IHK-Abschlusszeugnisse für 26 Reha-Auszubildende

29.08.14 - Für 26 junge Menschen begann am Freitag ein neuer Lebensabschnitt. Im Zuge einer Feier im Propsteischloss Johannesberg erhielten sie ihr Abschlusszeugnis der IHK für die Ausbildungsberufe: Textilreinigung, Fachkraft für Verkaufsvorbereitung, Holzbearbeiter/in, Gartenbauwerker/in, Lagerfachhelfer/in, Beikoch/Beiköchin, Hauswirtschaftshelfer/in sowie Metallbearbeiter/in. Sie alle leiden an einer attestierten Lerneinschränkung, durch die Agentur für Arbeit in Fulda wurden sie zur Einrichtung Grümel gGmbH weitervermittelt. Geschäftsführer Matthias Kraft beglückwünschte die 26 Anwesenden Reha-Absolventen. Rund 75% der jungen Menschen sollen bereits von Betrieben übernommen worden sein. Ziel der sogenannten „Reha-Ausbildung“ ist es junge Menschen, in der Regel ohne oder mit einem schwachen Hauptschulabschluss, eine Perspektive aufzuzeigen und sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Die Reha-Ausbildung gestaltet sich dabei wie eine „normale“ duale Ausbildung. Die Auszubildenden arbeiten sowohl in der hausinternen Grümel-Werkstatt, als auch in den Betrieben von Kooperationspartnern. So können potentielle, künftige Arbeitgeber sich bereits ein erstes Bild von dem Engagement der Berufsanwärter machen. Die Auszubildenden können bereits erste Erfahrungen im Berufalltag sammeln und Kontakte knüpfen, die ihnen später beim Einstieg in das Berufsleben helfen können.

Matthias Kraft verglich den Werdegang der Azubis mit der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Zwar werden keine bundesweiten Medien über die Absolventen berichten, dennoch haben sie die vergangenen zwei beziehungsweise drei Jahre stets zusammen „gekämpft“ und dem Druck von außerhalb standgehalten. Die Psychologen, Sozialpädagogen und Ausbilder rund um die jungen Menschen bezeichnete Kraft als „Coaches“. Die Berufsschulen, die überbetrieblichen Einrichtungen und die Grümel Werkstätten verglich er mit den „Veranstaltern“ rund um die Fußball-Weltmeisterschaft. Trotz vielen Höhen und Tiefen schlugen sich die 26 Absolventen mit Bravour, wurden den Anforderungen ihrer „Fans“ gerecht und holten den Titel, ähnlich wie die deutsche Nationalelf.

Dr. Rudolf Drexler, Schulleiter der Eduard-Stieler-Schule, gratulierte den Absolventen. In seiner Rede betonte er die wachsenden Erwartungen, die mit der Übernahme in einen Betrieb auf sie zukommen werden. Der Fuldaer Arbeitsmarkt sei derzeit auf der Suche nach jungen, dynamischen Arbeitskräften. Schulleiter Drexler ist sich sicher: „Ihr werdet gebraucht!“(km)+++