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FULDA Ärztehaus "ALTSTADT-CARREE"

Grundsteinlegung und Rechtsstreit - Dr. SIMON appelliert an "seine Kollegen"

29.08.14 - Die Stimmung ist gespalten. Während Investor, Mieter und Politik die Grundsteinlegung des Ärztehauses "Altstadt-Carree" feiern, klagen die Nachbarn mit ihren Anwälten beim Verwaltungsgericht in Kassel. Im Streit geht es um die Höhe des Neubaus und die Rechtmäßigkeit des Bebauungsplans. An exponierter Stelle, mitten in der Innenstadt von Fulda (Dalbergstraße / Brauhausstraße), soll das Gesundheits-Zentrum mit rund 3.000 Quadratmetern Nutzfläche entstehen. Die Investition: mehr als fünf Millionen Euro. Mit diesem Projekt sollen auch Synergieffekte erzielt werden. Darunter falle auch, so der Investor, die Steigerung der Kaufkraft im Stadtkern. Täglich würden in den einzelnen Praxen mehr als 1.000 Patienten behandelt.

Der Rohbau soll bis Jahresende stehen. Im Sommer 2015 wollen die Mieter einziehen. Das hoffen Dr. Jörg Simon und seine Mitstreiter jedenfalls, trotz des laufenden Verfahrens. "Ich appelliere an meine Kollegen aus der Nachbarschaft, die Klage fallen zu lassen", so der bekannte Facharzt für Innere Medizin, Diabetologie, Sportmedizin Dr. Simon von der "Gemeinschaftspraxis Unterm Heilig Kreuz" wörtlich. "Einzeleinflüsse stehen hier dem Gemeinwohl gegenüber." Die Nachbarn sollten an dieser Stelle für das Projekt zurückstecken, so die Forderung. Simon hofft: "Man muss das Projekt in seiner Gesamtheit sehen. Für Stadt, Bürger und die medizinische Entwicklung ist das Ärztehaus an dieser Stelle unverzichtbar."

Bei der Grundsteinlegung am Freitagvormittag war die Stimmung bestens. Daniele Heinzerling als Investorin (DW Vermögensverwaltung) sieht dem Bauvorhaben sehr positiv entgegen. "Wir müssen abwarten, wie das Gericht entscheidet. Ich bin zuversichtlich, dass es gut ausgeht." Sie sprach von einer "interessanten Fügung" - das Konzept von Dr. Simon, mehrere Praxen in einem Komplex zusammen zu führen, habe sie überzeugt. Die Rechtsanwältin glaubt auch, dass die langfristige medizinische Versorgung in der Kernstadt mit diesem Ärztehaus gesichert sei.

Oberbürgermeister und kommissarischer Stadtbaurat Gerhard Möller (CDU) sagte: "Das ist ein wichtiges Projekt für Fulda." In der Innenstadt habe nicht nur das Mega-Thema Handel großes Gewicht, sondern auch Kultur, Gastronomie, Freizeit und Dienstleistung. Zur rechtlichen Auseinandersetzung erklärte Möller im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS: "Wie haben sorgfältig, gewissenhaft, intensiv und seriös gearbeitet. Der Denkmal- und Gestaltungsbeirat hat sich klar für dieses Projekt positioniert." Auch der Magistrat stehe dahinter, so dass der OB zu dem Schluss kommt: "Die Argumente und die Baugenehmigung haben genug Bestandskraft." Für das Stadtoberhaupt ist es ein normales Verfahren, denn jede Genehmigung müsse sich Kritik stellen.

Architekt Roland Rübsam vom Büro Staubach und Partner berichtete von einem "engen Zeitplan". Komplex ist das Bauvorhaben aufgrund seiner Infrastruktur, durch die Nähe der vielbefahrenen Bundesstraße 254, sowie die alte Stadtmauer, die erhalten werden muss. In der Parkplatz-Frage erklärte der Bauherr: "Die gesetzlich vorgeschriebene Anzahl von Parkplätzen wird im genau gegenüber liegenden Q-Park-Parkhaus bereitgestellt. Ein entsprechender Ablöse-Vertrag zwischen dem Bauherrn und dem Parkhaus ist bereits unterzeichnet." Offen bleibt die Frage, wie das Verwaltungsgericht Kassel entscheidet und ob es möglicherweise zu einem monatelangen Baustopp kommt. (Christian P. Stadtfeld). +++

Fotos: Chistian P. Stadtfeld / Niklas Neumann


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