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Fußball gehört definitiv in die Gruppe der beliebtesten Sportarten überhaupt. Wird dem Sport bald durch E-Sports der Rang abgelaufen? © jarmoluk (CC0-Lizenz)/ pixabay.com -

REGION O|N-SERIE: WISSEN

E-Sports vs. Fußball - ein Vergleich

25.01.16 - Fußballer verdienen exzellent und haben nach einigen Jahren ausgesorgt. Das trifft zumindest auf viele Spieler in den Top-Ligen der Welt zu. Allerdings gibt es eine Sportart, die ungleich bequemer ist, keine fliegenden Bierbecher, matschige Plätze oder anstrengende Trainings erfordert, den Geldbeutel aber gleichfalls gut füllt: E-Sports. Dieser Sport ist der Stern am Spielhimmel und kann sich mit Fußball durchaus messen - in puncto Beliebtheit, Verdienst und Anhängerschaft. Dieser Artikel beschäftigt sich damit, was E-Sports ist und wie er sich gegenüber König Fußball schlägt.

Zuschauerzahlen: Viele Zuschauer beim Zocken, leere Ränge im Stadion?

Sicherlich, eine Fußball-WM verfolgen im Schnitt laut FIFA knapp 715 Millionen Menschen weltweit. Von diesen Zahlen kann der E-Sport noch träumen, allerdings dürfen gewisse Faktoren nicht vergessen werden:

  • Die Zuschauerzahlen berechnen sich aus allen Spielen
  • Jedes Land besitzt TV-Verträge
  • Die Spiele werden weltweit übertragen
  • Nicht nur teilnehmende Länder übertragen die WM
Im Bereich E-Sports schauen bis zu 11,2 Millionen Menschen zu. Wird beim Spiel „League of Legends“ zur Weltmeisterschaft gerufen, können durchaus einmal diese Zuschauermassen die Vorgänge verfolgen. An dieser Stelle kommt jedoch der größte Unterschied zum konventionellen Sport zum Tragen: E-Sports wird nicht im TV übertragen. Gewöhnliche Fernsehzuschauer bekommen von dem Sport kaum etwas mit, was den Bekanntheitsgrad und die Zuschauerquoten natürlich massiv senkt.

Dennoch handelt es sich bei E-Sports mittlerweile um eine Sportart, die in knapp 60 Ländern weltweit anerkannt ist. Leider noch nicht in Deutschland. Hier ist die ESL Pro Series marktführend und kann mühelos mit der Deutschen Bundesliga verglichen werden. Verschiedene Ranglisten, Ligen und Turniermöglichkeiten beschäftigen professionelle E-Sportler das ganze Jahr über. Die offizielle Anerkennung als Sportart wird momentan noch vom Olympischen Sportbund abgelehnt, da den Sportlern zu wenig Bewegung vorgeworfen wird.

Preisgelder im E-Sport

Die Gagen beim Fußball sind für viele Fans nicht mehr nachvollziehbar. Immerhin liegt der Stundenlohn einiger Profis bei rund 15.000,00 Euro. In der Champions League erhalten die einzelnen Teams allein bereits für das bloße Erscheinen rund 3,9 Millionen Euro, sollte die Mannschaft auch nur einen Punkt holen, kommen gute 400.000 Euro oben drauf. Wer glaubt, dass dies nur in den internationalen Wettbewerben möglich ist, sollte sich die Bundesliga anschauen. Gewinnt der FC Bayern München die Meisterschaft, dürfen sich die Spieler über bis zu einer viertel Million Euro zusätzlich freuen. Während der Saison reagiert der Verein mit geringeren Zusatzgagen. Steht das Team auf den ersten beiden Tabellenplätzen, gibt es eine Siegprämie von 5.000 Euro für jeden Spieler, bis zum fünften Rang verringert sich der Betrag auf 3.000 Euro. Borussia Dortmund belohnt einzelne Punkte und lobt Einsatzprämien aus. Wer bei Werder Bremen gut verhandelt, kann mit knapp 13.500 Euro extra pro Punkt rechnen.

Kleinere Teams geben andere Richtlinien vor. So ist Mainz 05 beinahe geizig, immerhin gibt es hier je Punkt gerade einmal bis zu 5.000 Euro und bei Klassenerhalt dürfen sich Spieler über bis zu 1.000 Euro freuen. Der Geiz steht natürlich dennoch in keinem Verhältnis zu gewöhnlichen Berufen.

Und wie sieht das im E-Sport aus? Was können die Spieler in diesem Bereich verdienen? Wer gut ist, darf sich durchaus über solide Beträge freuen. So teilten sich in China 1060 Spieler rund 30 Millionen US-Dollar und verfügen über ein Gehalt von knapp 28.000 Euro. Die USA liegt nur auf dem dritten Rang, bringt jedoch mehr Spieler ins Rennen. Hier erhält ein Profispieler ungefähr 6.000 US-Dollar vom jährlich eingespielten Preisgeld.

Einzig ums Geld geht es beim E-Sports jedoch nicht. Die Stars unter den Computersportlern sind beinahe so berühmt wie Popstars und können, mit Glück, Geschick und Spielvermögen, ihr Leben absichern.
Die Einnahmen setzen sich bei den Spielern jedoch aus verschiedenen Faktoren zusammen:

  • Teamgröße
  • Preisgelder
  • Verträge
Ein Einzelspieler, der in Wettbewerben mit hohen Preisgeldern spielt, kann natürlich einen wesentlich höheren Betrag erspielen, als ein Teamkämpfer. Allerdings gibt es längst Berater, die, ähnlich wie beim Fußball, Verträge für ihre Profigamer aushandeln. Welche Zahlen genau verhandelt werden, lässt sich jedoch oft nur schätzen. Einige Spieler handeln extra Monatsgehälter aus.
Zu den Top-Gewinnern und somit Spieler mit einem vermutlich sehr gut gefüllten Konto aus dem vergangenen Jahr sind nach Angaben von Wettbasis.com:
  • Saahil Arora - 1.643.641 USD Preisgeld
  • Kurtis Ling - 1.641.177 USD Preisgeld
  • Sun Zheng - 596.796 USD Preisgeld
Ein kleiner Wunderknabe dürfte der aus Pakistan stammende Hassan Syed sein. Mit nur 16 Jahren spielte er gemeinsam mit seinem Team ein Preisgeld von 1.2 Millionen US-Dollar ein, wenig später gewann das Team bei dem Wettbewerb »The International« einen Betrag von 6 Millionen USD.

Auch einige deutsche Spieler können sich über solide Beträge freuen. Gerade das Spiel DOTA2 bringt den Kontostand auf neue Glanzzeiten:

  • Kuro Takhasomi erspielte knapp 650.000 USD
  • Adrian Trinks erspielte knapp 200.000 USD
  • Dominik Reitmeier erspielte 170.000 USD
Wie sieht die Zukunft aus?

Die Prognosen für die E-Sportler sind prächtig. Computerspiele bleiben beliebt und durch die neuen Online-Vermarktungsmethoden und den Einstiegen von Streaming-Diensten wie Amazon können die Wettbewerbe noch besser dotiert werden.

Doch wie bei jedem anderen Sport auch, fällt der Sieg nicht vom bloßen Himmel. Die Spieler müssen hart trainieren und das Spiel bis ins Detail kennen, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. 

Unbekannter, doch lukrativ

Beim Sport geht es heute natürlich auch um Geld. Beim Sport geht es heute natürlich ...

E-Sports mag im Vergleich zu Fußball noch unbekannt sein und gerade die jüngeren Generationen ansprechen. Dennoch locken auch hier hohe Gewinne und wer gut spielt, kann seinen Lebensunterhalt mit Glück, einem guten Team und soliden Verträgen verdienen. Vermutlich wird sich die Gewinnsumme in den nächsten Jahren noch nach oben entwickeln, gerade, wenn sich die Vermarktungsmöglichkeiten und Live-Schaltungen zu den Wettbewerben verbessern. Immerhin werden im Fußball viele Preisgelder auch nur gezahlt, weil die TV-Gelder diese Strategie erlauben.


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