Geschichtsverein sucht Nachfahren von Heinrich BERTING I in Salz

20.12.14 - Vor einigen Wochen erhielt der Geschichtsverein Freiensteinau eine Mail aus den Niederlanden. Der Absender berichtete, dass ein befreundeter Holländer, Maarten Otte, aus dem Raum „Nantillois“ in der Nähe von Verdun, auf den Schlachtfeldern des ersten Weltkriegs eine deutsche Erkennungsmarke gefunden hätte. Der Niederländer und sein in Frankreich wohnender Freund sind aktive Sammler von persönlichen Habseligkeiten von Soldaten des ersten Weltkriegs. Beide Männer versuchen dann persönliche Informationen zu den gefundenen Gegenständen zu finden und gegebenenfalls auch Angehörige zu informieren.

Jan Cornelis de Mik schrieb:
„In den Verlustlisten des Ersten Weltkrieges gibt es mehrere Soldaten mit dem Namen „Heinrich Berting“, die auch aus Salz kamen, aber die Geburtsdaten stimmen nicht. Vielleicht hat er darum die Ziffer 1 hinter seinen Namen, weil es mehrere Personen aus Salz gab, mit dem Namen Heinrich Berting.“ Jan Cornelis de Mik hat dann Verbindung mit Andrea Meisel, geb. Link aus Flieden aufgenommen. Frau Meisel hat in den Kirchenbüchern und in ihrem Heimatdorf Salz versucht etwas über Heinrich Berting I zu finden.

Folgendes konnte Andrea Meisel in diesem Jahr in Erfahrung bringen:

Heinrich Berting I geb. 27. Jan 1897, gestorben 4. Mai 1918
Eltern: Vater Nikolaus Berting war aus Silmers und Elisabetha, geb. Ortwein
Geschwister: Karl, geb. 24. März 1887, Trauung am 24.02.1918 mit Karolina Bloß, Gunzenau,
1. Kinder: Heinrich geb. 23.09.1918, gest. 19.08.2010 Speckeschneidesch
2. Frieda geb. 24.11.1919, gest. 01.07.1996 war in Fleschenbach verheiratet
Johannes, geb. 5. Juli 1889, Trauung mit Anna Margareta Bloß, Gunzenau
Keine Kinder gefunden

Margaretha Berting, geb. 22.11.1891, in Ober-Moos verheiratet
Katharina Berting, in Schlierbach verheiratet,
Sohn Karl, evtl. unehelich (Berting Schuhe?)

Auch auf dem Ehrenmal für die Gefallenen Soldaten des ersten Weltkriegs in Salz ist Heinrich Berting über sein Geburtsdatum zu finden. Jan Cornelis de Mik recherchierte weiter und erfuhr beim Landesarchiv Baden-Württemberg (Manfred Hennhöfer) folgendes:

"Ausweislich der hier überlieferten Kriegsstammrolle der 9. Kompanie des 5. Badischen Infanterie-Regiment Nr. 113 wurde Heinrich Berting am 27.01.1897 in Salz, Kreis Lauterbach in Hessen als Sohn des Nikolaus Berting und dessen Ehefrau Elisabeth geborene Ortwein geboren. Sein Wohnsitz war ebenfalls Salz. Er wurde am 22.07,1916 als Ersatzrekrut beim 1. Rekrutendepot des I. Ersatzbataillons des IR 113 eingezogen. Über das 2. Rekrutendepot wurde er am 10.09.1916 zur 3. Kompanie des I. Ersatzbataillons versetzt. Über die 2. Kompanie des Feldrekrutendepots der 29. Infanterie-Division kam er am 7.6.1917 zur 9. Kompanie des Infanterie-Regiments 113.
Am 4.5.1918 nachmittags 10.45 Uhr (22.45 Uhr) ist er infolge einer Kopf- und Brustverletzung, hervorgerufen durch ein Artilleriegeschoss, am Kemmel (Belgien) gefallen. Beerdigt wurde er etwa 1 Kilometer nordwestlich Kemmel, 300 Meter östlich der Straße Kemmel - Poperingen".

Leider ist es Frau Meisel bisher nicht gelungen festzustellen, ob noch heute direkte Nachfahren von Heinrich Berting I in Salz oder in der Umgebung zu finden sind.

Helmut Kersten: "Weil die bisherige Recherche keine direkten Nachfahren gefunden hat, wendet sich der Geschichtsverein über die Medien an die Bevölkerung. Gleichzeitig danken wir vom Verein allen Menschen, die bisher schon versucht haben, weitere Informationen über Heinrich Berting I, gefallen am 04.05.2014 in Kemmel Belgien, zu finden." +++