„Durch Deutschunterricht kommen wir in Kontakt“

12.06.15 - Viele junge Flüchtlinge, die in der Region ankommen, sind schulpflichtig. Sie lernen an der Max-Eyth-Schule neben Deutsch auch Englisch, Mathe und das politische System Deutschlands kennen. In der „Pausenoase“ stellen sie ihre Herkunftsländer vor. Wie heißt die Hauptstadt von Somalia? Wie ist dort das Klima? Und wie groß ist das Land eigentlich? Das waren Fragen, die die somalischen Schüler der Max-Eyth-Schule unter dem Motto „Vielfalt der Kulturen – Fest der Begegnungen“ in einem Quiz stellten. Sowohl Schülern als auch Lehrern wurde dadurch klar, wie wenig sie über das Land wissen, aus dem viele junge Flüchtlinge, die die Max-Eyth-Schule besuchen, stammen.

Aber auch die Schüler aus Afghanistan und aus Eritrea hatten das „Fest der Begegnung“ mitgestaltet: Aus den Lautsprechern schallte Musik aus Afghanistan, Eritrea und weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern. Es gab Gebäck nach Rezepten aus Somalia und Afghanistan und die Schüler hatten Infoplakate über ihre Herkunftsländer gestaltet.
Abdul Mirzai, auf dessen Infoplakat die landschaftliche Schönheit Afghanistans ins Auge fiel, freute sich über die vielen interessierten Schüler aus anderen Klassen, denn er hat eine Botschaft „unser Land braucht Hilfe“.

Die Pausenoase ist mittlerweile eine Institution an der Max-Eyth-Schule: Initiiert von den Schulpfarrerinnen Claudia Kautzmann und Christine Schellhaas und unterstützt von Schülern, kann man hier einmal im Monat bei Tee, Kaffee, Gebäck in entspannter Atmosphäre ins Gespräch kommen. Sei es mit den Schulpfarrerinnen, mit anderen Schülern oder eben wie beim „Fest der Begegnung“ mit den Schülern aus der „Deutsch-als-Zweitsprache-Klasse“, die im Rahmen der EIBE-Maßnahme an der Max-Eyth-Schule installiert sind. Wie auch in den vergangenen Jahren gab es eine Spendenübergabe: Der Erlös des alljährlich stattfindenden Weihnachtbasars der EIBE- und der BVJ- Klassen (Bildungsgänge zur Berufsvorbereitung) geht über die Schulseelsorge an der Max-Eyth-Schule an „Schülerinnen und Schüler in Not“

Mitgearbeitet hatten diesmal auch die Auszubildenden in der Hauswirtschaft im ersten Lehrjahr sowie angehende Sozialassistentinnen und Sozialassistenten der 11 BAS (Berufsausbildung Sozialwesen) und weitere Schüler aus den Bildungsgängen zur Berufsvorbereitung.  Gemeinsam hatten sie ein Willkommensplakat und die Zahlen von 1 – 10 in den Sprachen Syriens, Albaniens, Polens, Italiens, der Türkei, Afghanistans, Somalias, Eritreas und natürlich Deutschlands erstellt. Eine Gruppe der Sozialassistentinnen hatte mit viel Phantasie Ratespiele erarbeitet, bei denen die Besucher ihr Wissen über die Schule, über Alsfeld und Deutschland auf die Probe stellen konnten. Mit ihren frisch gebackenen Waffeln erfüllten andere Schülerinnen und Schüler die Räumlichkeiten mit köstlichem Duft und verlockten so manchen zur leckeren, grenzüberschreitenden Naschereien.

Adan Hassan Zaki und Mahamud Zarhan Da,uud aus Somalia sind sehr glücklich darüber, dass sie die Max-Eyth-Schule besuchen können: „Der Deutschunterricht ist gut, dadurch kommen wir in Kontakt mit anderen,“ finden sie. In dieser Pause lernen sie Volkan Hotaman kennen, der das Berufliche Gymnasium besucht und dem die „interkulturelle Begegnung“ gut gefällt. „Leider ist die Pause aber zu kurz.“ +++