„Girls“ und „Boys“ erleben modernste Fertigungsprozesse bei ASTEELFLASH-Gruppe

29.04.16 - Hochkonzentriert beugen sich Annemarie, Natasha, Jonas und Simon über die vor ihnen aufgereihten Leiterplatten. Vorsichtig löten die Jugendlichen ein kleines elektrisches Schaltmännchen zusammen. Ausbildungsleiter Volker Kretz und seine fünf Lehrlinge, die eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme absolvieren, geben den jungen Gästen Hilfestellung. Für einen Vormittag taucht das Quartett, das dem Bad Hersfelder Standort der Asteelflash-Gruppe am gestrigen Girls' und Boys' Day einen Besuch abstattete, in die Welt der Technik ein.

Vorsichtig löten die Schüler ein kleines elektrisches Schaltmännchen zusammen. ...

Es gibt für die kleine Gruppe im Verlauf des Rundgangs durch den Fertigungsbereich eine Menge zu bestaunen. Kaum verwunderlich: ist Asteelflash doch eines der führenden Unternehmen der EMS-Branche (Electronics Manufacturing Services). In Europa rangiert der Dienstleister für Elektronikfertigung auf dem zweiten Platz, weltweit reiht er sich in den erlesenen Kreis der Top 20 ein. Die Umsätze des global agierenden Entwicklers und Fertigers von elektronischen Baugruppen, Geräten und Systemen steigen kontinuierlich.

Volker Gers, Personalverantwortlicher bei Asteelflash, Programm-Manager Werner Gemke und Jörg Meckbach, ehemaliger Betriebsrats-Chef, werden nicht müde, die Fragen der Schüler, die im wahrsten Wortsinn den kompletten Fertigungsprozess durchlaufen, zu beantworten. Zunächst nehmen sie die Point-of-Sale-Terminals (POS), die das Unternehmen für ihren Nachbarn Verifone fertigt, unter die Lupe. „Bargeldloser Zahlungsverkehr lautet die Zauberformel“, erläutert Werner Gemke. „Da die Terminals weltweit zum Einsatz kommen, verfügen wir über etwa 170 Beschriftungsvarianten, mit denen wir die Bedienelemente versehen können.“

Nächste Station verkörpert der Automotive-Bereich, seit März 2015 der ganze Stolz des Unternehmens. Acht Millionen Euro investierte Asteelflash, um am Bad Hersfelder Standort in weniger als vier Monaten eine der modernsten Fertigungshallen Europas zu schaffen. „Hier vollzieht sich rund um die Uhr – im Drei-Schicht-System – Fertigung auf höchstem Level“, unterstreicht Volker Gers. „Wir spielen quasi in der Champions League“. Im Detail werden unter speziellen klimatischen Bedingungen unter anderem Entertainment-Systeme für einen Automotive-Zulieferer hergestellt, zu dessen Kundenkreis der größte Automobilhersteller Europas zählt. Eine vollautomatische Produktionseinheit, die beispielsweise Laserprinter, sogenannte SMT-Linien und Funktionstests umfasst, kreuzt Annemaries, Natashas, Jonas‘ und Simons Weg. Was die Maschine nicht kann, wie die Automatenbestückung, erledigen die Mitarbeiter in akribischer Handarbeit.

Der Standort in der Lullusstadt entpuppt sich als das Hauptwerk für den Automobilbereich. Jedoch – auch das bekommen die Teilnehmer des Girls' und Boys' Days erklärt – reicht das Repertoire von Asteelflash weit über die Serienfertigung für die Automobilindustrie hinaus: Industrie (Zähler- und Messtechnik), Energiemanagement (Energieversorgung, Energieumwandlung), Datenverarbeitung (Router, Server, Speichersysteme), Transport, Verteidigung und Raumfahrt (Radar- und Signaltechnologie, Flugsimulationssysteme) sowie Medizin (Blutzucker- und Blutgerinnungsmessgeräte) sind weitere Marktsegmente.

Zurück in der Lehrwerkstatt: Klar, dass Annemarie, Natasha, Jonas und Simon diese Fülle an Informationen erst einmal verarbeiten müssen. Nach so viel Theorie kommt ihnen ein wenig Praxis sehr gelegen. Die elektrischen Schaltmännchen nehmen allmählich Gestalt an… (Stefanie Harth) +++