Asbacher Nachwuchsgärtner im Pflanzfieber

08.05.14 - Behutsam setzen Lea und Lara Salatpflanzen in den Boden, während Vera und Leon die Erde auflockern und David die Kohlrabisetzlinge bereit hält. „Bitte hier ganz vorsichtig das Saatgut einstreuen und etwas Erde darüber häufeln", gibt Wolfgang Nödler den Nachwuchsgärtnern Ratschläge, die die 17 Drittklässler der Kolibri-Schule voller Eifer befolgen. Der erste Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Asbach war es auch, der das Projekt „Schulgarten" initiiert hat. Doch erst einmal musste für dieses Vorhaben das passende Areal im Bad Hersfelder Stadtteil gefunden werden. „Ich habe mich drei Jahre lang darum bemüht und letztendlich mein Anliegen dem Arbeitskreis Dorfentwicklung Asbach/Beiershausen/Kohlhausen vorgetragen", erklärt Wolfgang Nödler. „In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis und der Technischen Verwaltung der Stadt sind wir dann auf dieses 100 Quadratmeter große Gartengrundstück an der Ziegenbergstraße gestoßen, das dessen Pächterin aufgeben wollte."

Ein Glückstreffer für die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins und die Schüler der Asbacher Grundschule, die am Mittwochmorgen gemeinsam auf dem frisch angelegten Beet Radieschen und Möhren aussäten sowie Salat- und Kohlrabisetzlinge auspflanzten. „Wir kooperieren bereits seit längerer Zeit mit dem Obst- und Gartenbauverein", erzählt Claudia Schäfer, Klassenlehrerin der dritten Jahrgangsstufe. „So haben wir im Herbst gemeinsam Apfelsaft gepresst und Kartoffeln geerntet." Ziel sei es, den Kindern natürliche und biologische Abläufe – vor dem Hintergrund des Sachunterrichts – näher zu bringen und erfahrbar zu machen. „Für uns ist es schön, dass das Schulgartenprojekt uns die Möglichkeit bietet, Generationen zusammenzuführen", betont Claudia Schäfer, während sie stolz beobachtet, mit welchem Enthusiasmus ihre Schützlinge ans Werk gehen.

Wolfgang Nödler begreift den Schulgarten zudem als einmalige Chance, um um Nachwuchs für seinen Verein zu werben. „Da wir alle nicht jünger werden, wäre es toll, wenn beispielsweise die Eltern der Kinder den Weg zu uns finden würden", bekräftigt er. „Ein Termin dafür stellt ein geplantes Erntefest dar." Schließlich sollen die fleißigen jungen Helfer auch die Früchte ihres Arbeitseinsatzes genießen dürfen. „Die Schüler wollen ein Erfolgserlebnis haben. Aus diesem Grund werden die Erträge direkt in der Kolibri-Schule verarbeitet", erläutert der Vorsitzende, nachdem er den kleinen Gärtnern versichert hat, dass die Vereinsmitglieder dafür Sorge tragen werden, dass es dem Gemüse in ihrer Abwesenheit an nichts mangeln wird. „Wir werden Eure Pflänzchen hegen und pflegen, während Ihr die Schulbank drückt", verspricht er.

Plötzlich richten sich die Blicke der Drittklässler auf ihren „Stargast": Bürgermeister Thomas Fehling ließ es sich selbstverständlich nicht nehmen, dem Schulgarten einen Besuch abzustatten. Emsig greifen die „Kleingärtner" zu Hacke, Rechen und Co., um das Erdreich ein weiteres Mal geflissentlich aufzulockern und präsentieren dem Rathauschef ihre Pflanzkünste. (Stefanie Harth)+++