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FULDA Nierenwoche im Klinikum Fulda

„Warum gesunde Nieren wichtig sind“

04.03.15 - In ganz Deutschland findet vom 02. März bis zum 06. März 2015 die alljährliche „Nierenwoche“ statt. In Fulda hat der Verein „Selbsthilfe Niere Osthessen e.V“ erneut die Organisation übernommen, unterstützt durch das Klinikum Fulda und das Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation (KfH). Nach erfolgter Patientenveranstaltung am vergangenen Samstag zu dem Thema „Chronisch Nierenkrank“, eröffneten Vereinsvorsitzender Otto Gemming, Klinikumsvorstand Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Prof. Dr. Marion Haubitz (Direktorin der Medizinischen Klinik III, Nephrologie und leitende Ärztin im KfH), Prof. Dr. Tilman Kälble (Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie) und Dr. Stephanie Graf (Leitende Ärztin im KfH) im Foyer des Klinikums am Montag gemeinsam mit zahlreichen Mitgliedern der Selbsthilfegruppe die diesjährige Nierenwoche in Fulda.

„Die Informations-Ausstellung hier am Klinikum Fulda findet bereits zum 13. Mal statt“, freute sich Otto Gemming, „unsere Selbsthilfegruppe will erneut darauf aufmerksam machen, mit welchen Nöten und Problemen die Nierenkranken oft jahrelang zu kämpfen. Wir wollen Wissen über chronische Nierenerkrankungen und die Möglichkeiten einer Nierentransplantation vermitteln und darauf hinweisen, wie wichtig die Vorsorge ist“.

„Die Nierenwoche ist ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender des Klinikums. Und dies ist ganz wesentlich den Mitgliedern der Selbsthilfegruppe Niere Osthessen zu verdanken, die sich alle ehrenamtlich engagieren. Als Betroffene Patienten zu beraten ist ein Ansatz, der auf Basis von Vertrauen und Erfahrung für viele Patienten eine sehr willkommene Ergänzung zur ärztlichen Behandlung darstellt, erläuterte Priv.- Doz. Dr. Thomas Menzel. “Gerade die Prävention hat bei der Vermeidung von Nierenerkrankungen einen hohen Stellenwert.“ Informationen zu vorbeugenden Maßnahmen, zu Risikofaktoren und zum Umgang mit chronischen Nierenerkrankungen stehen im Fokus der diesjährigen Nierenwoche, die sich unter dem Motto „Warum gesunde Nieren wichtig sind“ an die Bevölkerung wendet.

Mit zunehmendem Alter lässt die Nierenfunktion nach. Dieser Prozess kann durch eine ganze Reihe von Maßnahmen beeinflusst werden. „Gerade ältere Menschen sollten auf ihre Nieren achten. Risikofaktoren, wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Rauchen können die Niere zusätzlich schädigen. Dann kann die Nierenfunktion rasant abnehmen“, erläuterte Prof. Dr. Haubitz. Liegt die Organfunktion unter 10% spricht man von einem Nierenversagen. Die Betroffenen sind dann auf eine Nierenersatztherapie, d.h. entweder auf eine Transplantation oder auf die Dialyse („Blutwäsche“) angewiesen. Derzeit werden Deutschland 71.000 Patientinnen und Patienten - die meisten davon älter als 65 Jahre - dreimal pro Woche für jeweils vier bis fünf Stunden lang dialysiert. Darunter leidet die Lebensqualität, viele Patienten hoffen auf eine Nierentransplantation die eine Dialyse überflüssig macht.

Doch die Anzahl der Nierentransplantationen ist in den letzten beiden Jahren bundesweit deutlich zurückgegangen.„Unsere Zahlen am Nierentransplantationszentrum des Klinikums Fulda sind entgegen dem Trend eher stabil. Sie haben mit Ihrem Engagement als Selbsthilfegruppe einen großen Beitrag dazu geleistet, dass die Organspendenbereitschaft in unserer Region relativ hoch ist“, stellt Prof. Dr. Kälble fest. „Dafür möchten wie Ihnen ausdrücklich danken“.

Zum Thema Prävention gehören neben einer Reduktion der Risikofaktoren auch Vorsorge- Untersuchungen „So werden 90 Prozent der Nierentumoren heutzutage im Ultraschall diagnostiziert, mit einer exzellenten Heilungschance, sofern sie frühzeitig entdeckt werden“ so Prof. Kälble weiter.

Zum Thema Risikofaktoren erläuterte Dr. Graf vom KfH Fulda wie wichtig es ist, die Blutgefäße zu schützen, denn die Nierenkörperchen, die die Filterfunktion des Organs übernehmen, bestehen aus vielen Kleinstgefäßen. Aktiver Gefäßschutz ist daher wesentlich. „Und das bedeutet konkret: Nicht Rauchen, gesunde Ernährung und die Vermeidung von Übergewicht“, betonte Dr. Graf. Ältere Menschen sollten zudem regelmäßig ihren Blutdruck messen (und ggf. medikamentös einstellen auf <140/90 mmHg) sowie regelmäßig eine Blutzuckerkontrolle durchführen. Menschen mit Bluthochdruck wie auch Diabetiker sind besonders gefährdet, ein Nierenversagen zu entwickeln, die Blutdrucksenkung bzw. Blutzuckereinstellung sind daher wichtige Maßnahmen für ein langes, dialysefreies Leben.

Nähere Informationen erhalten Interessierte noch während der Nierenwoche am Stand der „Selbsthilfe Niere Osthessen e.V im Foyer des Klinikums Fulda. Dort stehen die Mitglieder der Selbsthilfegruppe für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Interessierte haben die Gelegenheit, mit Betroffenen ins Gespräch zu kommen. Zudem erhalten sie umfassendes Informationsmaterial der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie, der Deutschen Nierenstiftung und des Kuratoriums für Dialyse und Nierentransplantation e.V.+++


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