Hausaufgaben-Marathon: An diesen Schulen Osthessens wird kontrolliert

"Wielochs wirre Welt" erscheint bei OSTHESSEN|NEWS heute am 128. Freitag in Folge. Jochen Wieloch blickt dabei (39) pointiert, humorvoll und teilweise mit einer gehörigen Portion Ironie auf die Ereignisse, die die Menschen in der Region und im Land bewegen. Der Petersberger kennt sich als selbstständiger Redakteur in den Medien Print, TV und Internet bestens aus, ist Buchautor und als Spezialist für Unterhaltungselektronik gefragter Autor für zahlreiche Verlage, Magazine und Fachzeitschriften. Außerdem berät und betreut der 39-Jährige Unternehmen in allen Fragen der Presse- und Öffentlichkeits-arbeit. Neben dem ZDF, 3sat und dem Bayerischen Rundfunk arbeitete Jochen Wieloch unter anderem auch für die Motor Presse in Stuttgart und auto-tv in München.

22.04.16 - Am kommenden Montag ist es wieder soweit: Dann findet der vierte europäische Hausaufgaben-Marathon statt, an dem auch der Landkreis Fulda teilnimmt. An insgesamt sieben Schulen kontrolliert ein Großaufgebot an Lehrkräften gemeinsam mit pensionierten Lehrerinnen und Lehrern die Hausaufgaben von Kindern und Jugendlichen zwischen 8 und 15 Uhr. Damit sich die Schüler entsprechend darauf einstellen können, wurde bereits frühzeitig kommuniziert, an welchen Grund-, Haupt-, Realschulen und Gymnasien der Hausaufgaben-Marathon durchgeführt wird.

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Folgende Schulen im Landkreis Fulda sind beim Hausaufgaben-Marathon dabei:
Konrad-Adenauer-Schule Petersberg, Klasse 7a, Deutsch
Grundschule Mackenzell, Klasse 2b, Mathematik
Marianum Fulda, Klasse 9c, Englisch
Johannes-Kepler-Schule Neuhof, Klasse 8b, Sport
Rhönschule Gersfeld, Klasse 6a, Kunst
Freiherr-vom-Stein-Schule Fulda, Jahrgangsstufe 12, Leistungskurs Chemie
Biebertalschule Hofbieber, Klasse 7c, Koch-AG

„Unerledigte Hausaufgaben sind einer der Hauptgründe dafür, warum Schülerinnen und Schüler auf der intellektuellen Schattenseite des Lebens landen und später im Ministerium arbeiten müssen“, teilte ein Sprecher des Kultusministeriums in Wiesbaden mit. Mit Spannung werde erwartet, ob sich der positive Trend der vergangenen Jahre fortsetzt. „2010 waren 50 Prozent der kontrollierten Schüler ohne Hausaufgaben unterwegs. 2012 waren es nur noch zwei Drittel, 2014 gar nur vier Fünftel“, erklärt Kultusminister Alexander Lorz euphorisch und führt diese erfreuliche Entwicklung auf das so genannte Turbo-Abitur (G8) zurück: Seitdem würden kaum noch Hauptschüler der Jahrgangsstufe 13 ohne Hausaufgaben erwischt. Zudem habe der Blitzer-Marathon erreicht, dass immer weniger Grundschüler beim Hausaufgaben-Marathon ohne Aufsatz oder Englischübersetzung zum Unterricht kommen, die zusätzlich bereits durch eine Geschwindigkeitsüberschreitung im Straßenverkehr auffällig geworden waren.

Weitere interessante Ergebnisse der bisherigen Hausaufgaben-Marathons hat das Kultusministerium in einer 338-seitigen Studie zusammengefasst. „Hessische Schülerinnen und Schüler weisen eine besonders hohe Affinität zu den Fächern Sport und Kunst auf“, lautet eine der zentralen Beobachtungen. In beiden Fächern sei die Zahl der Hausaufgaben-Verweigerer überproportional niedrig. Laut Kultusminister ist dieses Phänomen speziell im Sportunterricht auf eine erfolgreiche Benotungsreform aus dem Jahr 2011 zurückzuführen, wonach „mündlich schwachen Schülern mindestens eine befriedigende Sport-Zensur auszustellen ist, wenn diese regelmäßig Hausaufgaben und ein sauber geführtes Panini-Sammelalbum zur Fußball-EM bzw. -WM vorlegen können“.

Oberstufenschülern, die sowohl am Blitzer- als auch am Hausaufgaben-Marathon partizipieren müssen, räumt das Land Hessen die Möglichkeit ein, sich die Flensburger Punkte in einem Hauptfach nach Wahl gutschreiben zu lassen. In diesem Kontext hat das Kultusministerium bereits festgestellt: Schüler mit schnellen Autos haben die besten Noten. (Jochen Wieloch) +++