Archiv
Ein Ziegenbock ist "schuld", dass die Hünfelder am Montagabend Bockbieranstich feierten - Fotos: MJ

HÜNFELD Süffiges aus Tradition

Dem Amtsbock zu Ehren: Fassanstich zum Ende des Gaalbernfestes

02.09.14 - Zum Abschluss des Gaalbernfestes in Hünfeld gehts immer tierisch zur Sache. Der Grund: Die Hünfelder ließen das viertägige Fest auch in diesem Jahrbach mit Bockbier ausklingen, dazu gab es zünftige Musik mit der Dammersbacher Blaskapelle, dem Männergesangverein Hünfeld sowie den Lichtbergkrainern. Doch was hat es mit dem Amtsbock - eine bronzene Skulptur erinnert zudem in der Innenstadt an jene wahre Gebebenheit - auf sich?

Es war im 1961: Zu dieser Zeit besaßen Hünfeld und Sargenzell einen gemeinsamen Ziegenbock, der regelmäßig für Nachwuchs sorgen mussteUntergebracht war das Tier bei dem Sargenzeller Bauern Karl Petter, der es fütterte und pflegte. Aus Ärger darüber, dass sowohl Geld für Futter als auch Pflege ausblieben, brachte der Landwirt den Geißbock ins Rathaus, wo er ihn mit den Worten „hier habt Ihr Euren Ziegenbock" stehen ließ, sich umdrehte und heim nach Sargenzell ging. Die Männer vom Bauhof hatten dann ihren "Spaß" mit dem riechendem Bock.

Eine heitere, dennoch wahre Begebenheit, so passiert im Oktober Anno Domini 1961 in „Gaalbernshausen" an der Haune und in lustigen Versen nacherzählt von Conrad Schäfer (Quelle: huenfeld.de):

Bürgermeister Stefan Schwenk (links) beim Fassanstich. Rechts im Bild Fässchen-Spender ...

Der Geißbock ist ein nützlich Tier.
Dem Nachwuchs dient er, nicht zur Zier.
Doch wenn der Bock zum Amt gelangt.
So manchem dort das Herz gebangt.

So war´s auch in der Gaalbernstadt,
Im Herbst, da war´n die Bürger platt.
Ein Bauer brachte ihn zum Haus
Des Rates, dann, war´s aus.

Er selbst fuhr schnell von hinnen
Und dacht: „Ihr könnt mich drinnen!"
Zurück blieb nur der Bock, der stank.
Das war des Bauers schnöder Dank!
Der Bock indeß, sprang hin und her.
Er meckerte, lief kreuz und quer.

Ließ hie und da mal etwas fallen.
Hat keine Ehrfurcht vor den Hallen.

Geniert sich gar nicht, machte naß.
Für ihn war dies ein Heidenspaß.
Die Düfte immer stärker wehten,
Das war´n des Bockes stärkste Fehden.

Die Stadtherrn selbst die Nasen rümpften
Soviel sie meckerten und schimpften,
Macht Meister Bock fast gar nichts aus,
Er blieb deswegen doch im Haus!
Er dacht, wenn einer „meckern" tut
Bin ich es, denn ich kann es gut.
Ich hab´s gelernt, bin prädiziert
Und mir daher die Ehr´ gebührt!

Auch meck´r ich, weil ihr meinem Herrn
Das Geld nicht zahlet, was er gern
Für meine Leistung haben wollt!
Dreinfahren soll der Blitz, der grollt!"

Das half dem Bock zwar alles nicht,
Er musst´ hinaus, ans Tageslicht.

Und schon läuft der Gerstensaft

Doch wie man sich auch müht und plagte,
Der Bock war´s, der hier nicht verzagte.
Erst als den „Doktor" man zitierte.
Der dieses Urviech dann entführte,
Kehrt Ruhe ein im „Hohen Haus",
Das war des Bockes letzter Strauß!

Zurück bliebn nur die „süßen" Düfte,
Vergleichbar mit des Grabes Grüfte.
Zurück blieb auch des Bauers Streich,
Man spricht davon im nächsten Reich!

Auch der ehemalige Rathauschef Dr. Eberhard Fennel ließ sich das Spektakel am Montagabend nicht ...


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön