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Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend in Bad Hersfeld - Fotos: Gerhard Manns

BAD HERSFELD Intendant Dieter WEDEL bekommt mehr Mittel

Stadtverordnete stimmen zu: 600.000 Euro-Geldspritze für die Festspiele

24.04.15 - So prominent war eine Stadtverordnetenversammlung wohl selten besucht. Selbst im "neuen" Bad Hersfeld nicht. Unter den Augen von Festspiel-Intendant Dieter Wedel und Franziska Reichenbacher (auch als Lottofee bekannt) haben die Hersfelder Stadtverordneten am Donnerstagabend einen weiteren Zuschuss für die Festspiele beschlossen.

300.000 Euro zusätzlich sollen für die Modernisierungen der Tribüne, der Technik und Beschallung fließen. Mit dem Stimmen von CDU, FWG und FDP sowie aus den Reihen der SPD und Grüne wurde eine Mehrheit gefunden. Fünf Abgeordnete aus der SPD/Grünen-Fraktion waren dagegen, acht enthielten sich ihrer Stimme.

Durch das "Ja" der politischen Entscheider werden weitere 300.000 Euro frei, die ein Sponsor bei einem entsprechenden städtischen Beschluss zugesagt habe. Der Gesamt-Etat für die Festspiele 2015 beträgt nunmehr rund 5,7 Millionen Euro.Zuvor gab es aber noch eine Debatte über diese Mehrausgaben, denn das Geld wird für die Miete von Ton-und Lichttechnik und für Gagen der Schauspieler benötigt. Carsten Lenz von der SPD Fraktion/Bündnis 90 die Grünen bemängelte, dass Bürgermeister Thomas Fehling in einer Pressemeldung darauf verwiesen habe, dass größere Investitionen zur Sicherung der Festspiele nötig seien. Lenz bezeichnete diese Aussagen als irreführend. Es gehe hier nicht um 300.000 Euro, sondern um 600.000 Euro an Mehrausgaben. Es gehe hier nicht um langfristige Investitionen, sondern um Mieten für Licht und Tonanlagen für diese Spielzeit. Eine Investition in die Zukunft sehe anders aus. Man spiele nicht mit offenen Karten, so der Eindruck von Carsten Lenz und wünschte trotzdem den Bad Hersfelder Festspielen 2015 viel Erfolg.

Hans-Jürgen Schülbe von der Fraktionsgemeinschaft sagte, dass auch seine Kollegen erst einmal kräftig geschluckt hätten, als man die Vorlage durchgelesen habe. "Beim genaueren Studieren stellten wir aber fest, daß die Vorlage eine schonungslose Analyse darstellt, mit Fakten, die wir seit Jahren befürchtet haben. Die Vorlage bringt es auf den Punkt. Es besteht eine Diskrepanz zwischen den Zielen der Festspiele und der Finanzmittelausstattung. Wenn wir unsere Festspiele wieder zu einem hessen-und bundesweitem Leuchtturm machen wollen, dann müssen wir zusätzlich investieren. In eine moderne Licht- und Tontechnik, in die Maske, ins Bühnenbild, in die Bühnenmusik, in die Bühne und Bestuhlung. Erst dann kann Dieter Wedel und sein neues Team optimal wirken und zusätzliche Gäste in nennenswertem Umfang in die Stiftsruine und damit auch in unsere Stadt holen. Zum Bummeln, zum Einkaufen und zum Restaurant-Besuch", sagte Schülbe.

"Kritisch sehen wir die Mehrausgaben für die Neugestaltung des Ruinen-Parks (105.000 Euro) und für höhere Reisekosten (30.000 Euro). Betrachtet man die vorgeschlagene Erhöhung der Gagen und der Personalkosten, insgesamt 403.000 Euro, dann muss man die zusätzlichen Einnahmen durch aktives Sponsoring dagegen stellen. Im Haushalt für 2015 waren insgesamt 80.000 Euro Sponsorengelder angesetzt. Tatsächlich konnten die Einnahmen bis heute auf 343.000 Euro gesteigert werden. Nimmt man die fest zugesagten, zusätzlichen 300.000 Euro dazu, ergibt sich ein Netto-Zuwachs auf 563.000 Euro", sagte Schülbe weiter.

Das habe man dem Dieter Wedel und seinem neuen Team zu verdanken. Für die überplanmäßige Bereitstellung müsse die Stadt unter dem Strich nicht 600.000 Euro sondern nur die Hälfte finanzieren. Auch diese Summe könne seriös gegenfinanziert werden durch Einsparungen an anderer Stelle (40.000 Euro) und durch Mehreinnahmen aus Zinsen für Steuernachforderungen (260.000 Euro). Voraussetzung sei natürlich, dass der Zuschuss in Höhe von 300.000 Euro auch komme. "Wenn nicht, dann entfällt für uns die Geschäftsgrundlage für diesen Beschluss", erklärte Schülbe.
„Lassen Sie mich zum Schluss noch anmerken, dass wir mit Dieter Wedel genau den richtigen Intendanten ausgewählt haben. Wir begrüßen auch ausdrücklich sein Vorgehen, Holk Freytag als Regisseur für den zerbrochenen Krug zu gewinnen“, so Hans-Jürgen Schülbe zum Schluss seiner Rede.

Ähnlich wie Schülbe äußerten sich der FDP Fraktionsvorsitzende Bernd Böhle und CDU Fraktionsvorsitzender Gunter Grimm. Monika Schmidt von Bündnis 90/Die Grünen beschwerte sich darüber, dass gegenüber Holk Freytag mit zweierlei Maß gemessen wurde.

Bürgermeister Thomas Fehling meinte, es seien genug Nebelkerzen geworfen worden, man solle doch den Deckel auf die Vergangenheit drauf machen und gemeinsam in die Zukunft blicken. Er habe bei der Besetzung der Stücke und die Verpflichtung der Schauspieler immer seine Zustimmung gegeben. Die Überplanmäßige Mittelbereitstellung sei von der Aufsichtsbehörde genehmigt worden und der Deckungsvorschlag sei richtig. Einen derartigen Medienrummel beim Probenbeginn zu den Festspielen habe es in der Form in Bad Hersfeld noch nie gegeben und das sei eine tolle Leistung von Dieter Wedel und seinem Team.

Bei der Abstimmung stimmten die Fraktionen CDU, NBL, FDP, FG und Teile der SPD/Bündnis 90 Die Grünen der Vorlage zu. Einige Gegenstimmen und Enthaltungen kamen aus der Fraktion von SPD/Bündnis 90 Die Grünen. (Gerhard Manns) +++

Intendant Dieter Wedel und Franziska Reichenbacher

unter den ZUhörer in der Stadthalle

Bad Hersfelds Bürgermeister Thomas Fehling


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