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Pflegedirektorin Kathrin Kleine, QM-Beauftragte Sonja Seeger, Chefarzt Dr. Norbert Sehn, Praktikantin Michaela Kreß und Verwaltungsdirektor Dr. Christof Erdmann sind stolz auf die Auszeichnung durch die GRB und das dazu verliehene Zertifikat. -

LAUTERBACH Sichere Patientenversorgung

Verwechslung ausgeschlossen? Risiko-Audit am Eichhof

08.04.15 - Mit der Aushändigung des Bestätigungszertifikats für die erfolgreiche Umsetzung der von der Gesellschaft für Risiko-Beratung (GRB) empfohlenen Maßnahmen für die sichere Patientenversorgung findet ein dreijähriges Projekt am Krankenhaus Eichhof in Lauterbach seinen vorläufigen Abschluss. Obwohl bereits Mitglied im Aktionsbündnis für Patientensicherheit, gaben die Verantwortlichen am Eichhof im Jahr 2011 eine freiwillige Überprüfung der Abläufe in der Notaufnahme, im OP, auf den Stationen, in der Dokumentation sowie in der Organisation durch die unabhängige Beratungsfirma in Auftrag. Ziel war es, das interne Qualitätsmanagement zur Sicherheit der Patienten auf den Prüfstand zu stellen und Verbesserungen herbeizuführen.

Kontrolliert und bewertet wurden in der Risiko-Analyse unter anderem die Behandlungsstandards und die Dokumentation in der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Notaufnahme, Anästhesie, OP-Team sowie im stationären Bereich. Ein weiterer wesentlicher Faktor des Risiko-Audits war die allgemeine und spezielle Patientenaufklärung über Erkrankung, Maßnahmen und Therapien. Auch die Organisation in den medizinischen und pflegerischen Bereichen sowie der Umgang mit Zwischenfällen und Komplikationen wurden umfassend beleuchtet.


Klinische Abläufe auf dem Prüfstand

„Behandlungsfehler und Hygieneprobleme werden in der Öffentlichkeit und in den Medien zunehmend kritisch diskutiert. Und das ist auch richtig", erklärt Dr. Norbert Sehn, Chefarzt Anästhesiologie und Intensivmedizin am Krankenhaus Eichhof. „Patienten sind heutzutage besser informiert und sensibler im Umgang mit Operationen. Evtl. Verwechslungen, wie das Entfernen einer gesunden Niere statt dem vereiterten Blinddarm, der vergessene Tupfer oder die OP-Schere im Bauchraum dürfen auf keinen Fall vorkommen", sagt der Mediziner mit Nachdruck. Damit dies gelinge, müssten klinische Abläufe immer wieder auf den Prüfstand gestellt werden.

„Wir haben schon vor der Beauftragung durch eine unabhängige Risikoberatung Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung eingeführt. Durch das Risiko-Audit der GRB konnten wir anhand des ausgearbeiteten Katalogs gezielter vorgehen und Abläufe standardisieren", erklärt der Chefarzt. So würde im Eichhof zum Beispiel bei allen Operationen die Checkliste der WHO einfließen mit deren Hilfe im Rahmen eines „Time-outs“ die Identität des Patienten festgestellt sowie die beabsichtigte Operation und vorgesehene Körperstelle verifiziert wird. Alle handelnden Akteure würden sich von der Richtigkeit der vorgesehenen Maßnahmen am richtigen Patienten überzeugen. „Die Durchführung dieser Checks wird anhand einer OP-Checkliste dokumentiert", erläutert Dr. Sehn.


Patientenidentifikation mittels Armband

Auch der Umgang mit Problemen, die sachgerechte Auseinandersetzung bei postoperativen Komplikationen und die Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche in der Nachbehandlung sei ein wesentlicher Punkt der Vermeidung von Risiken für den Patienten, so der Chefarzt. „Die Empfehlungen, die die GRB unserem Haus an die Hand gegeben hat, haben wir sukzessive umgesetzt und die Meisten sind heute fester Bestandteil der Abläufe", bestätigt die Qualitätsmanagement-Beauftragte am Krankenhaus Eichhof, Sonja Seeger. So hätte sich beispielsweise das bereits 2012 eingeführte Patientenidentifikationsarmband als einfache, aber wirksame Maßnahme erwiesen, Verwechslungen auszuschließen.

„Wir haben alle Bereiche im Krankenhaus beleuchtet, jeden Ablauf unter die Lupe genommen und unsere Verfahrensanweisungen noch weiter optimiert", bringt Sonja Seeger die Auswirkungen des Risiko-Audits auf den Punkt. Gemeinsam mit ihrer Praktikantin Michaela Kreß, die im Rahmen ihres Studiums der Oecotrophologie an der Hochschule Fulda ein Praxissemester im Eichhof absolviert, hat die Qualitätsmanagement-Beauftragte vor der Überprüfung der Umsetzung des 80 Seiten umfassenden Katalogs durch die GRB im Dezember 2014 jede einzelne Empfehlung in der praktischen Anwendung kontrolliert.

„Dass die GRB zu dem Schluss gekommen ist, dass bereits viele Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden und diese mit ihrem unabhängigen Zertifikat honorieren, zeigt uns, dass unser Risikomanagement funktioniert", sagt Dr. Christof Erdmann, Verwaltungsdirektor des Lauterbacher Krankenhauses. „Die Strukturen und Prozesse, die unser Personal im medizinischen, wie im pflegerischen Bereich unterstützen, Risiken bei der Patientenversorgung zu erkennen, zu reduzieren und zu bewältigen können nur eingehalten werden, wenn alle Beteiligten die notwendigen Abläufe und Maßnahmen umsetzen", so der Verwaltungschef.

Der dreijährige Prozess seit der Erhebung durch die GRB habe das Haus kontinuierlich weitergebracht und bei den Mitarbeitern das Bewusstsein geschaffen, Probleme wahrzunehmen und zu beheben. Dafür gebühre ihnen Lob und Anerkennung, schließlich sei dies ein weiteres Qualitätsmerkmal für das Krankenhaus Eichhof und bestätige die sichere Patientenversorgung, auf die erkrankte Menschen ein Anrecht hätten, resümiert Dr. Erdmann.+++


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