Uni Kassel will Doktortitel entziehen - Dr. Wolfgang Dippel geht vor Gericht

24.02.16 - "Ich bin nach wie vor an einer sachlichen Aufklärung interessiert", sagt Sozial-Staatssekretär Dr. Wolfgang Dippel (CDU) am Dienstagabend zu OSTHESSEN|NEWS. Die Universität Kassel will dem Politiker aus Fulda den im Jahr 1995 erworbenen Doktor-Titel weiter entziehen. Ein Plagiats-Vorwurf steht im Raum. Den weist der Christdemokrat allerdings mit Nachdruck zurück.

Von der Uni Kassel heißt es aber: "Der Präsident hat den Widerspruch zurückgewiesen." Dr. Dippel hatte gegen die Entscheidung der Universität, ihm den Doktorgrad zu entziehen, im vergangenen Jahr Widerspruch eingelegt. "Daraufhin hat der zuständige Promotionsausschuss geprüft, ob dieser Widerspruch schwerwiegende neue Tatsachen oder Argumentationen enthält, die möglicherweise eine grundsätzlich neue Sicht auf das Verfahren ergeben. Dies ist nach Auffassung des Promotionsausschusses nicht der Fall", erklärte Pressesprecher Sebastian Mense auf O|N-Nachfrage.

Dr. Dippel und seine Anwältin wollen die Aussagen jetzt bewerten. Er habe sich definitiv nichts vorzuwerfen, weder wissentlich noch vorsätzlich einen Fehler bei der Abfassung der Promotion begangen zu haben, hieß es. Dr. Dippel, der als Staatssekretär der Hessischen Landesregierung angehört, ist als fachlich ausgezeichneter Politiker in Wiesbaden und seiner Heimatregion Fulda anerkannt. Er kündigte an: "Ich lasse nicht locker, sondern werde eine Klage beim Verwaltungsgericht in Kassel auf den Weg bringen." Das heißt: der Widerspruch der Uni ist erst einmal auf Eis gelegt, bis es zu einer rechtskräftigen Entscheidung kommt - und bis dahin darf Dippel den Doktor-Titel weiter führen. (Christian P. Stadtfeld). +++