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REGION NACHGEDACHT 161

Helau und Alaaf! .... Gedanken von Christina LEINWEBER

ZUR PERSON: Christina Leinweber, 1988 geboren in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologiestu-dium für sie vorbestimmt und beschlossen. Es ging dann für vier Jahre Studium in die nächste Bischofsstadt Paderborn - hatte dann ihr erstes Staatsexamen in der Tasche, bestand nach einjähriger Refendarzeit in Lauterbach auch das zweite Staatsexamen und ist seit Beginn des Schuljahres 2015/2016 Lehrerin an einer Fuldaer Mädchenschule. Ihre Tätigkeit als Kolumnistin bei osthessen-news.de möchte sie auch in Zukunft fortsetzen. Sie selbst bezeichnet sich als liberal-theologisch und kommentiert (seit 161 Wochen) in der Serie NACHGEDACHT Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht.

07.02.16 - Die Narren regieren aktuell die Stadt, Hessen und weite Teile des Landes - für die einen ist es ein Graus, für die anderen ist es die schönste Zeit des Jahres. Ich bin da zwiegespalten: Die Fastnachtskräppel schmecken mir viel zu gut, aber das zwanzigste Karnevalslied nervt mich schon. Dennoch: Diese "wilde", intensive Partyzeit vieler Jecken gehört quasi zu meiner Religion, auch wenn die Ursprünglichkeit des Festes dem Kommerz wohl weichen musste.

Die Begriffe sagen uns aber noch heute, worum es einmal ging oder noch heute geht. Denn "Karneval" oder auch "Fastnacht" deuten beide auf anstehenden Verzicht hin: Karneval heißt "ohne carne" - "ohne Fleisch." Das mag Sie jetzt an ein Eintopfgericht erinnern, aber es bedeutet nichts anderes, als dass bald die Fastenzeit folgt, in der man eigentlich kein Fleisch essen durfte. Diesem Begriff ähnlich ist "Fastnacht" - die Nacht vor dem Aschermittwoch, in der noch einmal ordentlich das konsumiert wurde, was dann für 40 Tage verboten war.

Wir feiern demnach immer noch ein Fest mit langer Tradition, auch wenn es vielerorts und auch persönlich einmal übertrieben wird. Hinzu kommt aber noch die Tradition, sich zu verkleiden. Sie ist als Bestandteil der fünften Jahreszeit nicht zu vergessen. Sein altes Ego, sein alltägliches Ich einmal zu verbergen, einmal jemand ganz anderes oder einmal ganz ausgelassen zu sein, braucht der Mensch wohl ab und zu.

Und umso wichtiger ist es doch dann, wenn man sich womöglich selbst verloren hat - ob in der Fastnacht oder im Alltag - in sich zu gehen. Eine vierzigtägige Pause ist dann vielleicht genau das, was der Mensch braucht, um sich wieder "einzunorden" und wieder auf Kurs zu sich selbst und vielleicht auch zu Gott zu kommen, der nach den 40 Tagen im Osterfest in besonderer Weise auf uns wartet .  (CHRISTINA LEINWEBER) +++


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