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Mundart-Pfarrer Dieter Otto - Alle Fotos: Gudrun Schmidl

BEBRA Neue Kulturspielzeit in ELLIS SAAL

Mundart-Pfarrer Dieter OTTO Stargast beim Benefizkonzert für Ute RIEDEL

20.09.14 - Die Kulturspielzeit zur neuen Saison 2014/15 hat gestern im voll besetzten „Ellis Saal“ begonnen. Das Publikum bestand vor allem aus Weiteröder Bürgerinnen und Bürgern, denn auf dem Programm stand ein Benefizkonzert, das von dem Weiteröder Jahrgang 1958/59 zu Gunsten ihrer Schulkameradin „Bienen“ Ute initiiert und mit Unterstützung des Kulturvereins „Ellis Saal“ veranstaltet wurde. Ute Riedel leidet an Multipler Sklerose und konnte aufgrund ihrer fortgeschrittenen Erkrankung nicht dabei sein. Ihre Eltern Hilde und Horst Holzhauer waren anwesend und nahmen den herzlichen Applaus, der ihrer Tochter galt, entgegen. Drahtzieher des Benefizkonzerts war allen voran Horst Tann, der Ute Riedel gemeinsam mit Moderator Thomas Gerlach vorab besucht hat. Sie zeigten sich tief beeindruckt von dem Treffen mit einer Frau, die sehr krank ist, aber den Humor nicht verloren hat.

Eine bunte Mischung schöner Melodien von Klassik bis zu bekannten Musicals wechselten sich ab mit aufgewärmten und neuen Geschichten „in pladde“, vorgetragen von dem bekannten und beliebten nordhessischen „Mundart-Pfarrer“ Dieter Otto aus Wabern-Uttershausen, der sich unentgeltlich in den Dienst der guten Sache stellte. Von der ersten Minute an hatte er das Publikum auf seiner Seite, denn seine Geschichten spiegeln das pralle Leben. Er selbst lebte als Kind und Jugendlicher in einem Vier-Generationenhaus und hatte nach eigenen Angaben eine schöne Kindheit mit einer Einschränkung. „Meine Oma hatte eine Speckschwartensammlung“, ekelt sich der 70-Jährige noch heute. „Ich sollte groß und stark werden, um den Bettel zu übernehmen“. Schaudernd erinnert er an die kleinen Härchen auf den Schwarten, die nach Omas Meinung den Darm bürsten sollten oder an die Reibekuchen, die mit Hand gerieben wurden und erst schmeckten, wenn geraspelte Fingernägel oder ein Tropfen aus der Nase untergemengt wurden.

Moderator Thomas Gerlach, aus dem Sauerland kommend hat er in Weiterode „eingeheiratet“ ...

Ruth Lorey-Koch

Nele Brinkmann sorgte für Gänsehautstimmung. Hier bei ihrem Gesangsbeitrag gemeinsam ...

Das wöchentliche Baderitual mit viel Brimborium drum herum sorgte für wahre Lachsalven im Saal, denn zu der Zeit hat die gesamte Familie in einem Wasser gebadet und die Brühe musste mehrmals abgeschöpft werden. Wunderbar auch sein Beitrag über die Liebe, die oftmals in der Spinnstube mit Pfänderspielen begann. „Ich sitze hier und zähle Nüsschen, wer mich liebt, gibt mir ein Küsschen“. „Meine 18-jährige Enkelin würde sagen: hattet ihr sie noch alle?“ Seine vorgetragenen Gedichte, viele weitere Episoden aus seinem Leben und ein Sketch mit vier Personen, den er allein vortrug, sorgten für Heiterkeit. Schlag auf Schlag erschütterte eine treffende Pointe nach der anderen die Zwerchfelle der Anwesenden, bei denen auch eigene Erinnerungen an die gute alte Zeit wach wurden.

Mundart-Pfarrer Dieter Otto empfiehlt für Schwiegermütter das Friedenswasser. ...

„Der Parr“ war definitiv die Hauptperson des Abends, aber erst die Verbindung mit der Musik machte die Veranstaltung zu etwas Besonderem. Mit der „Sinfonie de Fanfare“ von Jean Joseph Mouret eröffneten Lothar Koch an der Orgel und Horst Tann am Tenorsaxofon das Programm, Ruth Lorey-Koch überzeugte mit ihrem Gesang und Gitarrenspiel bei Stings Klassiker „Fields of gold“. Nele Brinkmann, Lena-Sophia König, Laura Lindstädt und Jonas Werner bilden die „Jugendklarinettengruppe“ aus Weiterode und begeisterten mit Unterstützung von Horst Tann und Dirk Richter mit ihren Vorträgen, vor allem mit Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“. Nele Brinkmann als Solosängerin war die musikalische Überraschung des Abends. Ihr zauberhafter Beitrag „Küss mich, halt mich, lieb mich“ aus dem Märchen „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ wurde mit frenetischem Applaus belohnt.

Die Weiteröder Stephan Döttger, Johannes König, Ralf König, Dirk Richter und Horst Tann musizieren als „The Saxyphones“ aus Spaß an der Freude und präsentierten unter anderem mit „Hit the road Jack“ von Ray Charles ihr Können. Viele Übungsstunden waren nötig, um das Konzert auf diesem hohen Niveau zu gestalten. Den musikalischen Abschluss bildeten die „Irischen Segenswünsche“ für alle im Saal, aber auch für Ute Riedel. Allen Akteuren gebührt ein großes Dankeschön für diesen wohltätigen Einsatz, betonte Thomas Gerlach, der wieder in seiner Rolle als charmanter, kenntnisreicher Moderator überzeugte.

Wer von dem Parr, der in der Region sehr bekannt und beliebt ist, nicht genug bekommen kann, kaufte in der Pause sein druckfrisches Buch „Pfarrer Ottos böse Geschichten“. Der Erlös des knapp dreistündigen Benefizkonzertes beträgt rund 2.500 Euro. (Gudrun Schmidl) +++

Klaus Wittich, 1. Vorsitzender des Kulturvereins „Ellis Saal“ (links) und Initiator Horst ...


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