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Strahlendes Wetter und dazu ein strahlend neuer Dachstuhl: Richtfest bei den Leitschuhs in Eichenzell - Fotos: Julius Böhm / Christian P. Stadtfeld (teils Archivbilder)

EICHENZELL Ein Jahr nach dem Flammeninferno

Richtfest bei Familie LEITSCHUH - "Hat uns zusammengeschweißt"

27.02.15 - Auf dem Holzgiebel steht sie, die traditionelle Tanne, die das Richtfest - die Vollendung des Rohbaus und des Dachstuhls - besiegelt. In Eichenzell-Sachsenhausen wurde am Mittwochabend gefeiert, es gab Leckereien vom Grill und auch ein kühles Bierchen mit den Nachbarn zur Freude des Tages. Es war kein gewöhnliches Richtfest, das die Familie Leitschuh in ihrem Gärtnereibetrieb gefeiert hat: Vor ziemlich genau einem Jahr stand das Wirtschaftsgebäude, an dessen Ort nun der neue Rohbau strahlt, lichterloh in Flammen. Es hätte nicht viel gefehlt und das Wohnhaus wäre auch den Flammen zum Opfer gefallen.

Aus Sicht der Leitschuhs könnte man sagen: "Die beiden letzten Jahre waren wirklich gebrauchte Jahre." Im Mai 2013 stand das Anwesen der Familie samt Kellerwohnung unter Wasser. Die Fulda war über die Ufer getreten und hatte keinen Halt vor dem Gärtnereibetrieb gemacht. „Alle mit anpacken und retten, was zu retten ist", hatte Ottmar Leitschuh (50) damals gesagt.

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Februar 2014: Das Wirtschaftsgebäude steht in Flammen

Mai 2013: Das gesamte Wohnhaus unter Wasser

Neun Monate später, im Februar 2014, brannte es in Eichenzell-Sachsenhausen. Das Wirtschaftsgebäude, das direkt an das Wohnhaus angrenzte, war nur noch Schutt und Asche. Wäre Sohn Daniel in jener Nacht nicht das Knacken des brennenden Holzes aufgefallen, wäre die Familie vielleicht nicht mehr am Leben. So blieb es "nur" bei materiellem Schaden. Zwei Schläge für die Familie innerhalb von weniger als einem Jahr. "Was blieb uns anderes übrig? Es musste ja weitergehen. Da musste sich jeder in der Familie zusammenreißen", sagte Ottmar Leitschuh zu OSTHESSEN|NEWS.

Und das haben sie getan: Im November 2014 wurden die Überreste des alten Gebäudes abgerissen und der Neubau gestartet. Zwei Garagen, ein gemütlicher Aufenthaltsraum und Nasszellen sollen für die Mitarbeiter installiert werden. "Da können wir unseren Mitarbeitern bald schon etwas mehr Luxus bieten", sagte Leitschuh. Das Gebäude wurde extra um einen halben Meter erhöht, um es vor Überflutungen zu bewahren - ein Ziergarten vor dem Haus dient als Austellungsfläche und zeitgleich ein Wall, um das Wohnhaus zu schützen. Es ist wie eine Art Trendwende für die Familie. "Es hilft nichts, den Kopf in den Sand zu stecken, es musste ja weitergehen. Jede Krise schweißt mehr zusammen und das haben wir auch gespürt", sagte das Ehepaar unisono.

Bettina und Ottmar Leitschuh blicken zuversichtlich in die Zukunft

Der obligatorische Tannenbaum am Dachgiebel

Der Ziergarten soll das Wohnhaus vor Wassermassen schützen

Man sagt ja immer "only bad news are good news" (zu deutsch: nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten), aber im Falle der Leitschuhs stimmt das nicht. Nach zwei dramatischen Jahren mit großen Schicksalsschlägen kommen endlich einmal gute Nachrichten aus Eichenzell Sachsenhausen - und das zum 25. Jubiläum der Gärtnerei. Sie hoffen einfach, dass sie das Pech der nächsten Jahrzehnte bereits in den letzten beiden Jahren aufgebraucht haben. (Julius Böhm) +++

Jede Menge Schutt nach dem Brand...

....unzählige Sandsäcke bei der Überschwemmung

Ottmar Leitschuh hat in den letzten beiden Jahren einiges mitgemacht


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