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FULDA "Holz machen" wie vor über 50 Jahren

Holzrücken mit dem Pferd: PROMETE und VOLKER - Ein eingespieltes Team - VIDEO

21.02.15 - Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssen einen Sack, der Ihr Körpergewicht hat, quer durch Ihre Wohnung bugsieren. Was für viele Menschen schier unmöglich oder nur mit dicken Schweißperlen auf der Stirn machbar ist, ist für Promete ein Klacks: Die sechsjährige Pferdestute bewegt am Tag dutzende Baumstämme, die bis zu 1.000 Kilogramm wiegen. Sie zerrt sie quer durch den Wald und ersetzt die Arbeit großer Maschinen - Promete ist ein Rückepferd.

"Die Arbeit beim Holzrücken mit dem Pferd befindet sich in der Wiederauferstehung", erzählt Volker Schmelz (48), der mit Promete die Bäume der Stadt Fulda in der Johannisau abtransportiert. In der Nachkriegszeit wurde die klassische Technik mit dem Pferd durch schweres Gerät ersetzt. Mit Forstschleppern und Seilwinden, die um die 20 Tonnen wiegen, konnte man schneller und für viele Firmen profitabler arbeiten. "Mittlerweile erfolgt ein Umdenken in Sachen Nachhaltigkeit. Deshalb habe ich hier auch meinen ersten Auftrag für die Stadt Fulda", sagte der Holzrücker.

Rund um die Schrebergärten in der Johannisau probiert die Stadt Fulda derzeit die Holzrückmethode mit dem Pferd aus. Der Vorschlag kam von Heiko Jahn, der mit seiner Land- und Forstpflegefirma Bäume entfernen sollte. Zwar sind die Arbeiten mit dem Pferd etwas zeitintensiver und dementsprechend auch teurer, jedoch entstehen kaum Kosten für Nacharbeiten und Renaturierungen. Promete hinterlässt nicht viel mehr als Hufspuren und eine Rinne, in der die Baumstämme gerutscht sind - ganz anderes als Forstschlepper und Co.

Fotos: Julius Böhm

Ein eingespieltes Team

Das Rückerteam - Volker und Promete - muss eingespielt sein und sich blind Vertrauen können: "Es ist ja auch nicht ungefährlich. Äste können Menschen verletzten und auch mit den Motorsägen ist nicht zu spaßen", sagte Volker Schmelz. Mit Promete arbeitet er erst seit Anfang dieses Jahres zusammen. Dennoch verstehen sich die beiden schon sehr gut und Arbeit wird immer harmonischer. Ist ein besonders widerspänstiger Stamm geschafft, darf auch eine Pause mit einer Schmuseeinheit nicht fehlen. "Sie ist sehr fleißig und verschmust. Ich bin mir sicher, wir werden schon bald ein prima Rückerteam sein", so der Profi, der schon seit über zehn Jahren mit Pferden arbeitet.

Noch rund zwei Wochen werden die Beiden in der Johannisau beschäftigt sein. (Julius Böhm) +++

Das verschmuste Dreamteam: Volker Schmelz und seine Promete


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