"Signet des Windes" steht - Schildepark mit optischem Abschluss

17.11.15 - Freilich, über Kunst lässt sich streiten. Das „Signet des Windes“ für den Bad Hersfelder Eichhof-Kreisel/ Campus Wortreich/ Schildepark hat eine vielbeachtete Vergangenheit – und kommt doch jetzt erst zu seiner eigentlichen Bestimmung. Seit dem Montagmorgen laufen am naturbelassenen Ende des Schildeparks die Bauarbeiten, um die 2010 von Ex-Bürgermeister Hartmut Henning Boehmer in Auftrag gegebene Skulptur endlich aufzustellen. „Vor Urzeiten“ sei das Windspiel angeschafft worden, es sei „längst bezahlt“ und es sei „alles dazu gesagt worden“, so Meik Ebert, der Pressesprecher der Stadt Bad Hersfeld.

Nach vielen Diskussionen um seine Daseinsberechtigung findet das 60.000 Euro teure Kunstwerk des renommierten Künstlers Karl-Ludwig Schmaltz endlich seine Wirkungsstätte. Mehrere Jahre musste es sein Dasein fernab der Kurstadt fristen, weil die Orte, denen es zugedacht war, nicht die richtige Beschaffenheit aufwiesen. Der Kreisel bei Amazon (erster geplanter Aufstellungsort): Die Statik in der Kreiselmitte hätte das Windspiel nicht ausgehalten, baulich wäre das auch nicht zu ändern gewesen. Vor der Schilde Halle (zweiter geplanter Aufstellungsort): Unpassend, weil die Sicht versperrend. Schließlich, vier Jahre nach Fertigstellung, haben die Bad Hersfelder endlich einen adäquaten Platz ausgemacht.

Am Ende des Schildeparks, wo sich mit dem „Signet des Windes“ ein „städtebaulicher Abschluss“ ergibt, wie es Ebert nennt, sollen in den kommenden Tagen neben dem Gießen des aufwendigen Fundaments für das neun Meter hohe Kunstwerk auch Bäume gepflanzt und das Areal optisch angepasst werden. Insgesamt werden diese Maßnahmen weitere 70.000 Euro kosten, so Ebert. Am Montagnachmittag steht es - und hält hoffentlich weiteren Stürmen in Bad Hersfeld stand.

Und das in Zeiten, in denen über den Fortbestand der Hersfelder Festspiele diskutiert wird. Aber die Steigerung der Aufenthaltsqualität um das Windspiel ist es bestimmt wert. (Anna Medlin)+++