Bürgermeisterkandidat Hubert BLUM: "Keine Spinnereien, keine Fantastereien"

30.10.14 - Hubert Blum ist seit zwölf Jahren Bürgermeister in Hilders/Rhön. Zur Bürgermeisterwahl am 2. November 2014 tritt er als einziger und unabhängiger Kandidat an. Beim FZ-Stammtisch  am Mittwochabend stellte er sich den Fragen von Moderator Rainer Ickler. Blum rief erst einmal dazu auf, zur Wahl zu gehen. „Nur so habe ich Resonanz aus der Bevölkerung. Das Ergebnis ist Spiegelbild meiner Arbeit.“ Die sei bürgernah, er habe ein offenes Ohr für die Bevölkerung und zusammen mit den Gremien schon einiges erreicht, so der 53-Jährige am Mittwochabend im Gasthof "Zur Sonne". „Wir haben einen soliden Haushalt, die notwendigen Investitionen sind gemacht. Da gab es keine Spinnereien, keine Fantastereien“, bilanzierte Blum die letzten Jahre.

Vor den etwa 20 Zuhörern und Fragestellern gab sich der zweifache Vater bodenständig. Auf die Frage, ob es in Zukunft Gebühren- und Steuererhöhungen geben werde, antwortete der Rathauschef: „Wir werden versuchen, die ständigen Kosten möglichst moderat zu erhöhen. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, sonst nimmt uns der Bund die Entscheidungen ab.“ Sein Erfolgsrezept sei die Anpassung der Gebühren in überschaubaren Schritten. Absehbar seien die Erhöhung der Abwassergebühren, was aber hinreichend bekannt sei. Die Defizite, die durch das Schwimmbad Ulsterwelle entstehen, seien ein „relativ vertretbares Minus. Ich kenne kein öffentliches Bad, das eine schwarze Null erwirtschaftet.“ Zwei anhängige Gerichtsverfahren wegen Gewähr-leistungsansprüchen für die Dachsanierung und die Glasfassade würden mit insgesamt um 390.000 Euro zu Buche schlagen.  

Die Nachfrage nach der ärztlichen Versorgung beantwortete Blum eindeutig: Mit zwei Allgemeinmedizinern sei Hilders nach Ansicht der Kassenärztlichen Vereinigung versorgt. Wenn sich an den Parametern (Bevölkerungs-zahl und/oder Ärztezahl) nichts ändere, sei kein weiterer Kassenärztlicher Sitz vorgesehen. „Die ärztliche Versorgung können wir als Gemeinde nicht allein sicherstellen. Da brauchen wir Unterstützung von der Regierung.“

Ein paar mehr Gäste hätte er sich erwünscht.

Dem demografischen Wandel wolle er begegnen, indem er junge Familien zum Bleiben animiere. Die ausgewiesenen Neubauflächen seien mit Bedacht gewählt, um die Ortskerne nicht verwaisen zu lassen. Die Aufnahme von Flüchtlingen sei – wie in Batten und Hilders – in kleinen Gruppen möglich und richtig. „Ich persönlich halte kleine Einheiten für die richtige Lösung – nur dann kann Integration und Betreuung sichergestellt werden.“ Die Gemeinde sei nicht im Besitz von weiteren Unterbringungsmöglichkeiten. Über die 28 bereits in Batten wohnenden Asylbewerber und sieben weiteren Jugendlichen hinaus, die ab November ankommen werden und durch die Caritas betreut werden sollen, würden nur private Unterbringungsmöglichkeiten in Betracht kommen. Die leerstehende Jugendherberge sei keine adäquate Lösung, er befürworte die privatwirtschaftliche Nutzung wie etwa den angedachten Wohnmobilstellplatz.

In Zukunft sei die Erhaltung der Infrastruktur das große Thema. „ Für große Visionen haben wir wenig Spielraum“ schloss Blum den Abend nach 70 Minuten. 

Hintergrund:  Der 53-Jährige ist SPD-Mitglied, war zur letzten Wahl im November 2008 als unabhängiger Kandidat angetreten. Damals wurde er mit 92,3 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 61,6 Prozent im Amt bestätigt. Der 53-Jährige lebt in Eckweisbach und hat zwei Kinder. Der amtierende Bürgermeister gilt dann als wiedergewählt, wenn er mindestens 50 Prozent der abgegebenen Stimmen erhält. Mehr Informationen unter http://hubert-blum.de/ . (Anna Medlin).

Sitzverteilung der Gemeindevertetung:  Die Gemeindevertretung Hilders besteht aufgrund der Einwohnerzahl derzeit aus 23 Mitgliedern. Die aktuelle Legislaturperiode läuft vom 01.04.2011 bis 31.03.2016. Die Sitze verteilen sich wie folgt: CDU: 12 Sitze / CWE: 7 Sitze und OBH: 4 Sitze   +++