Joe GRETSCH wanderte zu den Ärmsten aus - "Lohn ist Lächeln der Menschen"

12.11.15 - Dieses Engagement ist beachtlich. Das Herz von Joe Gretsch schlägt für Südafrika. Das zeigt der ehemalige Fuldaer Bürger deutlich. Im Mai 2006 ist er erstmals in das Land gereist, um sich von einem stressbedingten Tinnitus zu erholen. Auch wenn er aufgrund seiner mangelnden Englischkenntnisse anfangs an seine Grenzen gestoßen ist, hat sich Joe schnell eingelebt. "Die Umgebung hat dazu beigetragen, dass ich rasch frei von Symptomen war. Nach nur drei Monaten in Südafrika war für mich klar, dass ich dauerhaft in diesem Land leben möchte", sagte Joe Gretsch zu OSTHESSEN|NEWS bei einem seiner seltenen Heimatbesuche dieser Tage in Fulda. Er habe einen neuen Lebensabschnitt begonnen. "Alles was ich mache, erfolgt in Teamarbeit. Unsere innere Motivation ist das Lächeln der Menschen, denen man hilft."

An jeder Ecke seien Missstände sichtbar und "man überlegt, wie man das Leid der Menschen lindern und deren Leben erleichtern kann." Die Umstände seien nicht immer ideal, aber wo ein Wille wäre, dort sei auch ein Weg. Freunde von Joe aus Fulda, Düsseldorf und München besuchten ihn in Südafrika. Den jungen Leuten war schnell klar: "Wir müssen helfen - alle waren voller Euphorie, treibende Kraft war Tobias Lamp", erinnert sich Daniel Schmidtke zurück. "Wir haben den Verein '2MoreSmiles' gegründet um Spenden für Joes Projekte zu sammeln." Schmidtke ist einer der acht Gründungsmitglieder des im September 2013 eingetragenen gemeinnützigen Vereins.

Joe Gretsch unterstützt in der Region Western Cape die Initiative 'Meals on Wheels'. Die Non-Profit-Organisation verfolgt das Ziel, die Ernährung der Bevölkerung in Südafrika zu verbessern und die Armut in der Bevölkerung zu lindern. "Ich helfe bei der Zubereitung der Gerichte, meistens Reis und Gemüse, und beim Verteilen der Essen", so Gretsch, der sich für die Ärmsten der Armen, die Schwachen und Behinderten sowie alte Menschen und Kinder einsetzt. Monatlich werden zwischen 12.000 und 15.000 Essen an zehn mobilen Verteilungsstationen an Kinder und Erwachsene verteilt. An der Helderberg Primary School ist Joe auch als Hausmeister tätig. 

Joe erhält kein Geld für seine Arbeit, sein Lohn ist das Lächeln der Menschen, denen ...

Zubereitung von täglichen Mahlzeiten.

In Südafrika hat Gretsch seinen Tinnitus verloren.

Mit seiner Arbeit hilft er an drei Kernproblemen des Landes: Ernährung, Bildung und Rassenkonflikt. "Viele Menschen sind auf Unterstützung angewiesen und nehmen diese dankbar an", berichtete Gretsch. "Wenn man täglich mit ansieht, in welchen Verhältnissen andere Menschen leben, muss man sich eingestehen, dass unser Lebensstandard eben nicht selbstverständlich ist. So werden in einem Land, in dem Armut an der Tagesordnung ist, die scheinbar eigenen Probleme schnell zur Nebensache."

1000 Euro-Unterstützung von Köller & Partner aus Fulda (v.re.): Gerhard Köller, ...

In der Region Fulda stoßen die Projekte von Joe Gretsch auf große Zustimmung. "Joe erhält kein Geld für seine Arbeit, sein Lohn ist das Lächeln der Menschen, denen er hilft", erklärte der Eichenzeller Tobias Lamp. "Genau diese Einstellung spiegelt auch die Philosophie von '2MoreSmiles' wieder: Schenke etwas mit einem Lächeln und es wird zu dir zurückkommen." Genau diesen Slogan hat auch die Steuerberater-Kanzlei Köller & Partner zum Anlass genommen, um 1.000 Euro an den Verein zu spenden. "Wir wollen Joe Gretsch bei seinem Lebenswerk weiterhelfen", sagte Kanzlei-Chef Gerhard Köller, der damit auch für seine berufliche Partnerin Michaela Althaus und das Team der Sozietät sprach. 

Jeder Euro sei goldwert, denn für nur 50 Euro können 220 Essen an Hilfsbedürftige ausgegeben werden. Für Köller und seine Mitarbeiter steht fest: "Es ist großartig, wie viel Freude und Kraft Joe Gretsch den Menschen gibt. Gleichzeitig ist es erschütternd, unter welchen Umständen und mit welchen Hindernissen Joe und sein Team täglich kämpfen müssen." (Christian P. Stadtfeld). +++