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Blick in den Lesesaal der HLSB - Fotos: Dr. Volker Puthz

KÜNZELL Breite und Vielfalt des Huttenschen Werkes

Ausstellung der HLSB Fulda eröffnet - Großer Zuspruch im vollbesetzten Lesesaal

27.11.14 - In der Hochschul-, Landes- und Stadtbibliothek Fulda gibt es seit Wochenbeginn eine Ausstellung mit Werken von und über Ulrich von Hutten (1488-1523) zu bestaunen. Die Veranstaltung, die vom Förderverein der HLB Fulda unterstützt wurde, fand großen Zuspruch, der Lesesaal war voll besetzt. In ihrer Begrüßung hob die Vorsitzende des Fördervereins der HLB, Dr. Ott, die Breite und Vielfalt des Huttenschen Werkes hervor, die sich auch in der Ausstellung zeige. Hutten sei eine „streitbare und umstrittene“ Persönlichkeit gewesen, die im Laufe der Geschichte für zum Teil entgegengesetzte Ziele und Zwecke instrumentalisiert worden sei. Erst seit den 1980er Jahren werde die Person Hutten von allerlei Legenden befreit und mit wissenschaftlichen Standards sein Werk und seine Person gewürdigt.

In seinem sehr präzisen und gut strukturierten Eröffnungsvortrag näherte sich Professor Gerrit Walther von der Bergischen Universität Wuppertal unter drei Aspekten der historischen Person an und ordnete sie in ihre Zeit ein. Der Ritter Ulrich von Hutten war Reichsritter, d.h. frei und direkt dem Kaiser unterstellt. Der Familiensitz war die Burg Steckelberg nahe Schlüchtern, zu dem Hutten zeitlebens eine enge Verbindung unterhielt. Er war u.a. im Dienste des Kurfürsten von Mainz und auch der Kaiser schätzte seinen Rat. Der humanistische Poet Ulrich von Hutten verfügte über außerordentlich gute Kenntnisse der lateinischen Sprache und der antiken Autoren, die er nicht unerheblich während seines Aufenthalts im Kloster Fulda erworben hat.

Er studierte u.a. in Leipzig, Erfurt, Mainz, Frankfurt/Oder, Wittenberg, Wien und Bologna und wurde in Anerkennung seiner literarischen Leistungen von Kaiser Maximilian zum „poeta laureatus“ gekrönt. Der Kirchenkritiker Ulrich von Hutten kritisierte ganz entschieden die päpstliche Machtpolitik bis hin zu seiner Forderung nach Abschaffung der Kirche. Seine radikale Kritik isolierte ihn zunehmend in den humanistischen Kreisen. Nach dem gescheiterten Reichsritteraufstand 1521 musste er in die Schweiz fliehen, wo Erasmus von Rotterdam ihm die Hilfe verweigerte, Zwingli ihn jedoch aufnahm. Hutten starb auf der Insel Ufenau im Zürichsee zwei Jahre später.

Anschließend führte Dr. Riethmüller, die Leiterin der Bibliothek und Kuratorin der Ausstellung, die sehr interessierten Besucher durch die Ausstellung. Anhand der gezeigten Schrifttafeln lassen sich wichtige Stationen im Leben Huttens nachvollziehen. Die ausgestellten Stücke geben einen Einblick in das umfangreiche und vielfältige Werk Huttens und zugleich auch in den großen Bestand der Hutten-Sammlung der Hochschul- und Landesbibliothek Fulda, die die größte in Deutschland ist. Die Ausstellung ist bis zum 27. März 2015 zu sehen. Öffnungszeiten sind montags bis freitags 10:00 bis 16:00 Uhr, der Eintritt ist frei. +++

zeitgenössischer Druck von Ulrich von Hutten

Aspekte des Ritters und Humanisten

Prof. Dr. Gerrit Walther bei seinem Vortrag

Huttens Schrift über "die wunderbare Heilkraft des Guajakholzes" bei Syphilis


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