Geschmackstest im Gefrierhaus Frischborn: "Lecker Apfelsaft!"

05.04.15 - Nach einem Tipp aus der Wetterau, das man frisch gepressten Apfelsaft auch einfrieren kann, war für Willi Butzer, den Vorsitzenden der Gefriergemeinschaft Frischborn, klar: "Das musst du ebenfalls einmal probieren!" So wurden nach der Apfelernte und Keltern 30 Flaschen Apfelsaft im Frischborner Gefrierhaus eingelagert. Hierfür eignen sich nur stabile PET-Flaschen, die jedoch nicht randvoll gefüllt werden durften. Glas und andere leichtere Plastikflaschen sind nicht verwertbar, da sie beim Einfrieren platzen. Für einen Mehrpersonenhaushalt sollte man Ein-Liter Flaschen verwenden. Für einen Singlehaushalt empfehlen sich halb-Liter Flaschen, da der aufgetaute Saft wie der frisch gepresste wieder zum Leben erwacht und nach 3 Tagen getrunken sein sollte. Zum Auftauen sollte man die Flasche über Nacht in den Kühlschrank stellen. Insgesamt beträgt die Haltbarkeit im eingefrorenen Zustand etwa ein Jahr.

Im Rahmen einer Verkostung konnte sich der Vorstand und interessierte Mitglieder von der guten Qualität des seit Oktober eingefrorenen Saftes überzeugen und feststellen, dass er den Vergleich mit dem Saft aus einem Beutel nicht zu scheuen braucht. Als „neutrale“ Geschmacksexpertinnen überzeugten sich die fünfjährige Sarah aus Magrethenhaun und die sechsjährige Dorothee aus Allmenrod, ob die Aussagen der Erwachsenen auch zutreffen und es stimmte: Der aufgetaute Saft schmeckte nach deren Aussage wie der Saft aus einem Beutel.

Apfelsaft im Gefrierfach Fotos: Dieter Graulich

Natürlich könne man noch weitere Variationen ausführen, merkte Vorsitzender Butzer an. Man fülle den Saft in Eisbeutelfolie ein und gebe die gefrorenen Würfel dann zum Mineralwasser oder andere Getränke ins Glas. Beim Auftauen einer Flasche lasse sich der Saft konzentrieren, wenn der erste Saft abgefüllt werde, bevor er sich wieder komplett verflüssigt. Das Wasser brauche am längsten zum Auftauen. Dieser konzentrierte Saft lässt sich prima als Gelierhilfe zum Beispiel für Erdbeermarmelade verwenden.

Gemeinschaftsgefrieranlage in Frischborn

Abschließend, so hofft der Vorsitzende der Gefriergemeinschaft, sollte diese Möglichkeit im Vogelsberg die Runde machen, damit die bestehenden „Gemeinschaftsgefrieranlagen“ noch eine lange Zeit der Vollbelegung haben. Die Gefrieranlage Frischborn wurde im Jahre 1962 in ein Städtisches Gebäude in der Mühlgasse eingebaut und hat insgesamt 79 Fächer. Die Fachinhaber kommen derzeit aus Frischborn selbst sowie aus Lauterbach, Blitzenrod, Rixfeld und Allmenrod.

Was die Apfel-Vitamine betrifft, sei die Methode "Einfrieren in Flaschen" besser als Einkochen, da die wertvollen Inhaltsstoffe weitestgehend erhalten bleiben. Zweiter Vorsitzender und Frostwart Heini Daum merkte noch an, dass diese Methode sogar kostengünstiger sei als das Einkochen. In einem Gefrierfach lassen sich ohne weiteres 100 Liter unterbringen. Und das für 40 Euro im Jahr an Fachgebühren. Da lohne sich auch für einen Neueinsteiger der Erwerb oder Miete eines Faches. Allein der Betrieb einer Öko-Plus Gefriertruhe zu Hause koste mindestens 12 Euro Strom im Monat, teilte des Mitglied Jens Stadelmann bereits in der jüngsten Jahreshauptversammlung mit. Und wer dies austesten wolle, dem stelle er sein Messgerät kostenlos zur Verfügung. Zurzeit seien noch vier von insgesamt 79 Fächern frei. Interessenten können sich bei Heini Daum, Tel. Nr. 06641/7894 melden.(gr)+++