Tiersegnung: "liebevoll mit den uns anvertrauten Tieren umgehen"

Ein Zwergkaninchen, weiße Tauben, Hunde und Pferde waren bei der diesjährigen Tiersegnung am Kreuzberg vertreten. Rund einhundert Tierliebhaber waren mit ihren Schützlingen der Einladung von Pater Stanislaus Wentowski zur Tiersegnung gefolgt. Es war mittlerweile die vierte. Unter vielstimmigem Gebell sowie dem Glockengeläut der Klosterkirche wurde eine gemeinsame Andacht abgehalten und anschließend jedes Tier einzeln mit Weihwasser gesegnet. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde durch Pater Stanislaus selbst, der mit der Gitarre die Lieder begleitete. Pater Stanislaus verwies in seiner Ansprache auf die Verantwortung des Menschen für die Schöpfung und die Mitgeschöpfe die Tiere. „Es ist unsere Pflicht liebevoll mit den uns anvertrauten Geschöpfen umzugehen und für sie zu sorgen." 

Der Heilige Franz von Assisi fühlte sich allen Geschöpfen geschwisterlich verbunden. Er predigte zu den Vögeln, redete mit „Bruder Wolf", hob Würmer vom Gehweg auf, dass sie nicht zertreten werden. In Erinnerung daran gilt der 4. Oktober seit 1931 als Welttierschutztag. Der große Heilige sei ein Vorbild, im Umgang und in der Liebe zu den Tieren. Das eigene Tier zu lieben, das sei keine große Kunst, aber die ganze Schöpfung zu lieben, auch das was einem selbst nicht so gefalle, soll man schätzen lernen, so der Franziskanerpater. Eingeladen waren auch all jene, die den Verlust eines Tieres zu betrauern hatten. „Auch mit so einer Not können wir uns an Gott wenden und ihn um die Kraft bitten loszulassen und uns mit Dankbarkeit erfüllen lassen, für die schöne Zeit mit dem Tier."

Gebetet wurde, dass die Tiere vor Krankheit und Gefahr geschützt sind. Die Tiere und die Tierbesitzer wurden unter den Segen und Schutz Gottes gestellt. Pater Stanislaus bat aber auch darum, dass die Menschen, die die Tiere begleiten ihnen liebevoll zugeneigt sind und ihre Verantwortung ernst nehmen. Alle Tierbesitzer waren dann aufgefordert mit ihren Lieblingen an Pater Stanislaus vorbei zu ziehen, damit sie den Einzelsegen erhalten. So mancher bislang so mutig auftretende Hund, zog sich verängstigt hinter Herrchen und Frauchen zurück, als er mit Weihwasser besprengt wurde.

Zwergkaninchen Gimmili von Judith Dinkel aus Bischofsheim war dagegen vollkommen entspannt und ließ ich gerne von Pater Stanislaus streicheln. Seit drei Jahren gehört das Zwergkaninchen der neunjährigen und diesem Jahr musste es nun auch mal gesegnet werden. Hingucker waren natürlich die weißen Tauben von Walter Benkert, die Pater Stanislaus gemeinsam mit einigen Kindern fliegen ließ. „Das sind Brieftauben die fliegen direkt nach Hause", erklärte Walter Benkert. Auch Reiter waren zur Tiersegnung gekommen, unter ihnen Birgit Glückstein aus Bad Neustadt und ihre Freundin Lore Pfennig. Sie sind mit ihren Lieblingen eigens auf den Kreuzberg gekommen, haben einen tollen

Ausritt mit der Tiersegnung verbunden.

Pater Stanislaus ist die Tiersegnung, seit er im Herbst 2008 auf den Kreuzberg kam, ein Anliegen. „Wo wenn nicht auf den Kreuzberg sollte hier in der Region eine Tiersegnung stattfinden." Er selbst sei ein großer Tierliebhaber, die Bernhardinerwelpen des Kloster besucht er regelmäßig. Natürlich waren die jungen Kreuzberghunde bei der Segnung auch mit dabei und wie es sich für gut katholische Hunde gehörte hielten sie bei der Segnung mit Weihwasser auch still.+++