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Die neunjährige Kira mit Kreisbrandmeister Frank Engel. -

IMMELBORN Kinder und Feuerwehrarbeit

Schülerprojekt im Feuerwehrtechnischen Zentrum Immelborn

15.09.14 - „Oma hat die Kerze brennen lassen! Die Küche steht in Flammen und ihre Katze kriegt heiße Füße! Jetzt müsst ihr schnell löschen!“ feuert Kreisbrandmeister Frank Engel die Kinder aus der Grundschule Berka v. dem Hainich an.

Die neunjährige Kira muss nun genau auf das Fenster des vermeintlich brennenden Häuschens zielen. Hinter dem Fenster wird das Wasser in einem Behälter aufgefangen und je mehr Wasser an der richtigen Stelle ankommt, desto weiter rutschen die hölzernen Flammen die über dem Dach züngeln nach unten. Die Gefahr ist gebannt und das nächste Kind darf nun die Spritze betätigen. Omas brennendes Häuschen ist nur eine von vielen spannenden Stationen, die die Schulkinder im Rahmen der traditionellen Projektwochen am Feuerwehrtechnischen Zentrum absolvieren. Alljährlich laden der Wartburgkreis und das Feuerwehrtechnische Zentrum Immelborn zu den aufwändig organisierten Projektwochen. In diesem Jahr sind vom 8. bis 19. September Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Wartburgkreis zu Gast. Fast 1.000 Viertklässler machen sich im Rahmen des Projekts mit dem Thema mit Brandschutz und den Aufgaben der Feuerwehr vertraut.

Die Kinder haben dabei die Möglichkeit, das FTZ inklusive aller Sondereinrichtungen zu besichtigen. Lösch- und Sonderfahrzeuge werden vorgeführt und die Drehleiter lädt sogar zur Mitfahrt ein. Die Schüler absolvieren eine Atemschutzübungsstrecke und erlernen den Umgang mit Kleinlöschgeräten. Sie erfahren, wie Brände entstehen, sich ausbreiten und bekämpft werden können. „Das Projekt kommt bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut an, weil sie hautnah modernste Feuerlösch- und Sondertechnik vorgeführt bekommen und zugleich auch an einzelnen Stationen aktiv werden können“, weiß Frank Uehling, der Kreisbrandinspektor des Wartburgkreises zu berichten, der das Projekt leitet.

Das Schülerprojekt initiierten 2008 Landrat Reinhard Krebs und der frühere Kreisbeigeordnete Friedrich Krauser um die Brandschutzerziehung in den Grundschulen zu unterstützen und darüber hinaus auch einen Neuzugang von Kindern in den Jugendfeuerwehren der Städte und Gemeinden des Landkreises zu generieren. „Bis zum heutigen Tage konnten auf Grund der erfolgreich durchgeführten Projektwochen jährlich ca. 100 Kinder zusätzlich in die Jugendfeuerwehren aufgenommen werden, das ist bei den Nachwuchssorgen, die unsere örtlichen Feuerwehren haben, ein schöner Erfolg“, freut sich Landrat Reinhard Krebs.

Die Projektwochen werden durch fünf Mitarbeiter des Landratsamtes aus dem Sachgebiet für Brand- und Katastrophenschutz maßgeblich begleitet. Sie leiten und organisieren die einzelnen Stationen. Unterstützung erhalten die Mitarbeiter des Landratsamtes auch durch einige Freiwillige Feuerwehren des Wartburgkreises, deren Mitglieder nicht selten sogar Urlaub für die Betreuung der Schulkinder während der Projektwochen nehmen. Gleichzeitig wird das Vorhaben durch den Kreisbrandmeister, Manfred Börner sowie den Ehren-Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Eisenach e.V., Joachim Jaretzki unterstützt, die beispielsweise die Atemschutzübungsstrecke betreuen. Dort ist gerade eine Schulklasse aus Wenigenlupnitz unterwegs.

Nachdem die Kinder auf dem Laufband ein kurzes, fröhliches Training absolviert haben, werden sie von Manfred Börner in einen Raum geführt, in dem es ganz verraucht ist. Das Licht geht aus. „So ist das für die Feuerwehrleute oft, wenn sie zu einem Brand müssen. Es ist meistens dunkel, überall ist Rauch und sie müssen sich trotzdem zurechtfinden“, erklärt Manfred Börner den Kindern, denen die Sache durchaus etwas unheimlich ist, auch wenn schnell klar wird, dass es sich nur um Disconebel handelt. Das Licht geht wieder an, alle Kinder bekommen einen Helm und müssen sich dann durch den aufgebauten Hindernis-Parcours finden. Die weiße Tür am Ende des Parcours führt die Kinder in einen kleinen Raum, in dem es mächtig heiß ist. „40 Grad haben wir heute eingestellt“, erklärt Manfred Börner.

„Wenn die Feuerwehrleute in voller Montur einmal im Jahr diese Strecke im Training absolvieren müssen, hat es hier drin 70 Grad, denn bei einem richtigen Brand wird es schließlich auch sehr, sehr heiß.“ Dass Feuerwehrarbeit superspannend und total wichtig ist, darin sind sich beim anschließenden Mittagessen im FTZ alle Kinder einig. „Vielleicht ist ja das ein oder andere künftige Mitglied für unsere Freiwilligen Feuerwehren dabei“, hofft Landrat Reinhard Krebs, der an diesem Morgen die Projektwoche besucht und sich bei allen Mitarbeitern und Feuerwehrleuten herzlich für ihr Engagement bedankt hatte.  +++

Die Kinder trainieren mit Kreisbrandmeister Manfred Börner

Die Grundschüler beim Hindernispacour der Atemschutzübungsstrecke


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