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REGION Heimat.Stadt.Fulda. (4)

Marienbad: Unsere Verbindung ins Egerland - Fotos von KLAUS W. SITZMANN

24.03.15 - Was bitte schön hat das Egerland mit unserer Heimat zu tun? Eine ganze Menge, wie ich finde. Aber der Reihe nach: Zunächst führte mein Weg Mitte Februar nach Sachsen zu den Gedenkfeiern - es war der 70. Jahrestag der Zerstörung Dresdens. 

Das zweite Ziel meiner Reise war dann Marienbad im Egerland - eine sehr schöne Stadt mit erstaunlicher Geschichte, Architektur und dutzenden Heilquellen, die ihr zur Berühmtheit verhalfen. Die europäische Elite hatte Marienbad schon Anfang des 19. Jahrhunderts auserkoren, als Treffpunkt und so manche Anbahnung und nachhaltige Entscheidung hat hier ihren Ursprung. 

Johann Wolfgang von Goethe war mehrmals hier und fand dann doch nicht die ganz große Liebe, andererseits - so hört man - hat hier Richard Wagner zu seinem Textentwurf der Oper "Lohengrin" gefunden. Seine Königliche Hoheit Edward VII. soll sogar neun Mal im Böhmischen Bäderdreieck gewesen sein. Die Stadt ist reich an imposanten Badehäusern, die im Stil der Neu-Renaissance, Neo-Klassizismus und des Jugendstils erbaut wurden. Hauptattraktion war und ist die 1889 auf 72 Säulen im Neu-Barock gebaute Eisenkolonnade, in deren Bereich viele Heilquellen Marienbads gebündelt werden.

Wie schwer muss es dann 1946 jungen Menschen und ihren Eltern gefallen sein, die schöne Heimat zu verlassen? Viele Flüchtlinge von einst fanden dann im Sommer um Fulda, Eichenzell, Rönshausen, Welkers und Löschenrod ihre neue Heimat. Als kleiner Bub hatte ich  die Egerländer bereits ins Herz geschlossen. Ihre Sprache klang schon anders und durch das häufige Tragen der Tracht, fielen sie auch äußerlich auf.

Kulturell verbreiteten sie jedoch frischen Wind - Musik, Gesang, das typische Brauchtum gehörten zum Alltag. Längst Eichenzeller sind viele ehemalige Egerländer, aus Asch, Schnecken und Fleißen (Tschechische Republik), hocherfreut, dass seit geraumer Zeit eine rege Städtepartnerschaft zwischen Plesná (deutscher Name: Fleißen, unweit von Marienbad) und der osthessischen Gemeinde gepflegt wird. Schönes Marienbad, schönes Egerland. Schauen Sie mal. (Klaus Willem Sitzmann) 

Zur Bilderserie:
Der Eichenzeller Fotograf Klaus Willem Sitzmann führt heute die Bilderserie Heimat.Stadt.Fulda. fort. Eine Reise in das Egerland führte ihn im vierten Teil der Serie nach Marienbad - in der Nachkriegszeit fanden Egerländer in Osthessen eine neue Heimat. Die Verbindung besteht bis heute. Die Serie bei OSTHESSEN|NEWS, in der er die Schönheit der Barockstadt Fulda und der Rhöner Umgebung mit der Kamera festhält, geht bald schon weiter. Wer mehr über Sitzmann und seine Arbeit erfahren möchte, dem sei die Internetseite www.sitzmann-photo.de ans Herz gelegt. +++


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