schwülstigen Texte oder Lobeshymnen über die beispielhafte Arbeit, statt dessen Originalgeräusche von Tätigkeit der Menschen. im Stall, mit Gitarre, beim Bootsfahren oder Gärtnern getreu dem Lebensmotto und zugleich Filmtitel "Anders ist jeder".... Ein Film über Menschen, die eine Behinderung haben und dies selbst nicht als "Problem" sehen. "Ich lerne hier, damit ich mal alleine wohnen kann" sagte ein junges Mädchen und ein anderer ergänzt "Behinderung, da ist nichts Schlimmes dran". Wie selbstverständlich ist da etwa der Antoniushof mit Ackerbau, Viehzucht und Kartoffelbearbeitung - eben Arbeitsplatz für 60 behinderte Menschen.

Es ist ein sehr minimalistischer Film, der die Persönlichkeit der Menschen - Mitarbeiter wie Bewohner - vorstellt. Kein Kommentar oder Text, sondern die Menschen sprechen für sich. Ganz bewußt wurde offenbar darauf verzichtet, die Einrichtung - die aus ihrer "christlichen Verantwortung Menschen mit Behinderungen unterschiedlichen Alters, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Familien unterstützt" - mit ihren vielen Facetten darzustellen. Und dennoch macht der Film "viel Tiefe" deutlich, zeigt ganz behutsam und unaufdringlich die Arbeit eines Hauses auf, das christlich-vinzentinisch geprägt und staatlich-kirchlich anerkannt ist.

"Ich habe ein Downsyndrom" sagt Rahel, "...aber sonst krieg ich alles gut hin". Und auch Andy meint in dem Film "Man kann mit den Leuten eigentlich ganz normal umgehen, die Herzlichkeit, die einem entgegenkommt ,ist riesig". Ein lustiger und lebensbejahender Typ ist Andreas. "Ich fühle mich wie ein ganz normaler Mensch, Ich habe halt nur eine Brille". Er ist froh, nach Feierabend "auch mal die Beine hochlegen und ein Bier trinken zu können". Und von Saskia am Empfang mit Telefondienst und Besucherbetreuung lernt der Filmbetrachter, "das Leben so anzunehmen wie es ist. Wir sind eine große Familie, die hat halt auch nicht jeder - diese Familie".

Am Ende des Filmes wird es zwar noch einmal grundsätzlich, doch Antoniusheim-Geschäftsführer Rainer Sippel, bringt es "locker rüber", wenn er davon spricht, dass es immer um die Menschen gehe. "Jeder wird angenommen in seiner ganzen Persönlichkeit, in seiner Einzigartigkeit, in seiner Würde und seinem Sosein, wie er geschaffen ist. Er kann Hilfe und Begleitung erfahren wenn er das will, aber er hat auch Verantwortung für sich und sein Leben. Wir machen den Menschen Mut, wir wollen sie stark machen und befähigen ihr Leben zu leben - ganz normal eben". Das kann auch Schwester Virgo nur unterstreichen, deren Kommentar nur drei Worte umfasst: "Jeder ist anders".

Viele haben mitgearbeitet, um diesen "Kurzfilm" zu realisieren. Angefangen von Kameramann Florian Schilling, dem Fuldaer Frank Tischer mit der Musik, von Su Turhan stammen Konzept und die Regie, während als Produzenten Helmut Griebel ("mecom fulda") und Rainer Sippel fungierten. Und all das wäre nicht möglich gewesen, wenn es nicht ein gutes Dutzend "Sponsoren" und "freundlicher Unterstützer" gegeben hätte: dr. wagner apotheken, mecom film & tv, klinikum fulda, stadt fulda, VR genossenschaftsbank, taurusmedia, sparkasse fulda, media-markt, ford-sorg, brücken-ton, landkreis fulda, bildungsunternehmen dr. jordan, st. antonius-Stiftung und die R+S solutions Holding AG.

Man darf nun hoffen, dass sich viele Menschen diesen Film anschauen - und mit der weltweiten Verfügbarkeit auf You Tube sollte das gelingen (Martin Angelstein) +++























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