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FULDA "Aktion Junge Fahrer"

Bundesweite Aufklärungsveranstaltung über Verkehrssicherheit

05.08.15 - Eine beeindruckende Verkehrssicherheitsaktion der Kreisverkehrswacht Fulda gegen den Unfalltod junger Menschen im Straßenverkehr an der Heinrich-von-Bibra-Schule in Fulda. Unterstützt wurde diese Aufklärungsaktion durch den Bericht von Peter Schaum, der seinen damals 17-jährigen Sohn bei einem Alkoholunfall verloren hat. Eine deutschlandweit einmalige Kooperation in der Verkehrsunfallprävention, die vom Bundesverkehrsministerium unterstützt und der Deutschen Verkehrswacht gefördert wird.

"Wer im Straßenverkehr seine Intelligenz ausschaltet, lebt nicht nur gefährlicher, sondern oftmals auch kürzer." Mit diesen provozierenden Worten versuchte Gerhard Brink, Moderator der Kreisverkehrswacht Fulda, die Aufmerksamkeit von 140 Schülern der zehnten Klassen zu wecken. Da die Veranstaltung öffentlich war, schauten auch einige Passanten vorbei, um zu sehen was da denn los ist. 

Die Unfallzahlen sind immer noch erschreckend. Bundesweit starben im Jahr 2014 insgesamt knapp 496 junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren, davon alleine 320 im Pkw und 6.760 wurden im Pkw schwer verletzt. Zahlen, die zum Gegensteuern auffordern.

Dieses versucht die Schule schon seit mehr als zehn Jahren die Heinrich-von-Bibra-Schule in Fulda. Konrektor Dr. Andreas Grenzer berichtete stolz den Schülern und Gästen, dass dies nun schon die zehnte Verkehrssicherheitsaktion gemeinsam mit der Kreisverkehrswacht Fulda ist. Er begründete bei seiner Begrüßung die Wahl des Zeitpunkts der Veranstaltung kurz vor Ende des Schuljahrs: „Alle Schüler, die nach den Sommerferien die Schule verlassen, sollten nochmals nachhaltig auf die Risiken im Straßenverkehr hingewiesen werden und sich ihres eigenen ganz individuellen persönlichen Unfallrisikos bewusst werden!“


Der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Fulda stellte den Veranstaltungsablauf vor und nannte als Ziel für diesen Verkehrssicherheitstag: „Jugendliche sollen anhand eigener erlebbarer Beobachtungen die Risiken im Straßenverkehr besser erkennen und entsprechend handeln!“

Tipps können sein:

Fahre nicht selbst, wenn Du was getrunken hast; bilde Fahrgemeinschaften und einer davon trinkt keinen Alkohol und vieles mehr. Zur Verbesserung des persönlichen Sicherheitsrisikos junger Menschen im Straßenverkehr, besonders im Bereich Alkohol und Drogen, war Thema des Referats „Risikofaktor Mensch – das persönliche Unfallrisiko!“ vom Moderator der Deutschen Verkehrswacht Gerhard Brink. Er verstand es in ansprechender packender Weise die Problematik des persönlichen Risikoverhaltens, verstärkt durch Alkoholkonsum beim Autofahren bewusst zu machen. Dabei setzte der Moderator auch authentische Unfallbilder aus der Region ein, die ihre oft schockierende, aber auch nachdenklich machende Wirkung nicht verfehlten.

Peter Schaum schilderte den Zuhörern mit großer Ergriffenheit das Gefühl eines Vaters, dessen 17-jähriger Sohn bei der WM 2006 gut gelaunt und fröhlich mit dem Motorrad zu einer „Public Viewing“ Veranstaltung fuhr und nicht mehr nach Hause kam. Dieser hoch emotionale Bericht eines Vaters bewegte viele Zuhörer.

Im Pausenhof der Schule waren viele praktische Sicherheitselemente aufgebaut. Mit einem lauten „Rumms“ schlug der Gurtschlitten der Verkehrswacht Offenbach am Ende der Rampe auf. Die Köpfe der beiden angegurteten Mitfahrer flogen trotz der geringen Geschwindigkeit von gerade einmal sieben Kilometer pro Stunde ruckartig nach vorne. Der Schreck war den Beiden noch anzusehen.

Eine Schülerin aus der Klasse 10a, die so etwas noch nicht erlebt hatte, sagte leise zu ihrer Schulfreundin: „Ab sofort werde ich mich auch innerorts immer anschnallen!“ Die Kreisverkehrswacht Hersfeld-Rotenburg unterstützte die Fuldaer Aktion mit einem Überschlagsimulator, einem Motorradsimulator und einem Reaktionstestgerät mit Alkoholsimulation.

In einem Pkw, der auf einem drehbaren Gestell angebracht war, konnten die angeschnallten Insassen
einen Überschlag erleben. Der Pkw drehte sich um die eigene Achse. „Auf dem Kopf stehend, beginnt der Stress“, kommentierte der Schüler Justin. Von der Kreisverkehrswacht Fulda, die mit fünf Akteuren vor Ort tätig waren, wurden noch zusätzlich angeboten: Ein Seh- und Reaktionstest, Infos zum richtigen Anschnallen im Pkw sowie ein Rauschbrillenparcours. Bernd Dombrowski erläuterte, dass die vier Brillen unterschiedliche Rauschwirkungen simulieren, die einer Blutalkoholkonzentration von 0,8 bis 1,5 Promille entsprechen.

Manche Benutzer der Brillen zweifelten, ob die Brille einen realistischen Rauscheindruck verschaffen könnte? Was sie sahen, entsprach ihrer Meinung nach nicht den gemachten Erfahrungen und der eigenen Erinnerung. Der Moderator Bernd Dombrowski erklärte:“ Die starke optische Wirkung der Rauschbrille vermittelt zwar andere Bilder als die real wahrgenommenen, aber das Gefühlserleben und die Reaktion des Körpers sind sehr wohl mit der Realität vergleichbar. Das Gefühl der Verunsicherung und der eingeschränkten Kontrolle über den Körper ist erlebbar und eine eindrucksvolle Selbsterfahrung.“ Der Konrektor Dr. Grenzer fügte hinzu: „Die Schüler mit den Rauschbrillen machen auf mich den Eindruck von tatsächlich Angetrunkenen.“

Eine weitere Station der Kreisverkehrswacht war ein Pkw Ford Focus, den die Firma Ford Sorg zur Verfügung gestellt hatte. In dem Pkw wurde die richtige Sitz- und Lenkradhaltung erklärt und fehlerhafte und somit verletzungsintensive Fehlhaltungen korrigiert, sowie die richtige Sitzhaltung demonstriert. Kein Schüler und auch die beiden Lehrer, die bei dieser Aktion mitmachten, hatten sich „richtig“ angeschnallt beziehungsweise saßen in der sicheren Position zum Lenkrad. „Aber alle wissen jetzt, was es heißt richtig angeschnallt zu sein“, kommentierte Gerhard Brink das nicht gerade erfreuliche Testergebnis.

Der Konrektor Dr. Andreas Grenzer fasste den Tag mit den Worten zusammen: „Jeder Schüler hat für sich, für sein persönliches Unfallrisiko, viele Handlungsstrategien an die Hand bekommen. Ich hoffe nun, dass viele meiner Schülerinnen und Schülern möglichst Vieles in den Verkehrsalltag übernehmen werden. Dann hätte der Aktionstag ein traumhaftes Ergebnis erzielt und wir könnten ruhiger und sicherer in die Sommerferien fahren!“+++


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