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REGION Herber Schlag für Qualitätsjournalismus

FAZ will 200 von 900 Stellen einsparen

17.09.14 - Als einen "herben Schlag für den Qualitätsjournalismus" in Hessen kommentierte der Vorsitzende des DJV Landesverbands Hessen, Hans Ulrich Heuser, heute in Wiesbaden den angekündigten massiven Sparplan der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Von den Einsparungen sind die Redaktionen der FAZ, der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und des Nachrichtenportals faz.net betroffen.

200 von insgesamt 900 Stellen sollen bei der überregionalen Tageszeitung mit Sitz in Frankfurt am Main gestrichen werden. In der Redaktion ist ein Fünftel der Arbeitsplätze davon betroffen. „Das geplante Vorgehen, in den kommenden drei Jahren 40 Stellen in der Redaktion zu streichen, verdeutlicht einmal mehr, die derzeitige wirtschaftliche Situation nahezu aller Tageszeitungen hierzulande. Ungeachtet der publizistischen Ausrichtung und Auflage sind selbst die großen Blätter gezwungen, den „Rotstift“ anzusetzen,“ sagte der Landesvorsitzende.

Heuser fordert die Verantwortlichen auf, das vorgesehene Konzept dringend zu überdenken. Die Qualität der Berichterstattung und deren Ausführlichkeit, die den internationalen Vergleich mit anderen Blättern nicht zu scheuen brauchten, dürften nicht gefährdet werden. Mit einer Reduzierung der Redaktion erreiche man genau das Gegenteil.

Auch der DJV-Bundesvorsitzende, Michael Konken, appellierte an den Verlag, nach anderen Lösungen der aktuellen wirtschaftlichen Probleme zu suchen und den Qualitätsjournalismus nicht durch Stellenstreichungen abzubauen. „Wer das Flaggschiff auf Schrumpfkurs navigiert, steuert auf Schiffbruch zu,“ sagte er. Völlig offen sei, wie die FAZ mit deutlich weniger Journalistinnen und Journalisten den Qualitätsstandard halten wolle, der das Markenzeichen von FAZ, FAS und Faz.net sei. An den FAZ-Verlag appellierte Konken: „Reißen Sie das Ruder herum!“

Hintergrund des Personalabbaus ist die schwierige wirtschaftliche Lage des Blattes, die sich nicht erholt. Nachdem die FAZ bereits 2012 einen Verlust von 4,3 Millionen Euro zu verzeichnen hatte, schloss sie 2013 mit einem Jahresfehlbetrag im hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich ab. In der Redaktion müsse jedoch nicht, wie in anderen Bereichen des Verlags, mit betriebsbedingten Kündigungen gerechnet werden.  +++


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