Mitarbeiter von GIEBEL-BAU bei Gas-Explosion getötet und schwerverletzt

25.10.14 - Nach der Mega-Gasexplosion in Ludwigshafen am Rhein steht auch die Region Osthessen unter Schock. Das Familienunternehmen Giebel-Bau aus Eiterfeld (Kreis Fulda) ist tief betroffen, denn ein Mitarbeiter wurde bei dem Unglück getötet, mindestens drei weitere Bauarbeiter schwerverletzt. Firmenchef Heribert Giebel war für die Redaktion am Freitagabend nicht erreichbar. Ein naher Freund sagte zu OSTHESSEN|NEWS: "Für ihn ist der Unfall sehr tragisch - seine Mitarbeiter sieht er als Familienmitglieder an." Giebel zähle zu den "arbeitnehmerfreundlichsten Traditionsunternehmen" in der Region. Die Firmen-Gruppe besteht seit mehr als 60 Jahren und beschäftigt rund 300 Mitarbeiter.

Das furchtbare Unglück passierte am Donnerstagmittag bei Baggerarbeiten an einer Hochdruck-Gasleitung (67 Bar). Um 12:25 Uhr schoss plötzlich eine 40 Meter hohe Stichflamme in den Himmel über dem Stadtteil Oppau. Großeinsatz für Feuerwehr und Rettungsdienst. Eine Polizeisprecherin sagte auf Nachfrage zu ON: "Ein angrenzendes Haus fing Feuer und brannte komplett aus. Ein Bauarbeiter kam ums Leben, drei seiner Kollegen wurden schwer verletzt." Das Ausmaß der Zerstörung ist immens. Die Bilanz: ein Toter, 26 teils lebensgefährliche Verletzte. 50 Häuser und zahlreiche Autos wurden beschädigt, ein riesiger Krater ist in der Straße. 

Seit Freitag ermittelt die Staatsanwaltschaft. Die Frage, die bisher noch niemand beantworten kann: War es ein Unglück oder menschliches Fehlverhalten? Verschiedene Medienberichten zufolge sei es nicht auszuschließen, dass bereits vor den Arbeiten ein unbemerktes Leck an der Pipeline bestand. In diesem Fall würde es sich um ein reines Unglück handeln, denn schon ein Funkenflug hätte genügt, um eine Explosion auszulösen. "Die Gasleitung wird für die polizeilichen Ermittlungen freigelegt und untersucht", hieß es. (Christian P. Stadtfeld). +++