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Einfach mal "Ich liebe dich" sagen - das soll man am besten jeden Tag machen - also auch am Valentinstag. - Foto: Rike / pixelio.de

REGION Der Tag der Verliebten

Rosen, Segen, aber keine Hochzeiten! Der Valentinstag in Osthessen

14.02.16 - Valentinstag: Für die einen die 24 romantischsten Stunden im Jahr, für die anderen bloße Geldmacherei. So oder so: In Hotels, Restaurants, Konditoreien und Blumenläden ist es ein Tag, auf den man sich vorbereiten muss – manche öffnen ihre Geschäfte sogar, obwohl der Feiertag der Liebenden in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt: Der ABC-Florist Neuhann zum Beispiel. Hier gibt es sogar einen Blumenautomaten, um verzweifelten Ehemännern einen 24-Stunden-Service zu bieten.

Und auch im Landgasthof Hessenmühle im Lüdertal wird alles dafür getan, um den Liebenden – egal, ob es sich um Frisch- oder Langzeitverliebte handelt – einen besonderen Tag zu bescheren. „Bei uns gibt es seit dem Jahr 2005 am Valentinstag ein besonderes Angebot“, sagt Andrea Frank. Und die romantische Tisch-Deko, das Kerzenlicht und das Vier-Gang-Menü kommen an: „Seitdem wir das erste Mal Valentinstag in der Hessenmühle gefeiert haben, hat sich die Anzahl der Gäste mehr als verdoppelt. Im ersten Jahr sind wir mit 20 Reservierungen gestartet, in diesem Jahr sind es bereits 80 Personen, die bei uns zu zweit oder auch als Familie feiern.“ Frank würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass der Valentinstag in den letzten zehn Jahren besonders in der Gastronomie und Hotellerie stark an Bedeutung gewonnen hat. Während man früher nur einen Strauß Blumen oder ähnliches verschenkt hätte, würden Paare sich heute richtige kleine Auszeiten gönnen.

Aber an Bedeutung verloren hat der obligatorische Strauß Rosen für die Liebste deswegen dennoch nicht: Beim ABC-Florist Neuhann hat der 24-Stunden-Blumenautomat am Valentinstag Hochkonjunktur! Geld rein, Blumen raus. Und wem das zu unpersönlich ist, der kann sich auch im Laden beraten lassen – obwohl Sonntag ist: „Der Valentinstag ist bei uns ein sehr interessanter Tag“, sagt Elisabeth Neuhann. Viele junge Männer, die sich viele Gedanken um den Straß für ihre Liebste gemacht hätten, würden hereinkommen, manche sogar mit Schmuck oder Karten in der Hand, die Neuhann dann in die Blumen integrieren müsse, denn: „Der Valentinstag hat sich schon ein bisschen gewandelt.“ Während früher rote Rosen noch das Hauptgeschenk am Tag der Liebenden gewesen seien, seien sie heute eher Beigaben. Dennoch: Zwei- bis dreitausend Rosen würde sie am Valentinstag verkaufen, schätzt Neuhann. Und sollten es doch mehr sein, dann gehen die extra für den Tag rot-weiß gekleideten Floristinnen auch noch mal zum Händler und holen Nachschub. Neuhanns Tipp: „Es muss nicht immer Rot sein. Besonders toll ist die vierfarbige Rainbow-Rose.“

Nicht ganz so euphorisch blickt Klaus Müller, Inhaber der Konditorei Müller in Harmerz, auf den Valentinstag. Genau wie Neuhann sagt der 64-Jährige: „Der Valentinstag hat sich gewandelt. Die Zeiten, in denen man seine Liebste oder seinen Liebsten mit besonderen Kuchen überraschte, sind leider vorbei.“ Schade, findet er. In den 80er und 90er Jahren habe das noch anders ausgesehen. Damals seien am Tag der Liebenden noch mehr Torten in Herzform und mit romantischen Figuren über die Theke gewandert. „Aber die Zeit ist eben eine andere.“ Die meisten würden sich mittlerweile keine großen Gedanken mehr darum machen, mit was sie ihren Liebsten eine Freude machen könnten. „Heute muss alles schnell gehen, und man bekommt alles schon fertig vor die Nase gesetzt. An jeder Ecke kann man Valentins-Artikel kaufen.“ Würde aber doch jemand auf die Idee kommen, eine Torte für den 14. Februar anfertigen zu lassen, dann stehe die Geschmacksrichtung Pfirsich-Maracuja ganz hoch im Kurs: „Das ist schön fruchtig und exotisch!“

Auch im Fuldaer Standesamt kann man von keinem so großen Trend sprechen, den Tag der Liebe zu zelebrieren. „Generell ist der Februar bei uns eher ein ruhiger Monat“, sagt Pressesprecher Michael Schwab. Es komme jedoch ganz darauf an, auf was für einen Wochentag der Valentinstag fällt. Dieses Jahr ist es ein Sonntag: „Und da werden im Standesamt Fulda im Normalfall keine Trauungen angeboten.“ Hätte es aber Anfragen von Paaren gegeben, die sich unbedingt am Valentinstag das Ja-Wort geben wollen, hätte man das umsetzen können. "Das war aber nicht so", sagt Schwab. Vielleicht aber, so hofft er, am Dienstag darauf. Denn der 16.02.2016 sei ja auch ein schönes Datum. 

Die Hochzeitsglocken werden am Tag der Liebenden aber dennoch nicht ganz stumm bleiben: In der Stadtpfarrkirche in Fulda und in der Michaelskirche in Neuhof werden nämlich Segnungsgottedienste für verliebte, verlobte oder verheiratete Paare angeboten. „Die Idee ist nicht neu. Solche Gottesdienste finden in vielen Städten bereits statt“, so Björn Hirsch von der Citykirche Fulda. Dort habe man gemerkt, dass das Wort „Segen“ hoch im Kurs bei den Leuten stehe: „Sich oder einen Gegenstand, Gebäude etc. segnen zu lassen, also unter den Schutz Gottes zu stellen, erfreut sich großer Beliebtheit“, meint Hirsch, der die Gottesdienste gemeinsam mit Larissa Herr von der katholischen Innenstadtpfarrei Fulda initiiert hat. Nach dem Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche, der an diesem Valentinstag zum zweiten Mal stattfindet, werden Stadtpfarrer Stefan Buß, Professor Dr. Cornelius Roth und Diakon Michael Huf die Einzelpaarsegnungen vornehmen. „Und um die Wartezeit zu versüßen, gibt es Gummiherzen und Sekt sowie ein kleines Giveaway“, verrät Hirsch. (Suria Reiche) +++


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