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REGION AUCH HEUTE: Wie ist Ihre Meinung zum Poststreik?

Leserzuschriften (41) zum Artikel "Ausgeliefert? Von wegen!"

27.06.15 - Am Dienstag berichtete OSTHESSEN|NEWS über den seit dem 08.Juni andauernden Poststreik und veröffentlichte die Aussage von Ver.di Sprecher Detlev Borowsky, sowie die von Heinz-Jürgen Thomeczek von der Deutschen Post DHL AG. Thomeczeks Versprechen, 80 Prozent der Briefe kämen auch bei den Empfängern an, sorgte für Unmut bei einigen Lesern. Die Redaktion hat sich nun entschieden, einige Zuschriften zu veröffentlichen:


Sebastian K.:
"Liebes ON-Team, wenn ich so manche Kommentare lese,wie z.B. des Andreas K.,sträuben sich mir die Nackenhaare. Da wird ein Rassismus deutlich, der natürlich vom Schreiber verneint wird. Da schäme ich mich gleich wieder mal, von deutscher Nationalität zu sein. Wir leben auf einer Insel, in Deutschland ist man so sicher wie in keinem anderen Land,was politische Verfolgung oder Kriegsgeschehen angeht. Wir leben im Überfluss, alles ist überall jederzeit verfügbar (etwas überspitzt dargestellt).Und die Leute regen sich auf weil der Briefträger mal eine Zeit lang nicht zu ihnen kommt. Natürlich gibt es anscheinend auch ein paar vernünftige. Aber diese Streik-Gegner bringen mich echt auf die Palme. Hauptsache das geregelte Leben geht so einfach und bequem wie möglich weiter! Verändern wollen wir was,aber bitte nichts dafür in Kauf nehmen. Liebe Postler,macht weiter,bis ihr Erfolg habt.Ich möchte nicht bei Wind und Wetter Briefe und schwere Pakete ausliefern, Respekt dafür, ich hoffe, ihr kriegt eure Lohnerhöhung!" 

Johanna F. aus Krefeld:
"Auch hier bei uns wurden seit dem 08.06.2015 weder Briefe/Buchsendungen /Päckchen /Pakete ausgeliefert. Von wegen 80% und niemand bei der Post ist zuständig, man wird nur auf das Internet verwiesen mit den bekannten Aussagen. In den Medien hier wird über den Poststreik so gut wie nicht berichtet.

Was macht man, wenn wichtige Bücher für Klausuren, Bestellungen für Pflegebedürftige nicht ankommen?
Was macht man, wenn Rechnungen in der Post sind und man die Zahlungsfristen dadurch verpasst? Direkt ins Mahnverfahren? Wer haftet für den Schaden, wenn die Sendungen spurlos verschwinden, was schon häufig vorkam, auch mit Sendungsnummer. Auf Beschwerdebriefe mit Rückschein an die Deutsche Post erhält man auch keine Antwort.

Bei allem Verständis für die Sorgen der Zusteller, muß es eine Möglichkeit für Privatleute geben an ihre Sendungen zu kommen. Als Käufer kann ich mir nicht immer die Zustellungsmöglichkeit,DHL oder andere, aussuchen und nicht alles kann man vor Ort kaufen".


Michael K. aus Marbach:
"In Marbach ist heute, seit Langem mal wieder, der Postbote durchgefahren und hat Paketkarten verteilt. Keine Briefpost ! Die Pakete sind zur Abholung an der Hauptpost und nicht, wie üblich, in der Postfiliale in Petersberg. Ja, selber abholen ! Also Nichterbringung einer verkauften Dienstleistung. Der Postbote hat nachweislich nicht bei uns geklingelt. Da wir eine digitale Gebäudesteuerung haben kann ich an Hand des Protokols belegen,  das nicht geklingelt wurde. Ausserdem haben wir eine Vollmacht erteilt, Pakete an einem dafür vorgesehenen, abschliessbaren Ort abzulegen. Da keine Post sondern nur Paketkarten ausgeteilt wurden, vermute ich, dass es in anderen Ortsteilen ähnlich läuft und nächste Woche bei der Hauptpost viel los sein wird. Die Aussage von anderen Menschen, das sie ein Post-Auto gesehen haben, aber der Postbote nicht bei ihnen war, bestätigt mich in der Annahme, das wir uns unsere Paketsendungen selber durch Abholung zustellen sollen."


Petra H.: 
Hallo Osthessen-news, hier einmal die Meinung eines Postlers (im Streik): Die angebliche Zustellqoute von 80% ist natürlich Quatsch. Dies ist ein bundesweiter Durchschnitt. Es wird ja nicht überall gestreikt. In bestreikten Bezirken gibt es überhaupt keine Post und evtl. auch keine Pakete. Eine Zustellung wenigstens alle paar Tage, wie es sich einige wünschen, ist nicht möglich. Wie soll das gehen? Ein nicht streikender Kollege fährt einen Bezirk, der ein paar Tage liegen geblieben ist (was nicht zu schaffen ist) und kommt dann am nächsten Tag zurück in seinen Bezirk, der ja gestern liegen geblieben ist und fährt diesen sauber, was ebenfalls nicht zu schaffen ist.  Worum es in diesem Konflikt eigentlich geht sind aber nicht 5% mehr Lohn oder eine Arbeitszeitverkürzung, sondern das brechen von Tarifverträgen, Gesetzen und das Zuwiderhandeln zu BGH-Urteilen. Siehe Ausschluss von Fremdvergabe, Sonntagsarbeit und zwangsweiser Einsatz von Beamten auf bestreikten Posten. Vor Allem aber geht es um die unsägliche Beschäftigungspolitik der Post. Befristete Verträge über viele Jahre, Pseudo-Zweckbefristungen und Nichtübernahme der eigenen Azubis. Stattdessen sollen die Betroffenen nach Jahren der Betriebszugehöhrigkeit den gleichen Job für bis zu 30% weniger Lohn in den neuen konzerneigenen Gesellschaften machen. Wer vor diese Entscheidung gestellt wird, kann nur zum letzten Mittel, dem Streik, greifen. Und allen Leuten, die auf die Gewerkschaft schimpfen, kann ich nur sagen; Sie haben ein Problem mit der Post und nicht mit deren Angestellten oder der Gewerkschaft.  Die Leistungen der Post sind nicht alternativlos (kein Monopol). Es ist eine AG und kann somit bestreikt werden. Dies ist ein Grundrecht".


Aufruf zur „Sonntagsarbeit“ an den Vorstand der Deutschen Post AG
namentlich: Dr. Frank Appel, Ken Allen, Jürgen Gerdes, John Gilbert, Melanie Kreis, Lawrence Rosen

An den Vorstand der Deutschen Post seit dem 08.Juni wird bei der Post unbefristet gestreikt. Ihr Ziel als Vorstand ist es die kraftvolle Entwicklung der Post zu fördern. Bevor alles den Bach runtergeht klettern Sie Sonntags selbst in den gelben Wagen. Denn die Angestellten neiden ihnen den Erfolg ihrer Arbeit. Alle offenkundige Feindschaft haben Sie bisher im Bewusstsein ihrer Verantwortung ertragen. Nun will man sie aber demütigen man verlangt von ihnen berechtigte Forderungen zu erfüllen. Sie erleben wie sich die Mitbewerber zum tückischen Angriff rüsten. Man will den Testsieger im Wettbewerb nicht dulden. Wer um das Ansehen der Deutschen Post AG kämpft wird durch Erniedrigung seine Ehre verlieren. Es muss den nun die Sonntagsarbeit entscheiden. Darum auf zur Sonntagsarbeit lieber Vorstand! Jedes Schwanken jedes Zögern wäre Verrat an der Deutschen Post AG. Es geht um sein oder Nichtsein der Deutschen Post AG. Wehren sie sich bis zum letzten Hauch. Sie werden diesen Kampf auch bestehen. Noch nie wurden Arbeitgeber überwunden wenn sie sich einig waren. Vorwärts mit Gott der mit ihnen sein wird wie er schon mit Kraetke und Scheel war. Klettern Sie hoch auf den gelben Wagen. Damals wie heute gilt „immer mit dem Kopf durch die Wand“.


Andreas K.: 
Es kotzt mich an! Warte seit dem Streik auf zwei Pakete,zich Briefe!nix kommt an ! Ebend kommt DHL ,komisch aber nicht zu mir ! Leute der Post,ihr seit das letzte!bin stinksauer,euer bekloppter Streik kostet anderen ihre Existenz!was soll das? Seit froh eine Arbeit zu haben!hat nicht jeder!wenn man streikt,bitte nicht auf des Kunden kosten!!! Erst die Sendungen annehmen,dafür kassieren,dann nicht ausliefern und mit unserer kohle arbeiten!Frechheit! Macht die Läden dicht,nehmt nichts an an Pakete ,Briefe das wäre fair,stattdessen kassiert ihr unser Porto und staut unsere ware !!! Und dann noch dieses Manko wir haften für nichts !absolute Frechheit!!!! Und diese Merkel müsste gleich mit verschickt werden,Richtung Nordpol !sich Gedanken machen über dieses scheiss Griechenland,aber über ihr eigenes Land ,den Streik nicht ein funken Gedanken verschwenden!was interessiert mich Griechenland?nix! Ich lebe hier in Deutschland!wenn die Griechen nicht mitziehen wollen,bitte,dann weg ohne Grosses gebettelt !einfach nur traurig ein deutscher zu sein,hier geht alles bergab ! Hat nichts mit Fremdenhass zu tun,aber unsere Probleme in unserem Land sind halt wichtiger,dass sieht man jetzt wieder wo diese oberbosse der Post nur mist bauen und kein arsch was dagegen tut ! Man bin ich sauer !!!!!!!"


Bianca H. aus Kandel: 
Ich komme aus Kandel( Pfalz) auch ich muss sagen, das es eine große Lüge ist, ich habe seit Anfang Juni keine Post mehr bekommen. Pakete sind laut Internet bei mir angekommen, was nicht stimmt, ich habe nichts bekommen noch hab ich was Unterschrieben noch wurde ein Benachrichtigungszettel in den Briefkasten geworfen. Bei uns vor Ort ist eine Sortierstation... ich war dort wollte meine Post holen, wurde mir unter einem ( grinsen ) gesagt, es ist nichts sortiert worden und es wird auf unbegrenzte Zeit keine Post geben. Denen macht das Spass das wir" Unschuldigen" darunter leiden müssen!! Wir kommen nun in die 4t Woche, was ist wenn meine Post ..Pakte wo bezahlt sind nicht nicht mehr ankommen? Wer gibt mir mein Geld zurück.. ? Verdi bestimmt nicht..


SIM-HEI Sauer:
"Poststreik und keinen interessiert es!!! Die Streiks bei der Bahn und bei den Erziehern sind durchgehend in der Presse. Also bei uns kommt auch so gut wie keine Post an. 80% ist lächerlich. Aber immerhin kamen schon 2 Mal Briefe. Aber ich habe vollstes Verständnis für die Briefträger. Sie sind die, die bei Wind und Wetter jeden Tag viele Stunden für die Kunden unterwegs sind, den Gewinn von 3 Milliarden erarbeiten und bekommen als Dankeschön weniger Lohn bzw. nicht mehr alle den gleichen Lohn, während sich die Konzernspitze und die Aktionäre die Taschen voll machen. Also geht es der Post nicht schlecht und sie müssen nicht am Lohn für die wichtigsten kleinen Mitarbeiter sparen. Die 6000 Stellen sind doch nur der Anfang, wenn die durch sind werden ganz schnell alle Zusteller ausgegliedert. Wobei die vielen befristeten Kräfte vermutlich richtig unter Druck gesetzt werden und sich nicht trauen zu streiken. Was ist aus dem guten alten Zusteller geworden? Ständig kommen Neue und das Vertrauen in die Post schwindet. Wohl dem, der noch seinen alten Zusteller hat. Wenn der in Rente geht ist die gute Zeit vorbei. Vielleicht sind die Kunden ja auch schon abgehärtet, weil die Zustellung auch vor dem Streik nicht mehr überall täglich normal war. Und die Angst vor höherem Porto für Briefe wegen den Lohnkosten ist auch unbegründet, das Porto wurde letztes Jahr auf 58 Cent und dieses Jahr auf 60 Cent erhöht. Damit ein Herr Appel (Lohn 9,6 Millionen!!!) seine Gewinnversprechen einhalten kann. Auch Gesetze scheinen die Post nicht zu interessieren, siehe Sonntagsarbeit, Zeitarbeiter, Polen, Postgeheimis, usw. Alles wird in Kauf genommen und keiner unternimmt etwas! Liebe Briefträger, ich stehe hinter Euch, ihr MÜSST etwas dagegen tun. Auf die Solidarität".


Marc aus Petersberg-Steinau:
"Wir sind hier seit 3 Wochen komplett ohne Brief- und Paketpost und wir erwarten unter anderem wichtige Dokumente und Medikamente. Trotzdem habe ich großes Verständnis für die Mitarbeiter und den Streik. Wer sich dem ständigen Drehen der Großkonzerne an der Lohnschraube entgegenstellt, hat meinen Respekt. Ein einfacher Arbeiter oder Angestellter sollte trotz allem Streben der Konzerne nach immer mehr Umsatz von seinem Gehalt LEBEN können!
Kein Verständnis habe ich für einen Konzern, der Millionengewinne macht, dessen Vorstandsvorsitzender im Monat rund 280.000,- Euro verdient, und der die Tarifverträge mit seinen Angestellten aushebeln will!
Die Informationspolitik des Konzerns ist eine reine Unverschämtheit: "Es sind Hinweise auf Beeinträchtigungen am Empfangsort bekannt, so dass es vermutlich zu Verzögerungen bei der Auslieferung Ihrer Sendung kommen wird." - das ist lächerlich!!
Was mich zusätzlich maßlos ärgert, ist dass die deutschen Medien dieses Thema versuchen komplett auszublenden. Abgesehen von kleinen Tageszeitungen oder Onlinemedien werden so gut wie keine Informationen veröffentlicht. Jeder sollte versuchen, den Druck auf die Post zu erhöhen, sich doch endlich an den Verhandlungstisch zu setzen, damit dieses Drama bald ein Ende hat."


Thomas W., Mönchengladbach:
"Mit der Post erlebt man Theater ohne Eintritt zu zahlen. Die Streiktage machen es möglich. Auf der Suche nach meinen Paketen, die im Ziel-Paketzentrum Krefeld beigesetzt wurden, lernte ich die Hotline der DHL kennen. Statt Balsam für die Seele gibt’s dort Öl fürs Feuer. Ich erlebte eine vom Streik frustrierte Mitarbeiterin, mit Kommentaren, die unter die Haut gingen, „stellen Sie sich nicht so an mit ihren lumpigen Paketen..., kaufen Sie sich ihren Krempel doch im Einzelhandel..., glauben Sie der Chef oder der Vorstandsvorsitzende Herr Dr. Appel sind für sone wie Sie zu sprechen...“ nichts für schwache Nerven diese Berliner Schnauze. Aber kein Wunder bei dem Dauerfrust der Kunden. Mir tat die Frau nur leid. Die Dame die ich danach unter 0228-18929000 im Vorzimmer von Herrn Dr. Appel sprach, brachte Licht in den Schatten. Doch ein Fahrer der DHL der mir Montag erzählte, wie er die Sonntagsarbeit erlebte und wie er freundlich gesagt dazu gepusht wurde ... warf ein schräges Licht auf das Unternehmen. Vorbei sind die beschaulichen Zeiten mit Walter Scheel und „Hoch auf dem gelben Wagen“. Für die Verzögerung und die uncoolen Sprüche kriegt die DHL von mir das Testurteil „mangelhaft“. Pappen sich das mal auf den gelben Wagen. Die Meldungen der DHL Pressesprecher zum Streik haben mit der Realität genauso viel zu tun wie ein Furz mit frischer Luft. „Lieber Herr Dr. Appel, schnappen Sie sich einen von den wilden Kerlen, motivieren Sie ihn so lange, bis er meine Pakete bringt“. Dann hab ich endlich die Ersatzteile für mein Fahrrad."

Gerda W., Westerland: Mir ist irgendwie mulmig bei dem Gedanken, dass der Streik noch länger dauert. Kann man die „Parteien“ nicht in eine Runde bringen und sachlich miteinander verhandeln? Es geht hier nicht hauptsächlich um Geld, sondern um Macht! Und das alles auf dem Rücken von unbeteiligten Bürgern. Drei Wochen ist uns der Briekasten leer; der Zusteller wird eines Tages mit einer großen Karre vor unserer Tür stehen; Ich werde ihn gleich zur grünen Tonne schicken; da wird Altpapier entsorgt! Mit sehr unfreundlichen Grüßen"

Heinrich B.: Hallo liebe Postkunden, ICH BIN EIN "ALTER" POSTLER, ich verstehe ihren Unmut, aber schauen Sie sich dochmal an, wie die Deutsche Post mit diesem Streik umgeht, sie greift zu mehr als fragwürdigen Methoden, karrt Leiharbeiter aus halb Europa zusammen, beschäftigt sie als Streikbrecher, zu einem niedrigen Lohn, lässt sie unter widrigen Umständen wohnen, hockt dafür eventuell noch Miete ab, Blockiert jede Verhandlung, setzt Kollegen unter Druck um Sie vom streiken ab zu halten, gibt zum Teil falsche und/oder Halbwahrheiten als Infos heraus, usw.. Klar, es geht hier um die Zerschlagung des Postkonzerns in kleinere Töchterunternehmen, in denen der Arbeitnehmer keinen Schutz vor der Willkür des Arbeitgebers hat, wo der Zusteller zum Sklaven mit minum Lohn gezwungen ist, zu arbeiten! Glaubt irgendjemand, die Post würde damit aufhören, wenn Sie erst alle Strukturen der Betriebsräte und Verdi zerstört hat? Wie würde die Zukunft aussehen? Dann gäbe es keine Post mehr, so wie wir sie kennen, Qualität und Vertrauen gäbe es nicht, sie könnten sich nicht mit Ihrem Zusteller unterhalten, spricht kein deutsch, wenn sie Glück haben vielleicht etwas englisch. Wir Alten Postler würden zwar vielleicht noch arbeiten, wären aber Aufstocker. Wer diese zukünftige Post will, bitte dann sollten wir wirklich aufhören zu streiken. Ich wünsche mir aber FÜR UNS POSTLER UND UNSERE KUNDEN, die Post zu der man Vertrauen hat, bei der die Zustellqualtät stimmt, und der auch deutsch spricht, ob Deutscher, Holländer, Pole, Rumäne, usw. Und wer zur Zeit, auf wichtige Dokumente / Post wartet, sollte einfach im zuständigen Briefzentrum, Zustellstützpunkt usw. anrufen, ob man sich die Post selber raussuchen kann, Firmen, Versicherungen dürfen das ja auch, seit dem Streik interessiert das Briefgeheimnis niemanden mehr, wenn jetzt schon Mitarbeiter des Klingel Versandes zu Briefe sortieren als Streikbrecher missbraucht werden.

P.-W. G.: In unserer Konsens-Merkelrepubik geht es inzwischen zu wie in einem Dritteweltland. Streiks, Streiks, Streiks und unserer tollen Bundeskanzlerin aus Neufünfland ist das – wurscht. Sie sorgt sich um Griechenland. Privat kann ich mich hier in der Provinz nicht wehren – jedoch in meiner Funktion als Führungskraft in einem Unternehmen schon – ich arbeite in der Region Main-Rhön. Ich habe heute entschieden dass wir unseren Briefverkehr ab sofort und für die Zukunft komplett auf die Main-Post-Logistik umstellen. Wir haben als Dienstleister neben einem hohen Anteil an elektronischer Post noch einen hohen Postanteil den ich ab der nächsten Woche auf NULL reduzieren werde. Die Briefzusteller können sich bei VERDI bedanken wenn sie ihre bei der Post noch relativ gut bezahlten Jobs verlieren und hinterher für niedrigere Löhne bei Wettbewerbern der Post anheuern müssen. Erinnert sich denn überhaupt noch jemand an SCHLECKER und die Rolle von VERDI und dem Parteimitglied der GRÜNEN Frank Bsirske (der Vater war Anhänger der KPD!). Herr Bsirske verdient als VERDI-Chef 175.000 Euro brutto im Jahr und kassiert ZUSÄTZLICH für seine Aufsichtsratsposten 427.000 Euro brutto im Jahr, das sind insgesamt knapp über 600.000 Euro jährlich und im Monat 50.000 Euro.! Das ist das DREIFACHE der Einkünfte unseres Bundespräsidenten der 200.000 Euro im Jahr verdient. Mehr Gewerkschaftsmiglieder heißt – mehr Kohle für den Gewerkschaftsbonzen Frank Bsirske. Schlecker war einer der „Siege“ von VERDI und Herrn Bsirske – alle Ziele erreicht – Unternehmen pleite. Man unterhalte sich einmal mit ehemaligen „Schlecker-Frauen“ und wie froh diese wären gäbe es ihren alten Arbeitgeber noch. Alles VERDI-Bsirske-Geschädigte! Wollen die Beschäftigten der Deutschen Post das auch? NACHDENKEN!!!

Sinsee: Liebe Osthessen-News Mitarbeiter, das Silberstück in Lehnerz bekommt ebenfalls keine Post und ich frage mich länger, was sich die Postverantwortlichen dabei denken. Der Streik geht in die 3. Woche, Fristen werden idR mit einer 14-tägigen Frist gesetzt, diese Fristen können nicht eingehalten werden. D.h. Fristen von Gläubigern, Gerichten, Anwälten, öffentlichen Behörden können nicht von Betroffenen wahr genommen werden und die Post tritt nicht für diese Schäden ein. Ich selbst befinde mich im Bewerbungsprozess und mein größter Albtraum ist es, dass irgendwann die Post ankommt und sich dort Einladungen für Vorstellungsgespräche befinden. Auch ich finde es gut, dass sich die Arbeitnehmer endlich wehren und keine weiteren Einschnitte hinnehmen, aber es muss alles im Rahmen bleiben. Ich frage mich wie die Post die ganzen Sendungen aufholen will? Meine Postbotin ist mit der regulären Post schon überfordert und kommt nicht hinterher. Wie soll das nach dem Streikende werden? Bekommen wir dann alle Post auf einmal oder über Monate hinweg die alte Post oder gehen Sendungen verloren? Für mich ist dieses Verhalten unverantwortlich.

Monika: Hallo, mich würde ja mal brennend interessieren, nach welcher Auswahl die Post jetzt verteilt wird? Wir sehen das Postfahrzeug zwar hier zum nächsten Ort fahre,n aber auf dem Rückweg fährt es wieder vorbei! Vielleicht sollte man mal ein Schild an der Straße hängen (und wo bleibt unsere Post). Vielleicht sind wir hier zu wenig Haushalte, dass es sich nicht lohnt. Nur dass wir die Tageszeitung, die wir hier per Post bekommen,  ja trotzdem bezahlen müssen - das ist ja das Ärgerliche!!

Willi K.: Es ist sehr merkwürdig, daß in letzter Zeit ausgerechnet Mitarbeiter, ehemaliger Bediensteter im öffentlichen Dienst Bahn/Post/Lufthansa, sich wochenlange Streiks leisten und teilweise mit Blick auf das sog. Mindestlohngesetz v. 8,5 Euro hingewiesen wird. Hier geht es aber gerade nicht, um diese Problematik. In den meisten Fällen wird hier erheblich besser bezahlt und es scheint hier um Prestige-Objekte einzelner Gewerkschaften zu gehen. Gerade diese sollten sich einmal z.B. die gezahlten Löhne und Gehälter im Bereich des privaten Transportgewerbes ansehen, welche ja auch von den Gewerkschaften mal ausgehandelt wurden, aber leider noch weit unter dem Gefüge der o. gen. Gruppen liegen. In dieser Gruppierung möchte nämlich keiner dieser Mitarbeiter anzugehören. ( siehe Streik bei Amazon). Dieser Bereich ist für unsere Versorgung mindestens so wichtig wie die oben genannten. Nur dort kann man sich eben keinen Streik erlauben (da schon immer privat) und muß die Nachteile durch den Streik der anderen doppelt „schlucken“.

Uta P.: Ich wohne in Jeßnitz - Sachsen-Anhalt. Auch bei uns bleiben leider seit dem 08.06. die Briefkästen leer. Ich kann ja die Post- Mitarbeiter verstehen. Aber leider geht das auf unsere Kosten. Und das geht nicht. 80 % Zustellung ist eine totale Lüge. Hab heute früh mit der Post zentrale telefoniert. Die haben natürlich kein Plan wann und ob jemals unsere Briefe und Pakete zugestellt werden. Bin stinksauer.

Rosie W.: Hallo liebes Osthessen News Team, ich lebe in Merkers/ Thüringen nahe der hessischen Grenze, auch bei uns kommt keine Post oder nur sporadisch. Hatte auf Sonntag gehofft, aber da kam leider auch nichts. Wir warten auf ganz wichtige Dokumente und haben Angst, dass diese eventuell verloren gehen könnten. Ich verstehe ja die Arbeitnehmer von der Post und dass man mit dem bischen Lohn keine Familie ernähren kann, aber doch bitte nicht auf Kosten anderer Leute, deren Existenzen auf dem Spiel stehen.

Hartmut L.: Hallo, ON Team, ich schließe mich der Meinung von Fabian S. an. Ich wohne in Lauterbach-Heblos. Hier sieht es ähnlich aus. Die Post und DHL sieht man selten, ich habe schon überlegt den roten Teppich vor meinem Haus auszurollen, aber helfen wird das wohl auch nicht. Obwohl ich die Mitarbeiter der Post verstehe, sollten die mal überlegen, ob sie zur Zeit den guten Ruf, den gerade DHL in der Paketbeförderung genießt, kaputt machen und viele vielleicht für immer zur Konkurenz wechseln, was ja wieder Arbeitsplätze kostet.

Walter G.: Wenn der Streikwahnsinn so weiter geht, geht es uns bald wie Griechenland. Die Gewerkschaft kann dann jahrelang mit den Banken und der EU in Brüsselverhandeln und wir sind alle ähnlich wie die Griechen. Wir Rentner haben das kaputte Deutschland aufgebaut. Jetzt versuchen einige Chaoten, unser Deutschland kaputt zu streiken.

Fabian S.: Guten Tag liebe Osthessen-News Redaktion, ich finde es sehr schön, dass sie sich diesem dringenden Thema annehmen. Meine Name ist Fabian S. und ich komme aus Antrifttal. Vorab um das klar zu stellen: Ich finde es richtig und wichtig, dass sich Arbeitnehmer zusammentun und für gerechtere Arbeitsbedingungen einsetzen, allerdings läuft in diesem Fall hier doch einiges schief: Wie meine Vorredner bereits erwähnten bekommen wir auch seit Wochen keine Post mehr - allerdings auch keine Rechnungen - um mal das Positive zu erwähnen ;) - außer ein paar Paketen, die teilweise abends und auch Sonntags zugestellt werden. Hierfür meinen Respekt und meine Dankbarkeit an die Arbeiter, die so ihr Bestes geben und versuchen, zumindest ein wenig zu helfen. Ich z.B. warte schon über zwei Wochen auf eine wichtige neue SIM-Karte, ohne die ich nichts mit meinem Handy anfangen kann (was ich trotzdem nebenbei abbezahlen muss) und ohne die ich auch schwer erreichbar bin. Nun der Punkt weswegen ich mich eigentlich veralbert fühle: In den Städten ringsherum (Neustadt, Stadtallendorf) sehen wir immer wieder Postwagen (korrigiert mich wenn ich mich irre) und ich finde es sollte möglich sein zumindest abwechselnd immer mal ein paar Ortschaften auch zu beliefern! Um es deutlich zu sagen: Ich fühle mich, als würde die Post denken: "Ach die wohnen eh am A**** der Welt, die können vernachlässigt werden!"


Wolfram H.:
Hi. Ich bin auch Betroffener, aber ich stehe hinter den Streikenden. Wie die Bahn ist die Post ein Unternehmen, welches zu großen Teilen dem Bund gehört. Seit Jahren keine gescheiten Lohnsteigerungen. Und die Anerkennung? Briefträger werden nur dann wahrgenommen, wenn sie mal nicht kommen! Jeder will für seine Arbeit vernünftig entlohnt werden, auch die Briefträger. Und dass ein Streik nun mal die Kunden trifft, das ist halt so. Wie bei der Bahn. Leute, beschwert Euch nicht bei den Gewerkschaften, die machen ihren Job. Beschwert Euch bei den Arbeitgebern! Die machen immer größere Gewinne und geben sie nicht an die Mitarbeiter weiter, sondern zahlen daraus Dividenden an ihre Aktionäre... Und äh... wer war hier nochmal der größte Aktionär?

Werner N.:  Hallo Guten Tag, auch in Neuhof gibt es keine bzw. nur sehr wenig Postzustellungen. Hier gibt es einen beamteten Zusteller, der seinen Dienst, wie er sagt, machen muss. Leider nicht hier im Bezirk. Ich schlage vor, die ganzen Dummschwätzer bei der Deutschen Post hinauszujagen. Sollen die bitte den Dienst der Zusteller machen. Pakete und Briefe sortieren, Pakete schleppen - von Tür zur Tür und das bei jedem Wetter. Sehr geehrter Herr Dr. Appel, hören Sie auf, die Postbediensteten zu behandeln, als wären sie Sklaven. Sie behaupten die Post habe ein Struktur-Problem und sei die teuerste in Europa. Ich stimme Ihnen zu. Das Struktur-Problem liegt im Wasserkopf des Unternehmens Post. Lassen Sie den Vorstand und alle Geldsauger die damit verbunden sind, auslagern, damit auch diese auf 20 bis 30 Proeznt ihres Einkommens verzichten müssen, und Sie werden sehen, Herr Schäuble kann weiterhin seine von Ihnen versprochene 8 % Dividende einstreichen. Hören Sie auf bei denen zu sparen, die Tag für Tag die Schwerstarbeit machen.

Mechthild S.: Sehr geehrte Damen und Herren, es ist langsam eine richtige Schweinerei der POST. Von Existenzgründen etc. abgesehen, seit 5.6. wird hier im Bereich Leipziger Straße nix zugestellt. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit! Wer haftet für die finanhziellen als auch persönlichen Verlusten? Ich wünsche, dass das Monopol der POST endlich abgeschafft wird - und diese (POST) dann endlich ihren Abgang macht.

Harald H.: Immer mehr Menschen müssen ihren Lebensunterhalt aus Niedriglohn-Beschäftigungen bestreiten. 8,50 Euro pro Stunde macht bei 160 Arbeitsstunden 1.360 Euro Brutto im Monat. Netto also je nach Steuerklasse weit unter 1000 bis vielleicht knapp 1000 Euro. Wenn die Gesellschaft nicht dafür kämpft, in Zukunft Löhne zu bekommen, die es ermöglichen, von der Arbeit zu leben, wie soll es dann weiter gehen? Wie soll man ohne Streik hier vorgehen?
Arbeitnehmer: „Bitte lieber Arbeitgeber gib mir mehr Geld ich kann von meinem jetzigen Lohn nicht mehr leben.“ Arbeitgeber: „NEIN!“ Arbeitnehmer: „Dann eben nicht, aber ich hab es ja versucht, vielleicht nächstes Jahr..“
Eine Überlegung noch: Sobald jemand von solch einem Lohn eine Familie ernähren muss wird er überlegen wo er sparen kann (muss). Die erste Möglichkeit die mir dazu einfallen würde wäre keine Zeitung mehr zu kaufen. Dann allerdings haben die Zeitungen ein Problem.

Christoph B.: "Hallo liebes Redaktionsteam! Ich kann mich nur der Meinung meiner Vorredner anschließen.
Auch in Ludwigsau-Friedlos wird seit über 2 Wochen keine Post zugestellt. Lediglich ein paar Pakete fanden am 21./22.06. den Weg zu ihren Empfängern. Das diese Zustellungen 80% des Gesamten darstellen wage ich sehr zu bezweifeln.
Auf der einen Seite kann man die Angestellten verstehen, die hier lediglich ihr persönliches Recht zur Kundgebung wahrnehmen. Auf der anderen Seite stellt sich hier die Frage der Verhältnismäßigkeit. Warum muss eine komplette Gesellschaft über Wochen unter den Entscheidungen eines einst staatlichen Betriebes leiden?
Das hier in die Geschäftstätigkeit eines jeden deutschen Unternehmens eingegriffen wird ist den Herren Streikführern anscheinend nicht bewusst! Ich selber als Unternehmer muss meine Kunden von Tag zu Tag vertrösten, da wichtige Vertragsunterlagen in den Lagern des Landes verweilen, anstatt dem Kunden zur Unterschrift zur Verfügung zu stehen.
Wer kommt für die entstandenen Schäden der Einzelnen auf? Die Deutsche Post lehnt sich hier ja eindeutig zurück und verweist lediglich auf "Höhere Gewalt"...  Ich plädiere also an die Vernunft aller Beteiligten, hier eine schnelle Lösung zu finden, um weiteren Schaden an der Gesellschaft zu vermeiden."

Uwe St.:  "Ich weiß auch nicht, wo die 80% Zustellung herkommt, aber hier in Eiterfeld sind es NULL Prozent. Ich warte seit 2 Wochen auf einige Pakete, aber nichts tut sich. Von Seiten DHL werde ich vertröstet. Das einzig Gute dabei ist, dass mein Briefkasten seit 2 Wochen praktisch Werbefrei ist."

Antje S.: "Guten Tag, wieso wird in den Medien nichts mehr vom Poststreik berichtet? Wir bekommen seit zwei Wochen keine Post mehr. Laut Rücksprache mit Post (auch Webseite der Post) gibt es Verzögerungen von zwei bis vier Tagen. Das ist aber alles Quatsch. Nüst bekommt seit zwei Wochen keine Post mehr.

D. Henkel: "Hallo liebes Osthessen-News Team, in Ihrem Artikel auf der Osthessen-News Seite schrieben Sie "Laut Thomeczek kämen trotz des Streiks Briefe in der Region Osthessen zu 80% auch an. Eine Einigung beider Parteien ist im Moment nicht in Sicht“. Also gehören wir in dem Ortsteil Petersberg-Steinau zu den 20%, die seit zweieinhalb Wochen weder Briefe noch Pakete bekommen. Ich warte auf ein Paket, das ich am 25. Juni (also am Donnerstag) brauche, weil dort mein Patenkind Geburtstag hat. Dies sollte schon am 12.Juni zugestellt werden. Ich bin schon sehr sauer, das noch nicht mal ein wenig Post ankommt. Bei der Bahn der Streik war ja dann nicht so schlimm, weil dort ja die Beamten zum Dienst gerufen wurden und dort auch Züge gefahren sind - trotz Streik."

Joachim M.: "Sehr geehrte Damen und Herren, zu Ihrem Bericht ist anzumerken, dass hier offensichtlich nicht mit offenen Karten aller Beteiligten gespielt wird. Die angebliche Zustellungsquote von 80 % bzw. eine verzögerte Auslieferung der Briefe trifft auf keinen Fall zu. In Fulda-Horas wird beispielsweise An der Liede seit dem 8.6.2015 keine Post zugestellt (außer Pakete), in der darunterliegenden Schlitzer Str. ist ein Briefträger auf dem Rad zu sehen, dort wird offenbar zugestellt. Hier sieht man die Flexibilität des Unternehmens Deutsche Post. Es sind einfach zu viele "Ahnungslose" am Werk. Es ist einfach nur ärgerlich."

Peter Z.: "Liebe Redaktion, vielen Dank für ihren Bericht über den Poststreik. Ich finde, dass über diesen Existenz bedrohenden Arbeitskampf der Post viel zu wenig berichtet wird. Was mich am meisten aufregt ist, dass (warum auch immer) so getan wird, als würde trotz des Streiks alles halbwegs normal laufen. Wie auch in ihrem Bericht zu lesen ist: Zitat:“ Laut Thomeczek kämen trotz des Streiks Briefe in der Region Osthessen zu 80% auch an“. Das ist schlichtweg falsch. Seit dem 08.06.2015 kommt in Rasdorf zu 100% keine Post/Pakete mehr an. Das ist für mich so langsam Existenz bedrohend, da ich z.Z. nur sehr eingeschränkt arbeiten kann da ich auf wichtige Muster warte die eben seit zwei Wochen nicht ankommen. Hier wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn diese Tatsache auch die Öffentlichkeit erfahren würde, das nicht 80% der Anwohner die Post erhalten, sondern 100% keine Post mehr bekommen! Die Post soll ihren Mitarbeiten einen vernünftigen Lohn geben und nicht so tun, als müsste sie wegen den Kosten auf die Personallöhne schauen. Ob der Brief jetzt 62 Cent kostet oder 64 Cent, das macht für die Masse der privaten Leute und Betriebe gleich gar nichts aus! Letztendlich zahlen wir diesen Streik als Endverbraucher sowieso. Wer zahlt meinen und den volkswirtschaftlichen Schaden allgemein, der vermeidbar war! Das Post Monopol wird hier und heute zum wiederholten Mal schwer in Frage gestellt."

Auch aus dem Alsfelder Rathaus erhielt OSTHESSEN|NEWS eine Reaktion: „Wir werden versuchen für Alsfeld etwas hinzukriegen,“ war die Aussage von Friedhelm Schlitt, Regionaler Beauftragter der Deutschen Post AG gegenüber Bürgermeister Stephan Paule in einem Telefongespräch. Bürgermeister Paule hatte den Kontakt zu Schlitt aufgenommen, um deutlich zu machen, dass seit zwei Wochen zahlreiche Alsfelder Privathaushalte keinerlei Zustellung mehr von der Deutschen Post erhalten haben. Schlitt wies auf die angespannte Situation aufgrund des andauernden Streiks der Postzusteller hin. Man werde sich aber bemühen, mit der vorhandenen Notfallbesetzung für Alsfeld wenigstens ein Stück weit für Abhilfe zu sorgen. Keine Aussage sei derzeit möglich, wann der Ausstand der Post-Mitarbeiter beendet sein würde. Bis dahin müssen die Bürgerinnen und Bürger weiterhin mit gewissen Einschränkungen bei der Postzustellung rechnen."

Pressemitteilung von ver.di hessen: "ver.di Hessen ist zunehmend irritiert von dem Verhalten des Darmstädter Regierungspräsidiums, was die Sonntagsarbeit bei der Deutschen Post angeht. Die Behörde ist nach arbeitsrechtlicher Auffassung von ver.di klar verpflichtet, die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes von sich aus zu überwachen. Sie hat hierbei praktisch die Funktion einer Arbeitspolizei. Demnach müsste sie im Falle der Sonntagsarbeit bei der Post prüfen, ob die Vorschriften eingehalten werden. Gegebenenfalls muss sie die Beschäftigung untersagen und Bußgelder verhängen. Landesbezirksleiter Jürgen Bothner: „Aber nichts von alledem passiert. Ganz im Gegenteil. Ohne jegliche Prüfung verteidigt das Regierungspräsidium die unrechtmäßige Sonntagsarbeit bei der Post unablässig und macht sich dafür sogar die Argumentation des Unternehmens zu Eigen. Man könne die Post zu Streikzeiten nicht durch Kontrollen zusätzlich belasten. Das stinkt doch zum Himmel. Langsam müssen wir uns fragen, ob das Regierungspräsidium nicht einfach der verlängerte Arm des Postkonzerns ist. Hier in öffentlichen Stellungnahmen zu argumentieren, dass die Arbeiten nicht an Werktagen durchgeführt werden können und sie deshalb in Ordnung sind und auch keineswegs genehmigt werden müssen, das ist nicht nur frech. Es ignoriert unsere Gesetzeslage. Dagegen werden wir uns weiter mit allen rechtlichen Mitteln wehren.“

P.W.: "Hallo Osthessen-News! Ich kann den abgegebenen Kommentaren nur zustimmen: In der Goerdelerstraße in Ziehers-Nord kommen seit zwei Wochen weder Briefe noch Pakete an.  Das so etwas möglich ist, finde ich unglaublich. Wer soll die Lügengeschichten der Post über die 80 Prozentige Zustellung denn glauben? Es ist doch eine Tatsache, das keine Post kommt! Für wie dumm hält die Post uns? Damit tut sie sich keinen Gefallen, die Kunden zu belügen. Ich bin dazu übergegangen, nichts mehr mit der Post zu versenden und wenn ich etwas bestelle, lasse ich es mir ganz bequem in ein Paketshop von Hermes liefern. Vielleicht bleibe ich auch nach dem Streik bei Hermes - da klappt die Zustellung wenigstens so, wie ich mir das vorstelle und es auch ganz normal sein sollte. Die hiesigen Ärzte werden nach Beendigung des Streikes sicher alle proppenvolle Wartezimmer haben: Beim Anblick der riesigen Berge von Millionen Briefen werden der größte Teil der Postbediensteten sicher an Burn Out erkranken. Vielleicht sollten wir schon mal die Weihnachtspost auf den Weg bringen!"

Heike B.: "Hallo, Suchmeldung: In Ebersburg - Thalau wird ein Postbote vermisst, zuletzt gesehen am 05.06.2015. Hinweis auf den Verbleib des Postboten nehmen die Thalauer Bürger sehr gerne entgegen. Spaß beiseite, mittlerweile ist es einfach ein Trauerspiel. Wie oben geschrieben, haben wir seit dem 05.06.2015 keine Post mehr erhalten. Pakete werden zur Zeit noch ausgefahren. Hier die Antwort der Deutschen Post auf die schrifliche Beschwerde. Auf Fragen wurde überhaupt nicht eingegangen: Sehr geehrte Frau B., vielen Dank für Ihre Nachricht. Es tut uns leid, dass Sie mit der jetzigen Situation bezüglich der Zustellung Ihrer Sendungen unzufrieden sind. Für die Unannehmlichkeiten bitten wir Sie um Entschuldigung. Aktuell laufen die Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft ver.di für die Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG. Aufgrund der Kündigung einer bestehenden Tarifregelung zur Arbeitszeit für Festangestellte durch ver.di ist die Gewerkschaft streikberechtigt und setzt das Mittel derzeit auch ein. Natürlich versuchen wir über Notfallpläne die Zustellqualität weitestgehend sicherzustellen, um die Auswirkungen für unsere Kunden möglichst gering zu halten. Dennoch können wir nicht ausschließen, dass Briefe möglicherweise länger als gewohnt unterwegs sind. Ob Sie von den Verzögerungen betroffen sind, erfahren Sie auf unseren Internetseiten www.dhl.de/streikinfos und www.deutschepost.de/streikinfos . Wir freuen uns, wenn Sie bald wieder mit uns zufrieden sind. Mit freundlichen Grüßen Ihr Kundenservice. Vor allem wurde nicht darauf eingegangen, dass manche Ortschaften schon seit über zwei Wochen keine Post mehr erhalten hat und wie sie auf die aberwitzige Zahl von 80 Prozent kommen. Warum wird der Poststreik in der überörtlichen Presse nur am Rande erwähnt? Der Poststreik ist für einige Betriebe existenzbedrohend. Bei dem Bahn- und Kindergartenstreik hat sich die Presse mit der Berichterstattung überschlagen. Ich jedenfalls werde die Konsequenzen daraus ziehen und nur noch das über die Deutsche Post verschicken, was ich nicht anders versenden kann". 

Ursula S.: "Sehr geehrte Damen und Herren von der Post, ich finde es wirklich nicht schön, mit der ganzen Streikerrei. Ich erwarte dringend Pakete, die ich wirklich brauche und es tut sich fast nichts, außer am Sonntagmorgen, da stand doch wirklich der Postbote aus Fulda vor der Tür und hat mir ein Paket gebracht, darüber war ich sehr erstaunt, denn, das hat es ja noch nie gegeben, das Sonntags die Post kam, noch nie! Es waren 2 Postboten, die sich bereit erklärt hatten, weil 7.000 Pakete bei der Post in Fulda liegen, die Pakete auszufahren. Danke an diese 2 Postboten. Doch ich erwarte auch dringend ganz wichtige Briefe und nichts kommt. Seit dem 10. Juni 2015 bekomme ich keine Post mehr. Wie lange wird noch gestreikt?" 

Uwe B.: "80 Prozent werden wo ausgeliefert. Wir auf der Stuth (Flieden) erhalten seit Anfang Juni 2015 keine Post. Das einzige Auto was einmal in der Woche hier zu sehen ist, ist DHL Paket-Service und andere Paketzusteller. Wir hoffen das keine Post verloren geht oder vernichtet wird".

Angelika S.: "Auch ich kann nur zustimmen das die Aussage 80 Prozent der Post werde zugestellt, eine Lüge ist. Lehnerz bekommt seit 06.06.2015 null Post zugestellt. Bestellungen, die per DHL geliefert werden sollen, werden einfach in einer Filiale der Post abgegeben und nicht zugestellt. Habe in der vergangenen Woche meine Erfahrung gemacht. Werde in Zukunft DHL meiden. Hoffe das dieser Spuk bald vorbei ist. Finde auch in der Presse wird viel zu wenig über den Streik berichtet, als ob es völlig normal sei. Von den Folgen, die uns alle treffen werden, mal ganz abgesehen". 

Klaus I.: "Seit dem 09.06 wird in der Karlstrasse/Kanalstrasse keine oder nur sporadisch Briefpost zugestellt. Auf Anfrage wurde mitgeteilt, das der zuständige Briefträger zwar Beamter ist, aber zur Zeit Urlaub hat. Weiterhin wird es auch nach seinem Dienstantritt zu Verzögerungen durch den Abbau der aufgelaufenen Sendungen kommen. Besonders ärgerlich sind Sendungen von ebay, da es hier schnell zu negativen Bewertungen kommt, die eine weitere Betätigung bei ebay stark einschränken können".

Helmut E.: "Sehr geehrte Damen + Herren, vorweg, ich bin kein Mitarbeiter bei der Post. Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. Auf der einen Seite Menschen die auf die Post angewiesen sind - in der Mehrzahl Geschäftsleute und eine zweite Seite die Arbeitnehmer beim Unternehmen Post. Fakt ist, dass es dem Unternehmen Post gut geht wie lange nicht mehr. Die Konkurrenz wurde schon lange überholt. Die Deutsche Post (DHL) Group ist unangefochten Marktführer in Europa. Allein in Deutschland stellt sie täglich 3,4 Millionen Pakete zu. Der Marktanteil beträgt satte 43 %. Der Konzern erwirtschaftete in 2014 einen Gewinn (vor Zins + Steuern) von über 2 Milliarden, dass sind 2/3 des Gesamtgewinns. Und weil die Geschäfte so gut laufen wurde kürzlich auf der Hauptversammlung die Dividende für die Aktionäre erhöht - ist das nicht schizophren. Fazit: wenn es einem Unternehmen sehr gut geht, muss dann immer wieder an der "Arbeitnehmer-Schraube" gedreht werden? Es heißt, wir haben nahezu alle eine Vollbeschäftigung, aber zu welchen Bedingungen / Löhnen!"

Wenn auch Sie uns Ihre Meinung zum Poststreik mitteilen möchten, können Sie uns eine Email unter: r[email protected] schicken. (Miriam Rommel) +++


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