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- Fotos: Gudrun Schmidl

BAD HERSFELD Diplom Ballettpädagogin Elena VOLKE

Prima!Ballerina - ohne Disziplin geht es nicht

30.04.16 - Wie einfach lässt sich das Ballett auf rosa Tutus und strenge Frisuren reduzieren. Der leichtfüßige Sprung über dieses Vorurteil hinweg lohnt. Dafür sind Schüler dieser Kunst der beste Beweis. Auch die, deren Eltern sich für den Ballettunterricht ihrer kleinen und größeren Ballerinen in der Tanz- und Ballettschule Michéle Meckbach in Bad Hersfeld entschieden haben, eine langjährige Institution mit einem hohen Bekanntheitsgrad im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, mittlerweile mit der dritten Inhaberin. Ein Großteil der rund 300 Schülerinnen im Alter zwischen circa drei und 14 Jahren werden im klassischen Ballett unterrichtet. „Die Jugendgruppe ist übervoll“, freut sich die Inhaberin über den Erfolg.

Michèle Meckbach, die in einer freundlichen und zugewandten Atmosphäre ihren Schülerinnen eine solide tänzerische Grundlage vermittelt, wird von der 24-jährigen Elena Volke, die seit 17 Jahren Ballett tanzt und im März 2016 ihre zwei Jahre dauernde Ausbildung zur Ballettpädagogin mit Diplom abgeschlossen hat, vorbildlich unterstützt. Vorab hat sie ein Praktikum in der Tanz- und Ballettschule Michèle Meckbach absolviert und musste zur Zulassung der Ausbildung sechs Monate ein Kinderballettseminar in München besuchen. Sie hat ihr Hobby zum Beruf gemacht, sich mit diesem Beruf einen Lebenstraum erfüllt und kann diesen seit Anfang April als fest angestellte Mitarbeiterin ausüben.

Michèle Meckbach, Elena Volke und alle Praktikantinnen, die für den förderlichen Ablauf bei den Trainingseinheiten sorgen, sind mit Herz und Seele dabei. „Wer lehrt, hört selbst nicht auf zu lernen“, ist der Leitspruch, der sich durch das Kursprogramm, vielfältig und am Puls der Zeit, zieht. Obwohl auch Jazz Tanz, Modern Jazz für Erwachsene, amerikanischer Steptanz, irischer Steptanz und Softshoe, Salsa/Mambo, Video-Clip-Dance/Hip-Hop und Fitnesskurse im Bereich Step Aerobic und Aroha unterrichtet wird, konzentriert sich die frisch gekürte Diplom Ballettpädagogin auf „eine Sache“, das Unterrichten von Ballett. „Das möchte ich gut machen, mein Wissen weitergeben, um die Mädels zu fördern“, bekräftigt die attraktive junge Frau.


Elena Volke kann dabei auf das Erlernte in den Fächern Methodik und Didaktik des klassischen Balletts, Kombinationslehre, Spitzenarbeit für Anfänger und Fortgeschrittene, Tänze für den Ballettunterricht, praktisches Training, Anatomie und Musiklehre zurückgreifen. Keine Geringere als Eva Steinbrecher, ehemals Solistin des Stuttgarters Balletts und Diplom Ballettpädagogin an der weltberühmten Waganowa Akademie in Sankt Petersburg, stand ihr während der Ausbildung in Stuttgart als Dozentin zur Seite.

Längst wissenschaftlich erwiesen ist, dass es gibt nichts, was ganzkörpermäßig so viel bringt wie Tanz. Das gilt auch für den Balletttanz. Sich strecken und dehnen, den Kopf zu heben und die Arme auszubreiten – das hilft, den Kindern eine „aufrechte, offene Haltung“ zu vermitteln, den eigenen Körper besser wahrzunehmen und ein stärkeres Selbstwertgefühl zu entwickeln. Die Bewegungsformen im Ballett erfordern häufiges Wiederholen. „Ohne Disziplin geht es also nicht“, betonen Michèle Meckbach und Elena Volke.

Die anmutende Verbindung von Bewegung und Musik soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Art des Tanzes mit viel Übung und Anstrengung verbunden ist. Die körperlichen Anforderungen sind sehr hoch, auch wenn man das dem Ballett nicht ansieht. In der Tanz- und Ballettschule Michèle Meckbach fangen die Kleinsten mit spielerischem Kindertanz an, erst mit der Schulreife geht es in Richtung klassisches Ballett. Den gelegentlich umstrittenen Spitzentanz empfehlen die beiden Tanzlehrerinnen nicht vor einem Alter von zwölf Jahren.  Und erst nach mehreren Jahren Unterricht.

„Jedes kleine Mädchen möchte Prinzessin oder eine Primaballerina sein“, weiß Michèle Meckbach die andauernde Faszination für das Ballett zu deuten. Auch die bezaubernden Accessoires, deren Gebrauch mit dem Balletttanz verbunden ist und die Vorstellung, einmal als Dornröschen oder weißer Schwan, als Schneeflöckchen oder Zuckerbonbon über eine große Bühne zu schweben, hält die kleinen und größeren Ballerinen „bei der Stange“. Der beste Grund, einen kleinen Menschen zum Tanzen anzuhalten ist sowieso die Erfahrung, sich souverän durch Raum und Zeit zu bewegen, im Einklang mit dem eigenen Körper. Gerade in ihrem Tun auf der Bühne werden sie in eine andere Welt versetzt, vielleicht in eine andere Epoche.

Für die Kinder ist es eine wunderbare Erfahrung, mit anderen Schülern unterschiedlichsten Alters und Erwachsenen zusammen etwas zu erschaffen, das einem großen Publikum Freude bereitet. So können sich die kleinen Ballerinen in der Tanz- und Ballettschule Michèle Meckbach an erwachsenen Vorbildern orientieren, denn viele steigen nach Lehr-, Studien- oder Familienzeit wieder beim Training ein und machen auch als Balletttänzerinnen ab 30 plus eine gute Figur.

Wie es sich für eine gute Ballettschule gehört, gewährt die Tanz- und Ballettschule Michèle Meckbach auf ihrer aufwändigen Tanzgala, die alle eineinhalb Jahre in der Bad Hersfelder Stadthalle stattfindet, allen Interessierten einen Einblick in ihr Schaffen und Können, präsentiert sich als „große Familie“, so wie auch im Trainingsalltag gewollt. „Wir Erwachsenen dürfen an dem Leben unserer Schülerinnen außerhalb der Tanz- und Ballettschule teilhaben, sie erzählen uns von ihrem Alltag, ihren Erfolgen und Misserfolgen und beschenken uns mit selbst gemalten Bildern und kleinen gebastelten Kunstwerken“, freuen sich Michèle Meckbach und Elena Volke.

Der diesjährige Welttanztag am Freitag, 29. April, der im Jahr 1983 initiiert wurde, wird in der Tanz- und Ballettschule Michèle Meckbach nicht zelebriert, das Augenmerk liegt auf dem persönlichen Weiterkommen der anvertrauten Schülerinnen. Als Datum wurde seinerzeit der Geburtstag von Jean-Georges Noverre festgelegt, der als Schöpfer des modernen Balletts gilt. „Endlich mal ein Mann im von Frauen dominierten Balletttanz“, freuen sich Michèle Meckbach und Elena Volke, die selbst vier Jungen beziehungsweise junge Männer unterrichten. (Gudrun Schmidl) +++

 


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