Keineswegs am musikalischen Schwergewicht verhoben: Posaunenchor begeistert

22.12.14 - Spannung machte sich unter den Zuhörern in der bis auf den letzten Platz besetzten Asbacher Kirche schon vor Beginn des Adventskonzerts des Posaunenchores am letzten Samstag breit, denn als Eröffnungsstück wies das Programm Johann Sebastian Bachs „Herrscher des Himmels“ aus, einen der festlichsten Höhepunkte des Weihnachtsoratoriums.

Doch schon in den ersten Takten, als die sprichwörtliche Klangfülle von Pauken und Trompeten, Posaunen und Tuben, gekrönt vom sauberen Klang einer Piccolo-Trompete, die stimmungsvoll beleuchtete Asbacher Kirche erfüllte, wurde deutlich , dass die Asbacher Bläser sich am eigenen Arrangement dieses musikalischen Schwergewichts keineswegs verhoben hatten. Dass Chorleiter Carsten Kobsch dabei selbst mitspielte und seinen Musikern acht anspruchsvolle und eigenständig geführte Stimmen ohne Dirigat überließ, zeugte von anstrengender Vorbereitung und echter musikalischer Teamarbeit. Neben solch festlichen Glanzpunkten, zu denen auch „Tochter Zion“ gehörte, beeindruckten musikalisch anspruchsvolle Sätze von „Maria durch ein Dornwald ging“ und „Es ist ein Ros entsprungen“ ebenso wie das ergreifende spanische Weihnachtslied „El noi de la Mare“. Für eine besondere Überraschung sorgte ein Schlagzeugsolo von Markus Tries, das von einem traditionellen Satz des „Little Drummer Boy“ zur in die Beine gehenden Calypso-Version überleitete.

Ebenfalls mit Spannung erwartet wurde der Auftritt des aus Gilfershausen stammenden Chores Total Vocal, der in Hersfeld noch nicht oft zu hören war. Nach charmanten und durch weihnachtliche Texte abgerundeten Moderationen von Heike Lorey begeisterte auch der an diesem Abend nur zwölfköpfige Chor in kürzester Zeit das Publikum.

Chorleiterin Jessica Röhn hatte spannende Arrangements ausgewählt, bei denen der Chor zwischen teils abgrundtiefem Bass und glockenklarem Sopran den festlichen Glanz von „Adeste fideles“, die Klangsinnlichkeit von „Leise rieselt der Schnee“ oder den mitreißenden Schwung von „Rudolph“ mühelos entfaltete.

Beide Ensembles hatten neben traditionellen deutschen, englischen und internationalen Weihnachtsliedern moderne Sätze in nahezu perfekter Abstimmung zu einem Programm verwoben, das für einen kurzweiligen Konzertabend sorgte und die Besinnlichkeit und Freude weihnachtlicher Musik mit ansteckendem Spaß am Musikmachen vermittelte. Nachdem die Chöre gemeinsam mit Publikum und Schlagzeug „Stille Nacht“ musiziert hatten, fand die Spannung des Beginns ihre Auflösung in stehenden Ovationen der Zuhörer.+++