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- Fotos: Anne Baumann

FULDA STERNENNACHT 2014

"Unsicherheit muss verschwinden" - THEELE kämpft für Barrierefreiheit

06.11.14 - Donnerstagmorgen im Hause Theele: Simone Theele bereitet den Kaffee, Ehemann Hanns-Uwe kommt dazu. Seit gut 10 Jahren ist der Rollstuhl sein steter Begleiter. Vor 25 Jahren wurde Multiple Sklerose bei ihm diagnostiziert. Seine Kraft schöpft er daraus, sich für andere stark zu machen. So gründete er den Verein „Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda“. OSTHESSEN|TV hat ihn einen Tag lang begleitet, wie in dem Filmbeitrag zu sehen ist (VIDEO rechts anklicken). 

Die Eheleute Theele sind ein gut eingespieltes Team. So wie die Küche, ist auch der Rest der Wohnung größtenteils auf die Bedürfnisse des Rollstuhlfahrers abgestimmt. "Wir haben die Wohnung mit Parkett und ähnlichem ausgelegt, damit nichts stört. Es gibt auch keine Stufen hier, damit ich mit dem Rollstuhl mich gut bewegen kann", so Hanns-Uwe Theele. Auch das Bad der beiden ist für den 57-Jährigen gut zu erreichen. Als wir das Ehepaar Theele besuchten, stand ein Treffen in der Fuldaer Innenstadt an. Dazu half Simone ihrem Ehemann in den elektronischen Rollstuhl. Vor 12 Jahren haben sich die beiden in Fulda kennengelernt, sind seitdem nahezu unzertrennlich. "Das ist für mich selbstverständlich", so Simone Theele. "Wir haben auch einen großen Freundeskreis, der uns unterstützt und auch die Kollegen auf meiner Station unterstützen mich", so die Stationsleiterin im Herz-Jesu-Krankenhaus. 

Theeele traf sich während unseres Drehtermins mit Vereinsmitglied Petra Rödel-Ebert. Für unsere Kamera zeigten die beiden, dass für Rollstuhlfahrer in Fulda noch viel getan werden muss. Kleinste Stufen wie am Eingang des Museumscafé, für den Fußgänger unerheblich, werden für beide zur unüberwindbaren Barriere. "Die erste Schwierigkeit besteht schon darin, überhaupt hier her zu kommen", so Petra Rödel-Ebert, 2. Vorsitzende des IGbFD. "Das Pflaster ist nicht einfach zu bewältigen. Und zudem wird die Stufe einfach nicht abgesenkt." Das Problem ist, dass das Gebäude denkmalgeschützt ist. Mit Hilfe ist die Stufe für einen einfachen Rollstuhl zu überwinden. Für einen Elektronischen, wie ihn Hanns-Uwe Theele benötigt, gibt es keine Chance. 200 Kilo sind für eine Person nicht zu bewältigen.

Es ist nicht die einzige Barriere, mit dem Menschen mit Behinderung kämpfen. Das historische Fuldaer Kopfsteinpflaster ist vielleicht schön anzusehen, aber hinderlich. Ganz zu schweigen von Parkplätzen oder öffentlichen Toiletten. Theeles Verein will noch viele Verbesserungen durchsetzen, vieles wurde schon erreicht - wie zum Beispiel im Fuldaer Backwerk, wo der Bordstein angeglichen wurde. Doch es geht nicht nur um bauliche Barrieren. "Wir müssen vor allem die Barrieren in den Köpfen der Menschen beseitigen", so Theele, 1. Vorsitzender im IGbFD und Behindertenbeirat. "Wenn sich die Unsicherheit bei den Leuten verschwindet, verschwinden auch bauliche Barrieren." 

Theele hat mit seinem Verein und Helfern in Fulda schon einiges bewegt. Doch der Kampf geht weiter. Auch wenn man dafür manchmal eine Steigung überwinden muss - es lohnt sich. (ba)

Infos zum Verein gibt es unter http://igbfd.de/ +++

Behindertenparkplätze sind oft zugestellt

Blindenleitsysteme sind in der Stadt zwar vorhanden...

... oft aber zugestellt

Der Verein ist vielseitig tätig: dazu gehört auch, deutlich zu machen, wie schwer es im Rollstuhl ...

Auch ein Stadtparcour wurde aufgebaut

Schüler erfassten barrierefreie Orte in Fulda

Die IGbFD beim Markt der Möglichkeiten

Rhön Energie Busse müssen zum teil barrierefrei gebaut werden

Eine "grenzenlose" Woche beim TTC Marberzell

Die grüne Plakette bekommen barrierefreie Geschäfte/ Gastronomen


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