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FULDA Azubis tragen ihre Ausbildung zu Grabe

Telekom plant Reduzierung von Ausbildungsstellen: "Das ist nahezu Irrsinn"

25.03.15 - Eigentlich sollte die Aktion auf dem Rathausplatz in Petersberg stattfinden, damit die Leute es auch mitbekommen. Durch den Flugzeugabsturz am gestrigen Dienstag entschied man sich aber dagegen. So haben es nur wenige Medienvertreter mitbekommen, dass rund 130 Auszubildende bildlich ihre Ausbildung zu Grabe trugen. Grund dafür ist die geplante Reduzierung der Telekom von Ausbildungsstellen um 41 Prozent, bundesweit sind das 1.165 Azubis weniger.

Fotos: Klaus Dehnhard

Die Azubis tragen ihre Ausbildung zu Grabe

Mit kleinen Plakaten machen sie ihrem Ärger Luft

"In Zeiten, wo jeder von Fachkräftemangel spricht und sie jede Menge Arbeiter aus dem Ausland holen, ist es nahezu irrsinnig, Ausbildungsplätze abbauen zu wollen", so Natalie Jopen, Gewerkschaftssekretärin im Bereich Jugend bei ver.di. Die Gewerkschaft hat am heutigen Mittwoch bundesweit ähnliche Aktionen geplant, wie in Petersberg. Sie begann mit der "Trauerrede" des Auszubildenden Martin Wirth, der davon sprach, dass ein geliebter Freund und Wegbegleiter zu Grabe getragen wird. "Ich bin jetzt im dritten Ausbildungsjahr und kann die Kürzung der Telekom nicht verstehen", so Wirth. "Natürlich mache ich mir selbst jetzt auch Gedanken um meine Übernahme". Auch die junge Auszubildende Jessica Malchereck sagte gegenüber OSTHESSEN|NEWS, dass sie um ihre Ausbildung fürchtet. "Gerade im Bereich IT gibt es hier wenig Ausbildungsstellen von so einem großen Betrieb. Ich habe mich damals gefreut, die Ausbildung machen zu können, zumal ich dann in Fulda wohnen bleiben konnte."

Nachdem Ende der Trauerrede trugen die schwarzbekleideten Azubis einen Sarg, auf dem "R.I.P. Telekom" stand, durch den Saal des Petersberger Propsteihauses und zogen damit hinaus. Hinter-grund der Aktion ist, dass die Telekom die neue iPF-Planung (integrierter Planungs- und Führungs-prozess) dem Betriebsrat vorgestellt hatte. Darin hieß es, dass die Ausbildung um 41 Prozent im Jahr 2016, in den Jahren 2017 und 2018 um 42,5 Prozent gesenkt werden soll. Die Telekom sei laut ver.di einer der größten europäischen Telekommunikationsunternehmen Europas und somit ein entscheiden-der Wirtschaftsfaktor in Deutschland, aber vor allem für den Standort Fulda. (ba) +++

ON im Interview mit Natalie Jopen von verdi

Die Telekom will Ausbildungsstellen kürzen

Leere Stühle sollen die fehlenden Azubis symbolisieren

Leere Stühle sollen die fehlenden Azubis symbolisieren


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