Archiv
05.03.12 - Steinau a.d. Straße
"Sind die Grenzwerte für Mobilfunk relevant für Gesundheitsvorsorge?“
In Diskussionen um die gesundheitlichen Auswirkungen von Mobilfunk höre man immer nur : „ Die Grenzwerte werden doch eingehalten “ – doch ist das für eine gesundheitliche Vorsorge von Bedeutung ? Wie sind die Grenzwerte zustande gekommen und warum sind sie in Deutschland so hoch?
Beim dem letzten Treffen der Bürgerinitiative „Bürger für mobilfunksender-freie Wohngebiete in Steinau“ stellte die Vorsitzende Renate Schuch einen Aufsatz von Prof. Hecht, Charité Berlin, zur Geschichte der Grenzwerte aus der Broschüre „Warum Grenzwerte schädigen, nicht schützen – aber aufrecht- erhalten werden“ vor.
Gesundheitliche Wirkungen von hochfrequenten Strahlen sind schon seit 1932 bekannt. Aber angesichts der großen militärischen Bedeutung der hochfrequenten, elektromagnetischen Strahlung wurde die Frage während des zweiten Weltkrieges und danach nach einer möglichen gesundheitlichen Schädigung nicht gestellt. Eine breitflächige Nutzung der hochfrequenten Strahlung seitens der Bevölkerung, wie sie heute seit der Einführung der Mobilfunktechnik besteht, existierte damals auch nicht. Allerdings wurden bereits sehr früh in der damaligen UDSSR erfolgreich Beweise für die biologische Wirkung der elektromagnetischen Strahlung beschrieben und auch schon Vorsorge praktiziert. Das hat dann dazu geführt, dass der russische Grenzwert in den 70er Jahren 1000fach unter den westlichen Grenzwerten gelegen hat. Erstaunlich ist auch, dass in Anbetracht der russischen Forschungsergebnisse, sich in Deutschland die hohen, von der Bundesregierung festgelegten Grenzwerte immer noch behaupten können. Außerdem wird nach wie vor das Dogma der langfristigen Unbedenklichkeit aufrecht erhalten, obwohl schon die Erkenntnisse aus Russland Gegenbeweise genug sind. Zum Abschluss stellte die Vorsitzende fest, die frühere Fehleinschätzung der Röntgenstrahlung darf sich mit der hochfrequenten, elektromagnetischen Strahlung nicht wiederholen.
Hier sei die politische Verantwortung in den Gemeindevertretungen gefordert.(Renate Schuch)+++