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FULDA "tatort"-Lesung

Nina HOSS zu Gast: Eine Ausnahmekünstlerin ganz nahbar

28.02.15 - Eine der ganz großen Schauspielerinnen im deutschen Fernsehen und auf den deutschen Bühnen war am Freitag zu Gast in der Barockstadt: Nina Hoss. Die 39-Jährige liest aus dem Krimi "Siebenschön" der Frankfurter Autorin Judith Winter (Pseudonym) und gibt damit den Auftakt zum "tatort"-Festival. OSTHESSEN|NEWS hat die charmante und nahbare Hoss getroffen und im Interview über ihre Lesung, ihre Liebe zum Theater und ihre Arbeit mit Regisseur Christian Petzold gesprochen.

Das Interview sehen Sie im OSTHESSEN|TV-Video.

Es ist kurz vor 18 Uhr im Altstadthotel Arte, Nina Hoss ist vor einer halben Stunde erst in Fulda angekommen. Um 19 Uhr muss sie schon beim Soundcheck bei NEUSEHLAND sein, wo ihre vom Kulturzentrum Kreuz organisierte Lesung stattfindet. Trotzdem nimmt sie sich die Zeit, jede unserer umfangreichen Fragen geduldig zu beantworten. Dabei erfahren wir, dass Nina Hoss ihre Arbeit am Theater und im Film als Ergänzung zueinander begreift. Beim Theater lernt sie etwas für den Film und umgekehrt. Außerdem könne man auf der Bühne eine Rolle zwei Stunden lang durchkomponieren und habe nicht so viele Unterbrechungen wie im Film. Generell hat sie es in ihrem Spiel auf Charaktere abgesehen, die tiefgründig sind, weil sie sich nicht nur berieseln lassen möchte, sondern selbst über die Welt und ihre Vorgänge und Systeme nachdenkt. Deswegen haben auch die Filme von Christian Petzold so einen enormen Reiz.

Auf das Lob hin, wie unglaublich sympatisch sie sei und dass sie keinen Hype um ihre Person mache, reagiert sie lächelnd, fast peinlich berührt. Dabei sagt sie von sich aus, "sie verstehe manchmal die ganze Aufregung gar nicht. Letztendlich sind wir alle Geschichtenerzähler."  

Wunderbar gelesen hat Nina Hoss dann am Freitagabend die Geschichte von Judith Winter über eine Frankfurter Kriminalkommissarin und den Fund einer Frauenleiche. Sie nahm die rund 130 Zuhörer mit auf eine spannende Reise. Diese vorzutragen, brauchte Hoss keine verstellte Stimme oder große Gestik, nur ihre außergewöhnliche Stimme und die einnehmende Lesart. 

Zur Person:  Geboren in Stuttgart, wuchs sie in einem links-liberalen Elternhaus auf. Der Vater war bei den Grünen und arbeitete für Indios im brasilianischen Regenwald, wofür er 2008 mit dem Stuttgarter Friedenspreis ausgezeichnet wurde. Nina Hoss führt die Arbeit ihres Vaters bis heute fort und kämpft als Sonderbotschafterin gegen die Zerstörung des Regenwaldes. Die Mutter war Schauspielerin und später Intendantin in Esslingen.  

Nina Hoss studierte Schauspiel in Berlin und gab ihr Filmdebüt bereits im selben Jahr. Dadurch wurde Bernd Eichinger auf die aufmerksam, mit dessen Produktion "Das Mädchen Rosemarie" Hoss deutschlandweit berühmt wurde. Bis heute spielt sie Charakterrollen auf der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz, im Kino und im Fernsehen. 2014 arbeitete sie für den Film "Phoenix" bereits zum sechsten Mal mit Regisseur Christian Petzold zusammen, dessen Arbeit sie besonders schätzt. Für ihr großartiges Spiel erhielt sie bereits zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Deutschen Filmpreis für ihre Hauptrolle in "Yella". (Anne Baumann) +++

Top-Star Nina Hoss war zu Gast in Fulda. Fotos: Anne Baumann

Nina Hoss zusammen mit ON-Redakteurin Anne Baumann (links)

"Neusehland" war bis auf den letzten Platz gefüllt

Thomas Kupka interviewte Hoss zu Beginn der Veranstaltung

Oft zeigte die Schauspielerin ihr einnehmendes Lächeln


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