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Handwerkskammer ehrte die Besten - darunter viele aus Osthessen
05.03.16 - „Die Zukunft ist unsere Baustelle“ – mit diesem aktuellen Motto der Imagekampagne des Handwerks begrüßte Heinrich Gringel, Präsident der Handwerkskammer Kassel, gut 180 Gäste aus Nord,- Ost- und Mittelhessen, die zur „Ehrung der Besten“ in den Ständesaal des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen nach Kassel gekommen waren. „Dieser Slogan ist gut, weil er kurz und knapp die Bedeutung beschreibt, die das Handwerk für unsere Gesellschaft und Wirtschaft hat. Und er passt auch als Überschrift über den heutigen Abend.“
Die Kammer ehre mit dieser Veranstaltung junge Menschen, die sich mit viel Einsatz und Leidenschaft für ihr Handwerk engagiert haben und so überdurchschnittlich gute Leistungen erbracht haben. „Sieht man, was unsere Prüfungsbesten geschafft haben, muss einem um die Baustelle Zukunft im Handwerk nicht bange sein“, sagte Gringel weiter. Das zeige, dass eine Ausbildung im Handwerk Leistung vermittle und Höchstleistung fördere.
Mit der „Ehrung der Besten“ würdigt die Handwerkskammer die Kammer-, Landes- und Bundessieger des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks, die besten Meisterprüfungen sowie die erfolgreichsten Absolventen von Fortbildungsprüfungen, insgesamt 82 Prüfungsbeste.
Das Thema Karriere hatte auch Kammerpräsident Gringel angesprochen: „Neben der Qualität zeichnet sich die handwerkliche Bildung dadurch aus, dass sie viele Karrierewege eröffnet. Von der Gesellenprüfung über den Meisterbrief bis zum Hochschulstudium bringt Handwerk junge Menschen überall hin.“ Das Handwerk biete somit eine Vielfalt von Karrieremöglichkeiten. „Für qualifizierte Fachkräfte bietet der Arbeitsmarkt beste Aussichten und die Meisterprüfung ist die beste Ausgangsvoraussetzung für eine erfolgreiche Selbstständigkeit“, machte der Kammerpräsident den Geehrten Mut.
Die Chancen, sich im Handwerk erfolgreich selbstständig zu machen, seien groß, da in den vergangenen Jahren Zukunftsmärkte für das Handwerk entstanden seien. Als Stichworte nannte er die Energieeinsparung, regenerative Techniken und die Elektro-Mobilität. Weiter führte er die demografische Entwicklung an, die für einen verstärkten Bedarf an barrierefreien Wohn- und Lebensräumen sowie für eine größere Nachfrage nach Dienstleistungen und altersgerechten Produkten sorge. „Die demografische Entwicklung wird aber auch dazu führen, dass immer mehr Betriebe eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger suchen werden.“
Nicht zuletzt deshalb bildete das Handwerk mit einer Ausbildungsquote von acht Prozent deutlich mehr aus wie andere Wirtschaftsbereiche. 95 Prozent der Jugendlichen werden in Meisterbetrieben ausgebildet. Viele von ihnen wechselten als hochqualifizierte Fachkräfte in andere Wirtschaftsbereiche. Somit leistet das Handwerk einen wesentlichen Beitrag zur Fachkräftesicherung und zur europaweit niedrigsten Jugendarbeitslosigkeit. Deshalb beobachte das Handwerk die kontinuierlichen Angriffe aus Brüssel auf den Meisterbrief und damit auf das Duale System mit Sorge. „Das deutsche Ausbildungsmodell ist 'best practice' in Europa. Es darf nicht unter dem Deckmantel der Deregulierung ausgehöhlt werden. Also Hände weg vom Meisterbrief“, forderte Gringel.
„Meister können wir gar nicht genug ausbilden“, so der Kammerpräsident weiter. „Unser Wirtschaftssystem, insbesondere das Handwerk lebt von gut ausgebildeten Fachkräften aus dem dualen System.“ Deshalb sei es ein Fehler, die lange Jahre betriebene „Akademisierung“ der Gesellschaft heute noch zu propagieren. „Wir brauchen nicht mehr Master, sondern mehr Meister.“ An die jungen Handwerkerinnen und Handwerker appellierte Gringel: „Bleiben Sie am Ball. Bilden Sie sich fort. Machen Sie sich selbstständig! Das Handwerk braucht Sie. Und es lohnt sich.“
Kammersieger im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks 2015
Friseurin Anna-Lena Deiseroth, Hohenroda
Ausbildungsbetrieb Friseurmeister, Peter Walter Fiebig Schenklengsfeld
Karosserie– und Fahrzeugbaumechaniker Fachrichtung Karosseriebautechnik
Fabian Lepper, Kirchheim
Ausbildungsbetrieb Schade & Sohn GmbH, Bad Hersfeld
Maßschneider Schwerpunkt Herren Tobias Kind, Köln
Ausbildungsbetrieb
Maßschneiderei Der schöne Herr, Eva-Maria Schönherr, Fulda
Metallbauer Fachrichtung Konstruktionstechnik
Richard Kliemt, Wildeck-Obersuhl
Ausbildungsbetrieb Metallbauermeister Jörg Hofmann, Kassel
Landessieger im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks 2015
Elektroniker Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik
Jonathan Peter Grygier, Hilders
Ausbildungsbetrieb R+S solutions GmbH, Fulda
Goldschmiedin Madeleine Zeller, Eichenzell
Ausbildungsbetrieb Goldschmiedemeister, Paul Leibold, Fulda
Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker
Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik Felix Goldbach, Neuhof
Ausbildungsbetrieb EDAG Engineering GmbH, Fulda
Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker Fachrichtung Fahrzeugbautechnik
Carsten Hick, Ehrenberg
Ausbildungsbetrieb Stefan Ebert GmbH, Burghaun
Maurer Christopher Rübsam, Fulda
Ausbildungsbetrieb Hodes Bau GmbH & Co. KG, Fulda
Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik
Fachrichtung Reifen- und Fahrwerktechnik Brian Reynolds, Bebra
Ausbildungsbetrieb Reifen Hofmann GmbH & Co. KG, Bebra
Orthopädiemechaniker und Bandagist Stefan Kaempffe, Schlüchtern
Ausbildungsbetrieb Sanitätshaus Kaphingst GmbH, Marburg
Metallbauer Fachrichtung Metallgestaltung Moritz Flügel, Hofbieber
Ausbildungsbetrieb Vogel Schmiede und Metallwerkstätte GmbH, Fulda
Schilder- und Lichtreklamehersteller Marvin König, Hann. Münden
Ausbildungsbetrieb Erika Reklame Thomas Fritz GmbH, Fuldatal
3. Bundessieger im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks 2015
Stuckateur René Klüber, Künzell
Ausbildungsbetrieb Klüber- Putz GmbH, Künzell
Beste Fortbildungsprüfungen 2015
Ausbildereignungsprüfung
Geprüfter Polier
Alexander Klug, Künzell
Mario Schröder, Vacha
Restaurator im Tischler-Handwerk
Joachim Weber, Fulda
Beste Meisterprüfungen 2015
Bäckermeisterin
Martina Roth, Rotenburg
Kraftfahrzeugtechnikermeister
Chris Beulig, Bad Soden-Salmünster
Peter Kechel, Herbstein +++