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Hier soll das geplante Ärztehaus „Altstadt-Carree“ entstehen. - Fotos: ON-Archiv

FULDA Nachbarn nehmen Anstoß

Ärztehaus "ALTSTADT-CARREE" in der Kritik - zu hoch, keine Genehmigung?

22.08.14 - Bei diesem Bauprojekt läuft offenbar einiges schief. Das geplante Ärztehaus „Altstadt-Carree“ in der Fuldaer Innenstadt (Dalbergstraße/ Ecke Brauhausstraße) steht in der Kritik. Zu wenige Parkplätze, noch keine Baugenehmigung für das Gesamtvorhaben, ein zu hoher Baukörper und eine Abweichung vom Bebauungsplan stehen im Raum. Die Stadt Fulda will davon nichts wissen. Oberbürgermeister Gerhard Möller (CDU) erklärte gegenüber OSTHESSEN|NEWS: „Es wird derzeit an einer Gesamtbaugenehmigung gearbeitet. Aufgrund der Urlaubszeit konnten einzelne Detailabstimmungen noch nicht abschließend erfolgen.“

Ziel dieses 3.000 Quadratmeter Neubaus sei es, die medizinische Rundum-Versorgung in der Innenstadt sicherzustellen. Einer Hauptmieter ist die Internistische Gemeinschaftspraxis "Unterm Heilig Kreuz" von Dr. Jörg Simon und Kollegen. 2015 soll das Ärztehaus fertig sein. Investorin ist die Fuldaer Rechtsanwältin Daniele Heinzerling mit der DW Vermögensgesellschaft.

In der Öffentlichkeit sieht es so aus, als wolle man das „Altstadt-Carree“ schnell durchboxen - mit einer Teilbaugenehmigung nach der anderen. Zwei Teilgenehmigungen - für die Baugrube (Ende Mai) und die Bodenplatte (Anfang August 2014) - liegen bereits vor.

Nachbarn schlagen Alarm. Sie haben bereits Rechtsmittel eingelegt und einen Fachanwalt aus Bremen mit diesem Fall beauftragt. Und der könnte, wenn es schlecht läuft, einen Baustopp erwirken. " Wir haben absolut nichts gegen das Projekt", äußerten die Nachbarn. Trotzdem sind sie verärgert, denn ihnen wurde vor Kauf der Wohnungen in 1A-Lage aus Kreisen der Stadt Fulda mitgeteilt: "Der Bebauungsplan Nr. 84 N sieht nach dem Abriss des Altbaus eine Grünfläche auf dem Gelände vor. Sollte es dennoch bebaut werden, dann maximal in der Höhe des Parkhauses. Außerdem sei der Bierturm zu berücksichtigen. Auf diese Angaben haben wir uns verlassen und in den existierenden Bebaungsplan vertraut". Nun soll der Neubau deutlich höher werden als das Parkhaus.

Dagegen sagte OB Möller: „Die Oberkante des Hauptbaukörpers als auch des Penthouses liegt jeweils zwei Meter unterhalb der Höhen der Dalberghöfe. Somit entspricht das Gebäude (Ärztezentrum) bezüglich seiner Höhenentwicklung der Umgebungsbebauung.“

Kritisch sehen Experten auch die Verkehrs- und Parkplatzsituation an der vielbefahrenen Bundesstraße 458, denn eine Tiefgarage wurde planerisch abgelehnt. Für die rund 100 Mitarbeiter und weit über 150 Patienten täglich sind nur 19 Parkplätze vorgesehen. Die Argumentation: fußläufige Erreichbarkeit, gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und das benachbarte Parkhaus. Mit dem Betreiber Q-Park sind nach ON-Informationen aber noch keine Verträge unterzeichnet. Normalerweise müsste je 25 Quadratmeter Nutzfläche ein Parkplatz vorhanden sein.

Da kein Bebauungsplan aufgestellt wurde, kommen möglicherweise die unterschiedlichen Interessen zu kurz. Kritiker haben noch viele offene Fragen und warten auf konkreten Antworten. Klar ist aber: Für die Stadtentwicklung ist das „Altstadt-Carree“ sicher positiv, doch bedarf es zu einer öffentlichen Akzeptanz auch mehr öffentliche Transparenz.  (Christian P. Stadtfeld). +++

In der Dalbergstraße / Ecke Brauhausstraße soll der 3.000 Quadratmeter Neubau gebaut werden. ...

So soll es aussehen, wenn es fertig ist. Visualisierung: Staubach+Partner

Ende Juli fand der Spatenstich für das Projekt statt.


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