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Rund 200 Besucher waren zur Veranstaltung mit Prof. Don Huber (USA) gekommen - Fotos: Dieter Graulich

Erschreckende Informationen hatte Prof. Don Huber über die Auswirkungen von Glyphosat und Roundup

16.10.11 - ROMROD

"Katastrophale Folgen grüner Gentechnik“ - Don HUBER im Vogelsberg

"Zivilcourage Vogelsberg" informierte am Wochenende im Bürgerhaus Romrod (Vogelsbergkreis) über die Katastrophalen Folgen der grünen Gentechnik. Dr. Peter Hamel (Storndorf) und Martin Werner (Vadenrod) zeigten sich bei der Begrüßung erfreut, dass es gelungen sei den renommierten US-amerikanischen Regierungsberater und Wissenschaftler Prof. Don Huber zu dieser Veranstaltung zu gewinnen. Rund 200 Besucher an diesem Abend zeigten deutlich, wie aktuell dieses Thema auch für Landwirte und Verbraucher im Vogelsberg ist. Im Mittelpunkt der Ausführungen von Prof. Huber stand das in der Gentechnik eingesetzte Totalpflanzengift Glyphosat und Roundup-Ready.

Erhöhte Rückstände von Glyphosat in Futter- und Lebensmitteln verursachten Störungen der Embryonalentwicklung und hätten negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt. Statt der behaupteten Reduzierung des Pestizid-Einsatzes komme es weltweit zu steigenden Glyphosateinsatz. Gründe seien die Zuwachsrate im Anbau des herbizidresistenten Genveränderten (GV) Sojas. Die herbizidresistenten „Superunkräuter“ würden in den Anbauländern zum unbeherrschbaren Problem und die Folge sei ein steigender und unkontrollierter Einsatz von Glyphosat.

"Herbidzide auch für Ernte auf Kulturen"

Der zulässige Glyphosat-Grenzwert sei 1996 von der Zulassungsbehörde in den USA bei Sojabohnen auf extrem hohe 20 mg/kg angehoben worden. Dieser Wert werde auch in der EU angewendet. Neuere Untersuchen legen allerdings den Verdacht nahe, dass Glyphosat und seine Abbauprodukte schon in weitaus geringeren Konzentrationen gesundheitliche Risiken bergen. Rückstände von Glyphosat treten in den herbizid-toleranten Pflanzen regelmäßig auf, da das Herbizid direkt auf die Kulturen aufgebracht wird und sogar kurz vor der Ernte.

Prof. Huber informierte über aktuelle wissenschaftliche Untersuchen aus Kanada. Hier seien über die Nahrungskette „Glyphosat – GV-Soja – GV-Soja Futtermittel – Lebensmittell“ Rückstände von Glufosinat und Glyphosat im Blut von Frauen und sogar im fötalen Blut schwangerer Frauen entdeckt worden. Sogar das in gentechnisch veränderten Mais produzierte Insektizide Cry1Ab sei im Blut werdender Mütter und ihrer heranwachsenden Föten identifiziert worden. Die aktuelle, aus diesem Jahr stammende Studie, verstärke zudem den Verdacht, dass die in Pflanzen produzierten Insektengifte bei der Verdauung im menschlichen Körper nicht abgebaut werden.

Wissenschaftliche Untersuchen aus den USA, Großbritannien und Brasilien hätten nachgewiesen, dass der in Roundup enthaltende Pestizidwirkstoff Glyphosat zu Missbildungen bei Embryonen von Hühnern und Fröschen führte. Verschiedene Beobachter berichteten von erhöhten Krebsraten, Geburtsschäden, Neugeborenensterblichkeit, Immunerkrankungen, Nierenschäden sowie Haut- und Atemproblemen bei Menschen, die in der Nähe von GVSojafeldern lebten. Einer der beteiligten Wissenschaftler, Andrès Carrsco (Argentinien) vermutet ähnliche Wirkungen bei menschlichen Embryonen.

"Missbildungen tierischer Embryonen"

Prof. Huber wies darauf hin, dass die Missbildungen der tierischen Embryonen bereits bei Konzentrationen festgestellt wurden, die weit unterhalb der in der Landwirtschaft üblichen Konzentration liege.

In der 2011 erschienen Studie zu Roundup und Geburtsschäden werfen die Autoren der EU-Kommission und den Zulassungsbehörden vor, über die Gesundheitsrisiken von Glyphosat und Roundup seit Jahren informiert gewesen zu sein, diese jedoch herunter gespielt zu haben. Der Vorwurf gehe vor allem auch an Deutschland, da es im Zulassungsprozess von Glyphosat eine große Verantwortung als Berichterstatter bei der Wirkstoffgenehmigung als Schaltstelle zwischen der Pestizidindustrie und der EU-Kommission fungiere und für die Auswertung der Industrie-Studien und die Erstellung des Prüfberichtes verantwortlich sei. Kritisiert werde, dass die Zulassung von Glyphosat ohne eine umwelt- humantoxologische Neubewertung verlängert wurde, obwohl seit Jahrzehnten Hinweise auf mögliche Missbildungen vorliegen.

"...erschreckende Bildern über Auswirkungen von Glyphosat und Roundup"

Prof. Don Huber zeigte in seiner, in englisch gehaltenen, Power-Point-Präsentation in eindrucksvollen Zahlen und teilweise erschreckenden Bildern die Auswirkungen von Glyphosat und Roundup.

Er schloss seine Ausführungen mit einer humorvollen Geschichte über einen Papagei, den eine Frau nach dem Tod ihres Mannes als Unterhalter gekauft hatte. Leider sprach er nicht und so brachte sie ihn mehrmals wieder in die Tierhandlung zurück. Die Frau erhielt dabei Spielzeug wie eine Leiter und eine Schaukel und schließlich einen Spiegel. Der Papagei schaute in den Spiegel und fiel tot um. Seine letzten Worte hätten sich angehört wie, hat der Händler denn überhaupt nichts zum Essen.

Die über dreistündige Veranstaltung ging mit einer kurzen Diskussion und dem Dank an Prof. Don Huber für seine aufschlussreichen und zugleich auch erschreckenden Informationen zu Ende. ++gr++


Erschreckende Informationen hatte Prof. Don Huber über die Auswirkungen von Glyphosat und Roundup

Dr. Peter Hamel mit Prof. Don Huber und Dolmetscherin


Martin Werner informierte zu Beginn der Veranstaltung über die Schilderaktion „Gentechnik freier Vogelsbergkreis“

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