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Die aktuellen Pläne zum Neubau des OP- und Notfallzentrums am Klinikum Fulda. - Fotos: Christian P. Stadtfeld / Klinikum Fulda gAG

FULDA Größte Baustelle seit 40 Jahren

KLINIKUM baut OP- und Notfallzentrum für 60 Mio. - Beton fließt in 4 Monaten

22.05.15 - Das Klinikum Fulda steht vor der größten Einzel-Baumaßnahme in seiner Geschichte, denn der Neubau des OP- und Notfallzentrums mit vier Bettenstationen und neuer Logistik kostet rund 60 Millionen Euro. „Im September fließt der erste Beton“, sagen die beiden Klinikum-Vorstände Privatdozent Dr. Thomas Menzel (Krankenversorgung) und Dietmar Pawlik (Administration bis 15.05.2015 / seit 18.05.2015 Geschäftsführer der Städtischen Kliniken München) im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Die Ausschreibung wird Ende Mai / Anfang Juni veröffentlicht. Dann können sich Unternehmer 54 Tage lang bewerben, es folgt eine weitere Frist von 14 Tagen für eventuelle Widersprüche. „Erst dann fällt der Startschuss – Bauzeit: ca. 39 Monate.“

Das Klinikum Fulda steht vor der größten Einzel-Baumaßnahme in der Geschichte. ...

Seit ihrem Antritt beschäftigen sich die Vorstände täglich mit diesem Großprojekt – und dabei stand bei den Planungen immer ein Ziel fest: „Keine Risiken für das Haus und die bestmögliche Lösung für die Patientensicherheit.“ Deshalb sei frühzeitig klar gewesen, dass nur ein OP-Neubau und keine Sanierung der teilweise 30 Jahre alten „Säle“ im laufenden Betrieb in Frage komme, betont Pawlik. Und Menzel fügt hinzu: „Wir müssen auf unseren Stationen und Zimmern einen zeitgemäßen Komfort anbieten. Das passiert mit dem Neubau.“ Und trotz baulicher Erweiterungen soll die Kapazität von 1.000 Betten nicht wesentlich erhöht werden.

Mehrere Problematiken haben letztendlich zum notwendigen Bau des OP- und Notfallzentrums geführt: die steigende Zahl der Patienten, die in die räumlich viel zu kleine Zentrale Notaufnahme kommen („Es ist ein Nadelöhr“). Deshalb wird deren Fläche jetzt verdreifacht. Enger verzahnt werden die Frauenklink und das Mutter-Kind-Zentrum mit der Kinderklinik und Kinder-Intensivstation. „Es ist gerade für die kritischen Mehrlingsgeburten und Notfall Kaiserschnitt-Operationen wichtig, dass diese Einheiten enger zusammen wachsen.“

Blick vom Norden auf das OP-Zentrum.

Stecken tief in den Planungen: Peter Neidhardt, Dr. Thomas Menzel, Dietmar Pawlik ...

Die SÜD-Ansicht des Neubaus.

Große Vorteile bietet der Neubau auch für den Rettungsdienst und den ADAC-Rettungshubschrauber Christoph 28. „Die Wege in die Notaufnahme und die Schockräume werden deutlich reduziert.“ Statt langer Gänge, gibt es direkte Aufzug-Verbindungen in die Notaufnahme. Und statt drei soll es sechs bis acht Stellplätze für Rettungswagen geben. Darüber hinaus soll es auch einen extra Zugang für Patienten und Angehörige geben, die in die Notaufnahme kommen. Damit wolle man auch die Eingangshalle entlasten. „Die Entwicklung zeigt, dass zukünftig der Bedarf an Intensivbetten weiter steigen wird. Deshalb wird die anästhesiologisch-operative Intensivstation von 18 auf 34 Betten fast verdoppelt.“

Und noch ein Punkt: die große Herausforderung der Zukunft ist die Sanierung des Haupthauses – „eine Herkules-Aufgabe“, so Dr. Menzel. Seit der Inbetriebnahme des Klinikums im Jahr 1975 sei das osthessische Krankenhaus der Maximalversorgung mit 26 Kliniken und Instituten ohne einen Tag Pause in Betrieb. „Um das Haupthaus zu sanieren, benötigen wir Ausweichflächen. Die werden mit dem Neubau geschaffen.“ Dann werden die Stationen 8 (Geburtsstation) und 9 (Frauenklinik) aus dem großen Bettenhaus als erste in das neue Zentrum umziehen.

Das Haupthaus soll ebenfalls in den nächsten Jahren komplett saniert werden. ...

Hier soll das OP- und Notfallzentrum entstehen.

Die Bagger rollen schon.

Nach dem Abriss der alten Kinderklinik im Jahr 2014 sah es zunächst so aus, als würde das Bauvorhaben nicht weitergehen. Doch der Schein trügt. „Wir haben keine Zeit verloren. Die letzten Monate waren nötig um die Planungen zu intensivieren und um die Versorgungsleitungen zwischen den Gebäuden zu verlegen“, betont Pawlik und spricht von „akribischen Vorbereitungen mit Augenmaß“. Dazu gehört auch ein Überflutungsschutz, der die Baustelle, das Krankenhaus und die Anwohner im Falle eines Starkregens schützen soll. Konkret bedeutet das: die Gesamtfläche wird geschottert und eine Drainage verlegt. „Man muss mit so einem Szenario rechnen, hofft natürlich, dass so ein Fall nie eintritt.“

Untersuchungen hätten ergeben, dass unter der alten Kinderklinik nicht überall gewachsener Boden sei. „Das hat sich bestätigt – mit der Folge, dass die Gründung 1,50 Meter tiefer erfolgen musste", so Bauprojektmanager Peter Neidhardt. Diese Entwicklung sei aber auch nachhaltig, da man jetzt aus der Ebene U2 (rund 6.000 Quadratmeter) ein Vollgeschoss (3,80 Meter Höhe statt 2,80 Meter) bauen könne. „Hier haben wir Potential für die hausinterne Logistik – zentral, an einem Ort.“ Integriert werde dort auch die Warentransport-Anlage mit täglich 800 „Versendungen“ – vollautomatisch versorgt sie Stationen etwa mit Essen, Wäsche oder Medikamenten, ergänzt Ulrich Heil, der Technik-Chef am Klinikum.

Baubesprechung im Vorstandsbüro des Klinikums.

Das Rettungszentrum wird optimal an das Notfallzentrum angebunden.

Klinikum-Vorstand Dietmar Pawlik verantwortete maßgeblich den Neubau - noch vor ...

Während der Bauphase bis 2018 soll das Klinikum Fulda in allen Bereichen weiter funktionieren. Für Dr. Menzel ist klar: „Der Neubau sichert unsere Zukunft.“ Ein Krankenhaus, das sich baulich nicht weiter entwickle, habe keine Chance im Wettbewerb zu bestehen. „Deshalb gehen unsere Planungen schon jetzt bis weit ins dritte Jahrzehnt." (Christian P. Stadtfeld). +++


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