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"Seltene Kombination: Rie Koyama und Clemens Müller mit Fagott und Klavier im Hohhaus." -

LAUTERBACH Mitreissende "Donaufahrt" mit Fagott und Klavier

Duo Koyama und Müller überzeugte durch virtuoses und gefühlvolles Spiel

21.11.14 - Als Soloinstrument ist das Fagott recht unüblich, die Kombination von Fagott und Klavier ist in der Kammermusik nur selten anzutreffen, daher gibt es auch nicht viel Literatur für diese Kombination. Doch das Duo aus der Fagottistin Rie Koyama und Clemens Müller (Klavier) hat sich damit etabliert und es in die "Bundesauswahl Konzerte junger Künstler" des Deutschen Musikrates geschafft, der seit Jahren erfolgreich mit den Lauterbacher Hohhauskonzerten kooperiert.

Zudem hat das Duo nun bereits seine zweite CD veröffentlicht, die eigentlich erst im Januar erscheinen sollte, aber bereits jetzt ausgeliefert wurde, so dass das Konzert im sehr gut besuchten Lauterbacher Hohhaus zugleich ein spontaner CD-Release wurde. Mit Werken von Beethoven, Mozart, Weber, Kalliwoda und Doppler umfasste das Programm wunderschöne Kompositionen des 18., aber vorwiegend 19. Jahrhunderts, von Komponisten, die alle einen Bezug zur Donauregion hatten: Wien, Donaueschingen oder Ungarn.

Das Programm begann mit der F-Dur-Sonate op. 17 von Ludwig van Beethoven, die im Original für Klavier und Horn geschrieben wurde. Das ist ein sehr bekanntes Stück Kammermusik, und es fiel vielen Hörern zunächst nicht ganz leicht, sich auf den hierbei ungewohnten, etwas nasalen Klang des Fagotts einzustellen. Technisch und interpretatorisch überzeugten Koyama und Müller sogleich, doch auch im Klangbild hatte die Kombination viel zu bieten, was nicht zuletzt am Klavierpart lag. Denn Clemens Müller spielte mit großer Klarheit bei sparsamstem Einsatz des Pedals mit fast überdeutlicher Akzentuierung. Zusammen mit dem weichen Klang des Fagotts ergab sich ein reizvoller Kontrast, der die straffe, expressive Interpretation der Sonate in besonderes Licht rückte.

Von Johann Wenzel Kalliwoda (1801-66) interpretierte das Duo das Salonstück op. 230, ein Präsentierstück mit schnellen Läufen und großem Tonumfang – daher sehr geeignet für das Fagott – aber auch eine reizende, melodiöse Komposition in fröhlicher Grundstimmung. Das technisch höchst anspruchsvolle Werk wurde scheinbar mühelos von Rie Koyama umgesetzt.

Carl Maria von Webers (1786-1826) Andante und Rondo Ungarese op. 35 ist ein Werk mit ausgefeilter Dramaturgie, die Melodiestimme bewegt sich in reich ornamentierten, zyklischen Figuren mit stark akzentgebender Begleitung. Spielfreude und Gestaltungswille prägten die Interpretation des Duos.
Nach der Pause gaben Koyama und Müller eine Bearbeitung der G-Dur-Sonate KV 379 für Violine und Klavier von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-91), die den typischen Mozart’schen Charme und Esprit grandios in Szene setzte. Anders als beim Beethoven hatte man hier überhaupt kein Problem mit der anderen Klangfarbe des Fagotts. Das Duo agierte überaus gefühlvoll und im Allegro leidenschaftlich, so dass die Interpretation keine Wünsche offen ließ.

Die virtuose "Fantasie pastorale hongroise" op. 26 von Albert Franz Doppler (1821-83), original für Flöte, zeigte noch einmal die ganzen technischen Möglichkeiten von Rie Koyama und ihrem Fagott auf, die auch diese halsbrecherische Komposition scheinbar problemlos und mitreißend interpretierte.
Das Publikum erkannte, dass es hier eine Ausnahmeinterpretin erleben durfte und spendete begeisterten Applaus. Dafür gab es noch den rasant vorgetragenen Csárdás von Vittorio Monti (1868-1922) als Zugabe. (mk) +++


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