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Von der ersten Idee zur Umsetzung: „BiBER“ bearbeitet Ideen der Dorfbewohner -

ALSFELD Der Biber nagt ein zweites Mal

Dorfautos und Genossenschafts-Kneipen: Kirche wiederholt Ausbildung zu Dorfprojektentwicklern

23.10.14 - Lediglich etwa 100 Einwohner zählt der Witzenhäuser Ortsteil Hübenthal. Damit dürfte es Deutschlands kleinstes Dorf sein, das über eine Carsharing-Initiative verfügt. Im 200 Seelen-Dorf Dalwigksthal bei Frankenberg befindet sich Hessens einzige Kneipe, die als eingetragene Genossenschaft geführt wird. Dörfer leben maßgeblich vom Engagement ihrer Bewohner. Davon geht auch das Evangelische Dekanat Alsfeld aus. Im November startet die Kirche den zweiten Kurs zu „Dorfprojekt-Entwickler im Freiwilligen-Engagement“.

Im Frühjahr 2013 konnte Ralf Müller, Bildungsreferent des Dekanats, den 15 Teilnehmenden des ersten Dorfentwickler-Kurses die Abschlusszertifikate überreichen. Gemeinsam mit Dr. Maren Heincke, der kirchlichen Fachreferentin für den ländlichen Raum, hat er die Langzeitfortbildung entwickelt: „Die Politik kann nur den strukturellen Rahmen schaffen. Leben in die Dörfer bringen können nur die Bewohner selbst“, ist Müller überzeugt. Die Ausbildung unterstütze und begleite engagierte Menschen, ihre Ideen zur Belebung der Dörfer in die Praxis umzusetzen.

So zum Beispiel Monika Johnson-Dahler: Die Friseurmeisterin aus dem Schottener Ortsteil Götzen hat während des ersten Ausbildungsganges ihren Masterplan entwickelt, um das meist leer stehende DGH ihres Wohnortes wieder zum Begegnungszentrum zu machen. Seit über einem Jahr nun ist die alte Schule wieder Treffpunkt für Jung und Alt. Jeden Monat finden hier wieder drei bis vier besondere Gemeinschaftsveranstaltungen statt. Diese organisiert Johnson-Dahler nicht im Alleingang: Die Kunst lag vielmehr darin, Vereine und Gruppen für die Zusammenarbeit zu gewinnen. Nicht ohne Stolz berichtet sie, dass kürzlich wieder eine junge Familie nach Götzen zugezogen sei: „Weil in Götzen etwa los ist, sagen sie!“. Und Interessierte aus Nachbarorten beginnen, sich von Johnson-Dahler beraten zu lassen.

Der tiefblaue Biber bildet das Logo der Ausbildung: „Ein anpassungsfähiges Tier, das auch dicke Hölzer nagen kann“, schmunzelt Müller. Für den Ausbildungsgang steht Biber als Abkürzung für „Bildung bürgerschaftlichen Engagements regional“. Damit ist die Zielrichtung des Kurses vorgegeben, der acht Studientage und zwei Exkursionen umfasst: Menschen fit zu machen, um sich mit ihrem Engagement und ihren Projektideen in das Leben der Dörfer einzubringen. Dafür wird zum einen der „Lebensraum Dorf“ analysiert und die unterschiedlichen Lebensstile und Interessenlagen von Dorfbewohnern diskutiert. Die Leitfrage lautet dabei: „Passt meine Idee zu meinem Dorf?“ Zum anderen wird konkretes Handwerkszeug vermittelt und an den Studientagen umgesetzt, um erste Projektideen in eine Struktur zu verwandeln und dann praktisch umzusetzen.

Dieser Ansatz hat dem Dekanat Alsfeld nicht nur den zweiten Platz beim „Demografiepreis Hessen 2013“ beschert. Die Landespolitik finanziert nun auch über die Stiftung „miteinander in Hessen“ maßgeblich den zweiten Durchgang. Informationen und Anmeldung beim Evangelischen Dekanat Alsfeld, Telefon 06631-911490 oder unter www.erwachsenenbildung-vb.de.+++


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